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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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Sie sie los. Weitergehen.”
    Sie würden sterben. Wenn nicht Einstein irgendetwas unternahm und mit jemandem redete. Vielleicht mit Erika. Erika würde ihr in ihrem kindlichen Eifer glauben. Dann würden sie und Roscoe die Polizei alarmieren, und Einstein würde sie hierher führen.
    Doch bis dahin würden sie und Lady D. tot sein. Die Zeit wurde knapp.
    “Er wollte kein Geld von mir. Aber ich wusste, dass das noch kommen würde. Er wollte, dass ich aus lauter Angst vor seinen Forderungen keine ruhige Minute mehr habe, und danach würde er mich finanziell ausbluten lassen und trotzdem allen erzählen, was ich getan habe.” Er atmete einmal tief durch. “Wissen Sie, was das Schlimmste ist?”
    Lili keuchte vor Angst, als sie den Lauf des Gewehrs in ihrem Rücken spürte. Was konnte schlimmer sein als das hier? Sie versuchte, die Panik, die in ihr hochstieg, zu unterdrücken. Bald würden sie den Wald erreicht haben. Wenn sie es bis zu dem verwachsenen Weg auf der anderen Seite schafften, könnte sie in die Büsche hechten und flüchten. Falls sie Hiram lang genug in dieses Gespräch verwickeln konnte … “Was ist denn das Schlimmste?”
    “Er hat in dem Buch geschrieben, dass ich Foster überfahren hätte. Dass ich ihn getötet hätte. Doch das habe ich nicht. So etwas hätte ich nie gekonnt. Foster war mein bester Freund, und da sein Buch so außergewöhnlich gut war, dachte ich, dass es einfach die Anerkennung bekommen muss, die es verdient.”
    Doch Hiram hatte das Werk unter seinem eigenen Namen herausgegeben und somit den Ruhm gestohlen … Vielleicht war es keine gute Idee, diese Tatsache ausgerechnet jetzt zu erwähnen.
    “Also musste ich Avery loswerden, bevor er es jemandem erzählen konnte.”
    Hirams Schlussfolgerung schien irgendwie logisch. Zumindest für ein krankes Hirn oder einen Menschen, der besessen von der Sorge um sein eigenes Ansehen war. Hiram Battle hatte außer seinem universitären Ansehen nichts.
    “Wie haben Sie Avery hierher gelockt?” Avery. So hieß der arme Kerl also. Seinen Namen auszusprechen war, als würde man ihm dadurch die letzte Ehre erweisen. Auch wenn er vielleicht ein Erpresser gewesen war. Wobei er Hiram ja nicht richtig erpresst hatte. Es hatte nur die Möglichkeit bestanden.
    “Ich habe ihm erzählt, ich würde ihm bei einem Spaziergang ein Feedback zu seinem Buch geben.”
    “Im Dunkeln?”
    “Ich habe ihm eine Taschenlampe gegeben, damit er den Weg leuchten kann.”
    Lili zählte in Gedanken die Schritte mit, bis sie den Wald erreicht hatten. “Hätte er in dieser Situation nicht Verdacht schöpfen müssen, falls er wirklich vorgehabt hätte, Sie zu erpressen?”
    “Er hatte keine Ahnung, dass ich wusste, was er vorhatte. Er hat mich für einen senilen alten Mann gehalten, der nicht einmal mehr einer Fliege etwas zuleide tun kann.”
    Bis ihn Hiram mit seinem Spazierstock totgeschlagen hatte.
    Hiram würde sie auf der Stelle erschießen, wenn sie versuchte, ins Gebüsch zu fliehen.
    Noch nie in seinem Leben hatte Tanner sich so hilflos und ohnmächtig gefühlt. Außer damals, als er eines Abends nach Hause gekommen war und einen Zettel vorgefunden hatte, auf dem Karen ihm erklärt hatte, dass sie Erika zu Wanetta gebracht hatte. Sie selbst, hatte in der Nachricht gestanden, würde in sechs Wochen wieder zurückkommen, nachdem sie gelernt hatte, die medialen Kräfte anzuzapfen, die in ihr schlummerten.
    Das Gefühl der Ohnmacht hatte entweder eine große, nagende Wut oder das Bedürfnis zu handeln zur Folge. Tanner entschied sich zu handeln. Er rief Gresswell an, informierte ihn, dass Lili vermisst wurde, und verlangte, nach ihr zu suchen. Dann warf er das Handy auf den Küchentisch. Wieder überkam ihn dieses Gefühl der Machtlosigkeit.
    “Bist du dir sicher, dass du nicht gesehen hast, wie sie das Haus verlassen hat, Erika?”
    “Ja.” Erika wirkte bedrückt. Tanners Stimmung übertrug sich auf sie. “Ich schwöre, ich habe sie nur kommen sehen, Dad. Ich lüge dich nicht an.”
    Roscoe sah seinen Sohn finster an.
    Himmel, was machte er bloß? Er legte eine Hand auf Erikas Kopf. “Ich weiß, dass du mich nicht anlügst. Ich mache mir nur große Sorgen. Es sieht Lili nicht ähnlich, einfach so zu verschwinden.”
    Was zum Teufel wusste er schon, wer Lili war und was ihr ähnlich sah? Er hatte sie vor einer Woche kennengelernt und zweimal mit ihr geschlafen.
    Er legte den Kopf in den Nacken. O mein Gott, er hatte zweimal mit ihr geschlafen und gespürt,

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