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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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stark sein muss.” Das war zwar nicht total gelogen, aber auch nicht die ganze Wahrheit. Trotzdem schaffte sie es nicht, ihm in die Augen zu sehen. “Im Augenblick kann ich an nicht viel mehr denken.”
    Sein Blick war nun sehr ernst. “Ob du es glaubst oder nicht, so geht es mir auch.”
    Er hörte Lilis Schritte naben sich und spürte jeden ihrer schweren Seufzer fast körperlich. Am Ende des Weges sah er bereits ihren Gartenzaun. Sie würden bald zu Hause sein, und er musste sich entscheiden, wie er Erika beibringen sollte, was geschehen war. Tanner bereute, dass er ihr erzählt hatte, was Fluffy Lilis Meinung nach gesehen hatte. Er hatte sich dazu in der – falschen – Annahme entschlossen, dass es keine Leiche gab.
    Der Tote hatte alles verändert.
    Ihm war zwar daran gelegen, dass seine Tochter selbstständig dachte und Entscheidungen fällte, doch er würde auf keinen Fall zulassen, dass sie auch nur in die Nähe von Ermittlungen kam, die mit einem Mord zu tun hatten.
    Lili kapierte es einfach nicht. Die Ermittler würde sie nicht bitten, ihnen bei der Aufklärung des Verbrechens zu helfen, indem sie mit Fluffy redete. Sie würden sie in ihre Ermittlungen einbeziehen und vielleicht sogar verhören. Und in weiterer Folge würden sie auch Erika zu allem befragen, was von dem Augenblick an passiert war, als sie Fluffy zu Lili gebracht hatte.
    Er würde nicht zulassen, dass seine Tochter vernommen wurde.
    Tanner merkte, wie sehr sich seine Sicht der Dinge geändert hatte. Nun war das, was Fluffy gesehen hatte, wieder zu dem geworden, was Lili
behauptete
, dass der Kater gesehen hätte. Was Lili
gesagt
hatte. Der kurze Moment absoluter Verbundenheit, als er sich eins mit ihr gefühlt hatte, war wieder verflogen, als er mit den Polizisten in den Wald gegangen war und ihn dieser unsägliche Gestank erneut eingeholt hatte. Dieser grauenhafte Geruch des Todes.
    Und in diesem Augenblick war ihm der entsetzliche Verdacht durch den Kopf geschossen, dass Lili von diesem Toten gewusst haben musste,
bevor
sie mit Fluffy geredet hatte.
    Er hatte begonnen, sie während der endlos scheinenden Minuten zu beobachten, in denen sie geschwiegen hatte. Ja, sie hatte anfangs wegen des Toten einen Schock erlitten, doch je mehr Zeit danach verstrichen war, desto fragwürdiger, ja verdächtiger war ihm plötzlich ihr Schweigen erschienen. Und als sie ihm auf dem Heimweg nicht in die Augen sehen konnte, war er zu der Überzeugung gekommen, dass sie etwas vor ihm verbarg. An Erika hatte sie jedenfalls nicht gedacht, dessen war er sich sicher. Woran zum Teufel also dann?
    Die Küche im Haus der Rutlands war in Hellblau gehalten, und am Fenster hinter der Spüle hingen Spitzengardinen. Der Raum war aufgeräumt und sehr modern eingerichtet. Der Kühlschrank hatte einen in die Tür integrierten Wasserspender und eine Eismaschine, die blau-weiß karierte Tischdecke passte zu den Wänden, und auf dem Tisch stand ein kleiner Marmeladentopf mit Blümchenmuster. Nicht gerade das, was man in einem von Männern geführten Haushalt erwarten würde … Andererseits war Roscoe auch kein typischer Großvater. Lili war überzeugt, dass er der kreative Raumgestalter in der Familie war.
    Es war kein angenehmes Gefühl für sie, hier am Tisch mit dieser hübsch karierten Tischdecke zu sitzen, während sie alle vier über den Toten redeten. Es schien ihr, als würde dieses Gespräch die freundliche Atmosphäre dieser Küche für immer trüben. Doch was ihr ein regelrecht körperliches Unbehagen bereitete, war die Art und Weise, wie Tanner sie die ganze Zeit ansah. Seine blauen Augen fixierten sie mit eisigem Blick – dem Blick eines Raubtiers, das darauf lauerte, dass seine potenzielle Beute eine Schwäche zeigte.
    Erika schien von der Spannung, die in der Luft lag, völlig unberührt. “Lili kann also wirklich mit Tieren sprechen?” Es war typisch Kind, die entsetzlichen Details zu überspringen und sich auf die unwichtigen und harmlosen Aspekte zu stürzen. “Wow, das ist ziemlich cool.”
    Tanner runzelte die Stirn und trommelte mit den Fingern gereizt auf dem Tisch herum. Erika sah von Lili zu ihrem Vater und wieder zu Lili. Wenn Lili sich nicht ganz täuschte, würde aus Tanners Ohren bald zischender Dampf entweichen. An seiner Stimme merkte man, wie sehr er sich beherrschen musste, ruhig zu bleiben. “Daran ist nichts cool, Erika.” Er sah Lili kurz an. “
Mord
ist nicht cool.”
    Bei seinem Blick begannen in Lilis Kopf die Alarmglocken zu

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