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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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gehört.
    Larry starrte sie eindringlich an. Er sagte: »Sehen Sie, ich weiß nicht, was da draußen los war, und bislang haben Sie mir keine befriedigende Erklärung gegeben. Was immer es war, was immer Sie getan haben, mit Medizin hatte das nichts zu tun. Es war nicht natürlich. Was ist geschehen?«
    Glamour war also out. Sie würde es mit dem logischen Glückliches-Ende-rechtfertigt-alle-gespenstischen-Mittel-Argument versuchen müssen. »Ist das so wichtig? Einmal ehrlich? Cindy geht es jetzt gut. Ist das nicht der Punkt, auf den es ankommt?«
    »Das hier ist eine medizinische Praxis und keine Kuriositätenschau. Wir halten uns hier genau an die Vorschriften. Was Sie getan haben …« Er wirkte erschüttert. »Sehen Sie, ich will es kurz machen. Werden Sie mir sagen, was da draußen geschehen ist?«
    Janelle zögerte, aber dann sagte sie: »Nein, das kann ich nicht.«
    Dr. Hoffmann holte tief Luft. »Ich habe zu viele Tragödien erlebt, wo kritisch kranke Patienten durch Quacksalberei um Leib oder Leben betrogen wurden. Sie sind verängstigt oder verzweifelt und glauben, dass sie vom Krebs geheilt würden, wenn man ihnen Nadeln in die Stirn steckt oder sie an hübschen Kerzen riechen lässt. Bei dem verrückten Mist, den Sie da praktizieren, werden sie demnächst auch zu Ihnen kommen.« Er tat einen erregten Atemzug. »Sie werden diese Patienten behandeln, und hinterher werden sie glauben, sie seien geheilt. Zum Teufel, vielleicht werden Sie selbst das ebenfalls glauben. Und was ist, wenn Sie sich irren? Was, wenn die Leute dann sterben, während die traditionelle Medizin sie hätte retten können oder ihnen noch ein paar kostbare Monate geboten hätte? Was dann,
Doktor
Corrington? Nun, ich werde das nicht dulden. Nicht in meiner Praxis.«
    Janelle war schockiert. »Was wollen Sie damit sagen? Wollen Sie mich feuern?« Das konnte er nicht. Das würde er nicht tun. Aber eindeutig hatte er irgendetwas vor.
    »Nein. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir Sie von Anfang an nicht hätten einstellen sollen. Ihnen fehlt die Erfahrung, über die wir anderen verfügen, und ich halte Ihre Vorgeschichte für fragwürdig. Auch in der Vergangenheit haben Sie sich bereits an diesen Dingen versucht. Ich war besorgt, dass Sie so etwas noch einmal ausprobieren würden. Was Sie heute Abend hier getan haben, überzeugt mich davon, dass meine Zweifel an Ihnen berechtigt waren. Sie scheinen eine verantwortungsbewusste, hart arbeitende Person zu sein, was die anderen Partner erkannt haben. Es würde mir schwerfallen, sie davon zu überzeugen, dass man Sie feuern muss. Meine Partner haben auch nicht gesehen, was ich gesehen habe, oder gefühlt, was ich gefühlt habe. Aber das bedeutet noch längst nicht, dass ich nicht eine Untersuchung gegen Sie anstrengen kann. Sie müssen überprüft werden. Dem Vorfall da draußen ist nachzugehen. Es sei denn …« Er hob eine Hand, zweifellos um irgendeine Geste auszuführen, aber da sie deutlich zitterte, legte er sie auf den Schreibtisch zurück.
    »Es sei denn, was?«
    Vorsichtig faltete er die Hände und sah ihr in die Augen. »Es sei denn, Sie würden einfach gehen. Tun Sie das, drehen Sie sich einfach um und verlassen Sie diesen Ort. Dann werde ich kein Wort darüber verlieren, was ich gesehen habe.«
    »Das kann ich nicht.« Sie schüttelte den Kopf und wich rückwärts zur Tür. »Nein, ich kann nicht gehen. Meine professionelle Karriere habe ich gerade erst begonnen, und niemand würde mich einstellen, wenn ich jetzt ginge. Ich wäre nicht in der Lage zu praktizieren.«
    »Ihre Aussichten auf eine Karriere in der traditionellen Medizin werden sogar noch schlechter sein, wenn ich eine Untersuchung in die Wege leite. Sagen Sie mir, Doktor Corrington, was werden wir finden, wenn wir Nachforschungen anstellen? Ich hoffe, es gibt nichts in Ihrer Vergangenheit, von dem Sie nicht wollen, dass es ausgegraben wird.«
    Sie würde eine Ein-Frau-Kuriositätenschau abgeben. Ihr Leben würde sich in einen Zirkus verwandeln. Alles würde genauso kommen, wie sie es befürchtet hatte, und wer weiß, was die letzten Konsequenzen daraus wären? Und Kane. Sie hatte das Gefühl, dass die Druiden Kane dafür bestrafen würden, weil er sie nicht dazu überredet hatte, ihren Glamour richtig zu gebrauchen.
    Aber wenn sie ging, wenn sie jetzt sofort diesen Raum verließ, würde gerade ihr Schweigen sie verdächtig machen. Auch Larrys Schweigen würde sie verdammen. Sie war am Ende. So oder so – sie war

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