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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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hustete. “Klar.” Dann stieß er seinen Spazierstock in den Boden und drohte ihr mit dem Gewehr. “Ich habe nichts zu verlieren. Ich werde euch töten, wenn ihr nicht weitergeht, und mir später Gedanken machen, wie ich eure Leichen loswerde.”
    Lady D. sank ins Gras, als hätten ihre Beine plötzlich versagt. Lili hatte immer geglaubt, dass die arme Frau nichts davon mitbekam, was sich außerhalb ihres eigenen Kopfes abspielte. Jetzt allerdings verstand Patsy das Wesentliche. Dass sie beide sterben würden, falls ihnen niemand zu Hilfe kam oder Lili nichts unternahm.
    “Miss Goodweather, ich habe nichts gegen Sie persönlich. Nachdem Roscoe uns allen von Ihrer ständigen Faselei über Leichen, Mord und diesen verdammten Fluffy erzählt hatte, kam mir allerdings der Verdacht, dass Sie diejenige waren, die meinen Spazierstock an dem besagten Abend gestohlen hat. Am nächsten Tag bin ich in Ihr Haus eingedrungen, um ihn zu suchen.” Er fuchtelte mit dem Stock vor Lilis Nase hin und her. “Ich habe sogar versucht, Fluffy zu stehlen – für den Fall, dass Sie tatsächlich in der Lage sind, mit ihm zu reden. Doch dieses Vieh hat mich sofort gekratzt, als ich meine Hand durch das Moskitonetz gesteckt habe.” Er streckte seinen Arm aus und zeigte ihr den langen Kratzer. “Ich war diesem Tier nie sympathisch.”
    Hinter allem, was passiert war, hatte Hiram gesteckt …
    “Ich weiß jetzt, was mein Fehler war”, fuhr er fort. “Sie war es.” Er warf Lady D. einen wütenden Blick zu. “Heute Morgen habe ich gesehen, wie sie mein Haus beobachtet hat. Als ich nach draußen lief, war sie schon wieder weg. Ich habe überall nach ihr gesucht. Das habe ich wirklich getan, ich schwöre. Was ich jetzt mit Ihnen machen muss, Miss Goodweather, fällt mir wirklich schwer, weil ich jetzt erkenne, dass Sie unschuldig sind. Sie waren nicht Zeuge dessen, was ich getan habe. Sie war es. Sie ist an allem schuld. Es tut mir leid, dass nun auch Sie dafür büßen müssen.” Er hob das Gewehr. “Bitte machen Sie alles nicht noch komplizierter, als es ohnehin schon ist.”
    Nun wusste Lili, dass er sie nicht umbringen
wollte
. Wenn sie ihn dazu brächte, weiterzureden, käme er vielleicht von seinem Vorhaben gänzlich ab.
    “Wenn Sie sich nicht eingemischt und den Toten gefunden hätten, wäre Avery nur einer von vielen Menschen, die als vermisst gelten.” Seine Augen wurden schmal. “Ja, wenn Sie sich nicht eingemischt hätten, wäre seine Leiche einfach Futter für die Tiere gewesen, und niemand hätte je erfahren, was mit ihm passiert ist. Niemand hätte je eine Verbindung zwischen ihm und mir vermutet. Aber jetzt …” Er zuckte die Achseln, und etwas durch und durch Böses blitzte in seinen Augen auf. “… jetzt ist mir klar, dass Sie an dieser beschissenen Entwicklung schuld sind.”
    Oh. Lilis Gehirn schien einzufrieren, als hätte sie einen zu großen Löffel Eis gegessen.
    Sie hatte ihn
zu lange
reden lassen.
    Lady D. jammerte leise vor sich hin.
    “Verschwindet sofort von meinem Grund und Boden.”
    Lili wäre beinahe in Ohnmacht gefallen. Buddy Welch trat aus dem Wald. Er hatte seine Flinte angelegt und ein Auge zusammengekniffen, weil er auf sie zielte – und doch war sein Gesicht für Lili das schönste, das sie je gesehen hatte.
    Zu dumm nur, dass Buddys Waffen nie geladen waren.
    Tanner hatte im Moment keine Zeit, wütend auf Lili zu sein. Zuerst würde er sich versichern, dass alles mit ihr in Ordnung war.
Dann
würde er ausrasten.
    Als er aus dem Wald auf die Wiese trat, war er von dem hellen Sonnenlicht beinahe geblendet. So lange bis er sie entdeckte. Lili stand mit wehendem schwarzen Haar am anderen Ende der Wiese. Tanner konnte nicht erkennen, wer bei ihr war. Er kniff die Augen zusammen. Hiram Battle? Und noch jemand, der am Boden lag. O Gott. Noch ein Toter?
    Einstein zischte wie eine Kanonenkugel aus Fell über die Wiese. Tanner wusste nicht genau, warum er selbst nicht ebenso schnell hinter Einstein herlief, doch instinktiv hatte er sich entschlossen, geduckt am Waldrand entlangzulaufen und dabei Lili nicht aus den Augen zu lassen.
    Was zum Teufel ging hier vor? Was hielt Hiram da in der Hand?
    Nun erschien auch noch Buddy Welch mit angelegtem Gewehr. Grundgütiger, der Alte hatte endgültig den Verstand verloren. Hiram Battle würde sicher gleich einen Herzinfarkt bekommen. Und was noch schlimmer war – Lili war möglicherweise in Gefahr.
    Dann sah er, wie Lili ihren Kopf schief legte wie ein

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