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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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derartig hatte ändern können. Außerdem hatte er nicht wirklich kapiert, worum es in dieser Teenie-Komödie eigentlich ging. Doch Erika konnte jeden Satz dieses merkwürdigen Filmes mitsprechen – sogar bevor die Schauspieler den Mund aufmachten.
    Es war angenehmer, an Erika zu denken als an … Je tiefer er in den Wald geriet, desto intensiver wurden die Gerüche um ihn herum. Faulendes Laub, feuchte Erde, Exkremente diverser Tiere … und noch etwas.
    Er schob einen Zweig zur Seite. Doch schon beim nächsten Schritt schlug ihm ein anderer Zweig ins Gesicht.
    Dieser Geruch … was zum Teufel war das? Er konnte es regelrecht schmecken. Wie verdorbener Fisch. Oder wie …
    Tanner wagte kaum zu atmen. Und er hatte fast Angst, was passieren würde, wenn er den nächsten Zweig vor sich zur Seite schieben würde. Doch er tat es.
    Verdammt.
    Das, was er sah, war nicht allein die Beute dreier Bussarde.
    Denn die trug selten eine hellblaue Windjacke.

9. KAPITEL
    E r war ein Mann. Er würde sich nicht übergeben. Doch etwas dermaßen Grauenhaftes hatte er noch nie gesehen. Tiere hatte sich über …
es
hergemacht. Tanner wollte sich gar nicht vorstellen, dass es einmal ein lebendiger, atmender Mensch gewesen war. Nun waren es nur noch … Stücke. Und sogar die waren zum Teil zerfetzt.
    Tanner hob einen Stein auf und warf ihn in Richtung der Bussarde. Die Vögel flogen aufgeschreckt davon. Wenn er nicht auf der Stelle von hier verschwand, würde er gleich sein Essen der Wildnis überlassen müssen.
    Lili stand an derselben Stelle, wo er sie zurückgelassen hatte. Reglos wie eine Statue. Nur ihr Haar wehte sanft im Wind. Tanner blieb im Schatten eines Baumes, wo sie ihn nicht sehen konnte, und holte sein Handy aus dem Rucksack. Er behielt Lili im Auge, während er mit der Polizei telefonierte und ihnen, so gut er konnte, beschrieb, wo sie sich befanden. Sie hatte sich nicht vom Fleck gerührt.
    Als er aus dem Wald ins helle Tageslicht trat, sackte sie vor seinen Augen einfach zusammen.
    Er hockte sich neben sie und half ihr, sich aufzusetzen. Sie war kreidebleich.
    “Es war wirklich dort, nicht wahr?”, fragte sie zitternd.
    Sogar sie sprach von dem, was er gefunden hatte, als
es
. “Denk am besten gar nicht daran. Ich möchte, dass du jetzt nach Hause gehst.” Halt! Er wollte nicht, dass sie allein ging. Die Vorstellung, dass sie allein hier draußen war, würde ihm keine Ruhe lassen. Alles Mögliche konnte passieren. “Nein, bleib bei mir. Die Polizei wird gleich hier sein, und dann bringe ich dich heim.”
    “Tanner?”
    Sie sagte nur seinen Namen, sonst kein Wort. Und sah ihn dabei an, als hätte er eine Antwort auf das, was hier geschehen war. Darauf, wie sich etwas so Entsetzliches wie ein Mord in unmittelbarer Nähe zu ihrem Zuhause hatte ereignen können.
    Um Himmels willen, was hatte er angerichtet? Er hatte keine Sekunde daran gedacht, wie es für Lili sein würde, wenn sie diese Leiche tatsächlich fanden. Für ihn war die Suche doch nur ein Versuch gewesen, sie zu beschwichtigen und ihr zu beweisen, dass sie sich geirrt hatte, damit das Thema endlich erledigt war. Und zu allem Überfluss hätte er auch noch fast mit ihr geschlafen – hier, nur einen Steinwurf von einem Toten entfernt.
    O Gott, Erika. Wie um alles in der Welt sollte er das alles seiner Tochter erklären? Wenn es schon für Lili ein schwerer Schock war, was für ein Trauma würde es dann erst für Erika bedeuten?
    Er war der Versager des Jahrhunderts.
    Dennoch sah Lili ihn so an, als müsste er eine Erklärung für diese Tragödie haben.
    “Mir geht es nicht besonders gut”, murmelte sie.
    Er streichelte ihre Wange. Ihre Haut war feucht und kalt. “Komm her.” Er nahm sie fest in den Arm.
    “Ich habe nicht damit gerechnet, dass es wirklich einen toten Menschen gibt. Ich meine, ich wusste, dass Fluffy ihn gesehen hat, aber ich habe anscheinend irgendwann vergessen, dass es sich dabei um einen echten Menschen handelt.” Sie weinte nicht, doch sie war kurz davor. “Es war nur ein undefinierbares Etwas für mich, das ich finden wollte”, flüsterte sie. Dann hob sie den Kopf, den sie an seine Schulter geschmiegt hatte, und sah ihm in die Augen. “Ergibt das irgendeinen Sinn?”
    “Ja.” Durch die Brutalität, die im Fernsehen zu sehen war, stumpfte man einfach ab. Gewalt wurde zu etwas Abstraktem. Bis man selbst damit konfrontiert wurde. Tanner hatte immer noch den bestialischen Geruch in der Nase.
    So hilflos hatte er sich erst ein

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