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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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drin.«
    Janelle blinzelte. »Das hast du gefühlt?«
    »In meinem Arm. Und ein bisschen auch in meinem Kopf.«
    »Oh. Das ist nicht gut.«
    »Steh zu dir selbst.« Cindy hob ihren eben noch verletzten Arm und bewegte vorsichtig die Finger. Sie gehorchten ihr, was sie offensichtlich faszinierte. »Selbst die Sehnen und Muskeln. Der ganze Knochen. Alles. Du hast nicht nur die Blutung gestoppt und die Wunde geschlossen. Das hier … Vor ein paar Minuten noch konnte ich hier gar nichts bewegen. Jetzt sieh dir das an.«
    Und das tat Janelle, fast ebenso verwundert wie Cindy selbst. »Das ist so … mein Gott, ich bin so froh.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich schwöre dir, als ich dich hier sah und mir klar wurde, was mit deinem Arm los war, da habe ich vergessen, dass ich Ärztin bin. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was ich tun sollte. Nur … diesen Instinkt.« Und zwar den rein magischen Instinkt, ihre druidische Heilkraft einzusetzen. Und jetzt, nachdem die Krise größtenteils überstanden war, jagte ihr diese Kraft wiederum eine höllische Angst ein. Ihr gesamtes Training, ihre Selbstbeherrschung, ihre Fähigkeiten als Ärztin hatte sie für eine magische Gabe fallen lassen, die eigentlich unmöglich war.
    »Du bist ein Wunder. Du könntest die Sterbenden und die Unheilbaren retten. Du wirst reich und berühmt. Wir können die Medien informieren – die Zeitungen, das Fernsehen, medizinische Fachblätter …«
    »Nein!« Janelle geriet in Panik, senkte dann aber die Stimme zu einem etwas moderateren Ton. »Das können wir nicht. Niemand würde mir glauben. Oder dir. Sie werden mich nur als Quacksalberin bezeichnen. Sie werden behaupten, dass ich die Patienten betrogen hätte, dass ich ihre Gesundheit durch den Einsatz unbewiesener medizinischer Praktiken gefährdet hätte und sie geschröpft hätte, weil ich ihnen Geld für meine sogenannten medizinischen Dienste abgenommen habe. Ich würde meine Lizenz als praktische Ärztin verlieren. Und wo wäre ich dann? Im Gefängnis wegen Betrugs. Und selbst wenn ich beweisen könnte, dass ich niemanden betrogen habe, würden sie mich immer noch als den nächsten großen Zirkusfreak vorführen.«
    Cindy starrte sie an. »Aber du kannst diese Fähigkeit doch nicht einfach begraben. Sie ist erstaunlich. Wann hast du damit angefangen? Oder warst du schon immer dazu in der Lage? Wie kann ich dir helfen?« Indem sie Janelles Händen auswich, die sie davon abhalten wollte, richtete Cindy sich auf ihrem gesunden Ellbogen auf und drückte ihren frisch geheilten Arm an sich. »Zum Teufel, du könntest deine eigene Praxis aufmachen, das Ganze als Alternativmedizin bezeichnen und müsstest einfach nur geheimnisvoll sein. Alle werden begeistert sein, wenn du unmögliche Fälle heilst. Natürlich wäre ich deine Krankenschwester, denn ich weiß besser als jeder andere, wie …« Ihre Sprache wurde undeutlich, und sie schwankte. »Oh. Mir ist leicht schwindlig.« Sie schloss die Augen und ließ sich wieder auf den Rücken sinken.
    »Blutverlust.« Janelle beobachtete sie besorgt. »Du brauchst Flüssigkeit und Ruhe.«
    »Aber wir müssen darüber reden. Das ist irre. Das ist wahnsinnig wichtig. Was du alles erreichen könntest …«
    »Ich weiß. Glaub mir, ich weiß es. Aber du hast ein Trauma erlitten. Du musst dich erholen.«
    »Aber …«
    »Ruh dich jetzt aus. Wir reden später darüber. Versprochen.« Als sie ein rebellisches Glitzern in Cindys Augen bemerkte, verengte Janelle ihre eigenen. »Du bist Krankenschwester, Cindy. Nimm einmal an, du hättest dich jetzt selbst als Patientin. Was würdest du empfehlen?«
    »Das ist nicht fair.«
    »Das ist mehr als fair. Jetzt bleib mal still liegen, damit ich überlegen kann, was ich mit dir anstelle.«
    »Was meinst du damit?«
    »Nun, ich kann dich nicht hier lassen. Ich werde genug damit zu tun haben, Erklärungen für Dr. Romeo zu finden, auch ohne dass er dich noch als Beweis untersucht.«
    Cindy hob die Augenbrauen. »Dann hat er also auch versucht, dich anzubaggern? Der Mann kann seine Pfoten einfach nicht bei sich halten.«
    Janelle machte ein finsteres Gesicht, weigerte sich aber, das Thema zu wechseln. »Also, ich weiß, dass mit deinem Arm alles in Ordnung ist, aber ich kann dich nicht reinen Gewissens einfach nach Hause schicken. Ich bin mir nicht sicher, ob man dich in diesem Zustand allein lassen kann. Schock, emotionales und physisches Trauma, Flashbacks, Blutverlust.« Sie schüttelte nur den Kopf. »Und in

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