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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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ein Krankenhaus kann ich dich nicht einweisen, auch wenn mir das am liebsten wäre, denn ein Krankenhaus würde dich nicht ohne Erklärungen einfach aufnehmen.«
    »Ruf doch meine Mutter an. Sie kann kommen und bei mir und den Kindern bleiben. Da wird’s keine Fragen geben.«
    Cindys Mom war ebenfalls Krankenschwester. Anscheinend war dies die beste Lösung. »In Ordnung. Aber ich werde noch Kontrolluntersuchungen machen.«
    »Kein Problem«
    »Und du wirst niemandem davon erzählen.«
    »Ich werde kein Wort verlieren.«
    Darauf kannst du dich nicht verlassen, Janelle.
    Janelle fuhr zusammen. Beim Betreten der Klinik hatte sie geglaubt, Kanes Anwesenheit zu spüren, war sich jedoch nicht sicher gewesen und hatte fast schon gehofft, dass sie sich irrte. Sie wollte einfach keine weiteren Hinweise darauf haben, dass er involviert sein könnte. Er hatte geschwiegen. Als sie dann gebannt und hilflos auf Cindys Wunde starrte, hatte sie seine Gegenwart stärker empfunden. Eine Wärme. Eine Erinnerung an Kraft. Ihre Kraft. Das war Absicht, da war sie sich sicher. Ansonsten hatte er sich im Hintergrund gehalten, vermutlich um ihr die Möglichkeit zu geben, selbst zu entscheiden, ob sie ihre –
ihrer beider
 – Magie anwenden wollte oder nicht.
    Wo bist du, Kane?
    Ich stehe draußen vor der Tür.
    Die Tür … Sie erinnerte sich und konnte wieder klarer denken.
Kane, als ich hier ankam, habe ich Tremayne direkt draußen vor der Klinik gesehen. Er wirkte ganz benommen und ist dann einfach verschwunden. Glaubst du, dass er das getan hat? Will er dir etwas anhängen? Aus Rache oder als eine Art Selbstjustiz, oder was weiß ich?
    Schweigen.
Möglich wär’s. Dem werde ich nachgehen müssen. Aber im Augenblick gibt es wichtigere Dinge für uns. Cindy. Du weißt doch, dass sie gar nicht anders kann. Irgendwem wird sie einfach erzählen müssen, was geschehen ist. Jemandem, dem sie vertraut, dass er es nicht weitererzählt. Aber dann wird dieser Jemand es einer anderen vertrauenswürdigen Person erzählen, und bald wird es Gerüchte über dich geben. Gerüchte über uns. Das können wir uns nicht leisten.
    Du willst, dass ich den Glamour einsetze.
    Ja. Ich weiß, was du davon hältst, und ich weiß auch, dass du großen Respekt vor dieser Frau hast, du hast jedoch keine andere Wahl.
    Aber …
    Im Übrigen wird sie von einer grauenhaften Erinnerung an einen Schimpansen gequält, der diese Klinik absichtlich verwüstet hat. Sogar gesprochen und gelacht hat er. Das ist viel zu seltsam, um keine Fragen aufzuwerfen. Abgesehen davon wird sie Alpträume haben, und irgendwann wird sich ihr Geist gegen all das wehren.
    Wie dieser Druide?
    Vielleicht wäre es bei ihr nicht ganz so schlimm. Diesmal war es kein Puka-Ritt. Aber irgendein Schaden würde bleiben. Wenn Realität und Erwartung so weit voneinander abweichen …
    Er hatte recht. Wieder einmal, verdammt.
    Verstehe bitte, es ist nicht so, als würde es mir gefallen, recht zu behalten. Jedenfalls nicht ständig.
    Damit willst du mich doch nur bei Laune halten. Oder, noch schlimmer, dich bei mir einschleimen. Das wird dir nicht gelingen. Wir werden noch ein Wörtchen über diesen Schimpansen reden müssen. Deine Affennummer kenne ich.
    Jemand anders offensichtlich auch. Oder sie haben es aus deiner Erinnerung gezogen.
    Sag mir, dass du nichts damit zu tun hast.
    Seine Stimme in ihrem Kopf klang enttäuscht.
Würde ich Cindy den Arm abschneiden, Janelle? Glaubst du wirklich …
    Lieber Himmel, natürlich nicht.
Sie wusste schon nicht mehr, wie sie das überhaupt in Betracht ziehen konnte, jetzt, wo er diese Frage ausgesprochen hatte. Es lag nicht in seiner Natur. Ein Teil von ihr kannte seine Natur so gut wie ihre eigene.
Du würdest niemanden bewusst verletzten. Aber …
    Sie runzelte die Stirn, als ihr schließlich noch etwas anderes auffiel. Hier war Magie am Werk gewesen. Und es war definitiv Puka-Magie. Aber – sie schüttelte den Kopf – irgendwie war es daneben. Genauso wie bei Mina und Riordan.
    Wie könnte es auch Puka-Magie sein? Da gab es nur Kane. Und der würde so etwas einfach nicht tun.
    Oder doch? Ließ sie sich zu diesen Gedanken verleiten, weil sie ihn kannte, weil sie ihn attraktiv fand? War es nicht genau das, wovor Phil sie gewarnt hatte? Vielleicht hatte Kane so gehandelt, weil er sich darauf verlassen konnte, dass sie sein Opfer heilen würde? Vielleicht hatte er versucht, Janelle einer solchen Situation auszusetzen, sie dafür zu bestrafen, dass sie

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