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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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gerade unaufregende Vorstellung.
    Lili kehrte zu ihrem Kaffee zurück.
    “Und komm ja nicht auf die Idee, etwas so Blödes zu tun, wie etwa allein im Wald nach einer Leiche zu suchen”, rief Kate ihr nach.

4. KAPITEL
    “D amit hätten wir also das Geschäftliche erledigt. Wie wär's, wenn wir gemeinsam zu Mittag essen?”
    Joseph Swann war äußerst raffiniert. Er bat sie nie um ein Date, doch seit ein paar Monaten ließ er in jede geschäftliche Besprechung eine Einladung zum Essen einfließen. Aber Kate Carson durchschaute ihn. Er wollte mehr, als nur Spinat mir ihr zu essen. Es schmeichelte ihr – aber als Mann kam Joseph Swann für sie überhaupt nicht infrage.
    “Danke, aber ich muss gleich zu meinem nächsten Termin.” Außerdem wollte sie bald wieder zurück ins “Flowers By Nature”. Lilis jüngster Bericht aus der Welt der Tiere hatte sie ein wenig beunruhigt. Lili war zwar insgesamt kein leichtsinniger Mensch, aber ihre leidenschaftlichen Versuche, Tieren zu helfen, konnten sie allem anderen gegenüber blind machen.
    Kate verstaute ihre Unterlagen in ihrer Aktentasche. Weder machte Joseph Swann sie nervös, noch tat es sein Büro, das kaum an das erinnerte, was hier verhandelt wurde. Swann saß hinter einem normalen Schreibtisch aus dunklem Holz, der gediegen und teuer aussah – aber nicht zu teuer. Sein Sessel war aus Leder und nicht mehr ganz neu. An den Wänden standen Aktenschränke und Regale mit Büchern, deren Titel Kate sich nicht unbedingt aus der Nähe ansehen wollte. Statt eines Besprechungstisches hatte er ein schwarzes Ledersofa, zwei dazu passende Sessel und einen kleinen Couchtisch. In einer Ecke des Büros standen auf einem Tischchen Kaffeetassen aus Keramik statt der sonst üblichen Pappbecher. Die in Pastelltönen gehaltenen Aquarelle an den Wänden und auch der blaugraue Teppich hatten einen – im Hinblick auf seine Kunden – sicherlich beabsichtigten beruhigenden Effekt, aber zumindest lagen weder Broschüren mit Särgen herum, noch ertönte entsprechende Orgelmusik aus irgendwelchen unsichtbaren Lautsprechern.
    Er stützte sein Kinn auf seine Hände und sah sie an. “Sie lügen.” Seine Stimme klang so sanft, als amüsiere er sich über ihre wiederholten Anstrengungen, seine Einladungen abzuschmettern.
    Damit, dass er so direkt sein würde, hatte Kate nicht gerechnet. Doch genau damit hätte sie rechnen
müssen
. Joseph Swann war ein geistreicher und charmanter Mann mit einer – seinem Beruf entsprechenden – ruhigen Stimme, und noch dazu war er teuflisch gut aussehend. Besonders attraktiv war seine markante Kinnpartie. Kate wusste nicht genau, warum sie dieses Kinn umwerfender fand als beispielsweise sein “rotbraunes Haar” oder seine “tiefblauen Augen”, wie Lili sich ausgedrückt hatte. Kate musste zugeben, dass der Mann mit seinen ein Meter fünfundachtzig und diesem sportlichen Körper ziemlich sexy aussah – sofern man das von jemandem überhaupt behaupten konnte, der hauptsächlich dunkle Anzüge mit zugeknöpften Sakkos, weiße Hemden und grau-schwarz gestreifte Krawatten trug. Aber es war nun mal die Kinnpartie, die es Kate angetan hatte. Vielleicht weil sie etwas ungemein Kraftvolles an sich hatte. Egal. Das Problem zwischen ihnen war nicht sein Kinn; es war diese ganze Sache mit den Toten. Zugegeben, er brachte sie oft zum Lachen – aber ein Mann, der den Großteil seiner Zeit in der Umgebung von Leichen verbrachte, konnte doch einfach nicht ganz richtig ticken.
    Im Moment allerdings musste sie sich ein Lächeln verkneifen und sich sehr bemühen, ihn mit einem kühlen Blick zu bedenken. “Ich lüge nicht. Und es stört mich, dass Sie so etwas behaupten.”
    Er schmunzelte. “Nein, das tut es nicht. Sie finden es unterhaltsam, dass ich Sie immer noch zum Essen einlade, obwohl Sie mich schon … wie viele Male abgewiesen haben? Fünf?”
    “Sechs Mal, wenn man Ihren heutigen Versuch mitrechnet.” Nun hatte sie es doch nicht ganz geschafft, ihr Lächeln zu verbergen. Wenn er doch nur nicht so nett wäre. Dazu kam, dass er ihr wie ein äußerst beziehungsfähiger Mann vorkam – und so jemand passte eben so gar nicht zu ihrer Lebensplanung.
    “Vielleicht hätte ich Ihnen gleich vorweg sagen sollen, dass ich Nekrophilie nicht zu meinen Hobbys zähle.”
    Sie musste grinsen. Er war wirklich witzig. Anfangs hatte sie – in Anbetracht des Berufs, für den er sich entschieden hatte – gedacht, dass er überhaupt keinen Humor hatte, aber mit der Zeit

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