Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)
ging.
„Also, du hast es gehört. Jeder
vernünftige Mensch würde dir dasselbe sagen. Möchtest du vielleicht Valerie
noch anrufen?“
„Nein, Alessandro, lass das bitte
bleiben, ich brauche keinen Babysitter!“ Seine Hartnäckigkeit brachte sie zum
Lachen. „Na gut, ich fahre mit. Du hast mich überredet. Bist du nun bitte
wieder friedlich?“
„Jetzt schon.“
„Warum ist es so wichtig für
dich, ob ich mitfahre oder nicht?“
„Weil ich dich besser kennen
lernen möchte.“
„Das kannst du hier auch und es
kostet nicht so viel Geld.“
„Ach, nun denk doch nicht dauernd
an das Geld“, er machte eine unwillige Handbewegung. „Ich sagte dir doch
bereits, ich war dieses Jahr noch nicht weg und ich habe genug gespart, um mir
ein paar Tage leisten zu können. Und außerdem kann ich dich hier nicht so
kennen lernen, wie ich es gern möchte.“
„Aber warum nicht?“
Er sah ihr eindringlich in die
Augen.
„Lara, ich wünsche es mir. Genügt
dir das immer noch nicht? Willst du mir diese kleine Freude nicht gönnen?“
„Doch, natürlich!“
„Dann ist das Thema beendet, ja?
Wir fahren und zwar so bald wie möglich.“
„Und wohin?“
„Was hältst du von Rom?“
Sie zuckte die Schultern. Wenn
sie ehrlich war, dann war es ihr völlig gleichgültig, wohin sie fuhren. Im
Grunde freute sie sich sogar darauf und wäre mit ihm überall hin gefahren. Das
allerdings verschwieg sie ihm lieber.
Als sie abends mit Valerie
telefonierte, war diese begeistert von der Idee.
„Rom ist ganz wunderbar. Und um
diese Zeit sind bestimmt nicht viele Leute dort.“
„Er wollte es unbedingt und ich
konnte schließlich nicht mehr nein sagen.“
„Kann er sich das denn überhaupt
leisten?“
„Er behauptet, er könnte es. Ich
lasse es schon nicht zu teuer werden, auf jeden Fall habe ich meine Kreditkarte
dabei und werde ihn nicht für alles zahlen lassen.“
„Dann pass nur auf, dass du
seinen italienischen Macho–Stolz nicht verletzt!“
„Ich werde mein Bestes tun!“
„Ach übrigens, Lara, hast du ihm
eigentlich schon gesagt, dass du verheiratet bist?“
Lara zögerte. Valerie hatte da
einen wunden Punkt angesprochen, über den sie lieber nicht nachdenken wollte.
„Nein, noch nicht. Ich hatte noch
keine Gelegenheit dazu.“
„Keine Gelegenheit, soso.“
„Was meinst du mit ‚soso‘?“
„Dass sich Gelegenheiten nicht
immer so ergeben, sondern dass man sie suchen muss, das meine ich damit. Warum
sagst du es ihm nicht einfach?“
„Weil es nicht so einfach ist,
wie du dir vielleicht vorstellst.“
„Und warum nicht? Hör mal, er verhält
sich so ordentlich zu dir, meinst du nicht, dass du ihm die Wahrheit schuldig
bist? Was, wenn er sich nun ernste Hoffnungen machen sollte? Hast du daran
schon mal gedacht?“
Lara brach in helles Gelächter
aus.
„Ernste Hoffnungen? Du hältst
wirklich jeden Mann für einen Heiligen, Valerie! Alessandro macht sich nie im
Leben ernste Hoffnungen, das kannst du mir ruhig glauben!“
„Bist du dir da wirklich sicher?
Nach allem, was du mir schon erzählt hast, halte ich das nicht mehr für
ausgeschlossen.“
„Was? Nein, unmöglich!“
Sie schüttelte sich immer noch
vor Lachen.
„Wenn er das nicht tut, dann
kannst du ihm um so eher die Wahrheit sagen. Falls du recht hast und er auch
nur ein flüchtiges Abenteuer sucht, könnte er ja erleichtert sein, zu erfahren,
dass du ihn nicht einfangen willst.“
„Ich sag’s ihm, wenn wir zurück
sind, zufrieden? Egal wie er reagiert, so kurz vor der Abreise werde ich dieses
Thema auf keinen Fall zur Sprache bringen. Immerhin freue ich mich nun schon
darauf und will es nicht wieder verderben.“
„Nun gut, das musst du selber
wissen. Ich wünsche dir auf jeden Fall schöne Tage!“
Alessandro hatte ein Hotel
gebucht. Als sie gegen Abend dort ankamen, verschlug es Lara den Atem. Nachdem
sie auf ihr Zimmer geführt worden waren und der Hotelpage sich verabschiedet
hatte, nahm sie ihn beim Arm und sah ihn ernst an.
„Alessandro, wenn ich ganz
ehrlich bin, etwas Einfacheres hätte es auch getan, meinst du nicht?“
Er lachte und küsste sie auf die
Nasenspitze.
„Du vergisst dabei, in welcher
Branche ich arbeite, cara, Beziehungen helfen auch hier weiter. Mach dir also
keine Sorgen, ich werde mich schon nicht ruinieren! Und jetzt reden wir nicht
mehr darüber, d’accordo?“
Sie gab nach und vermied es in
den nächsten Tagen, das Thema noch einmal anzuschneiden. Wenn es ihm
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