Eine magische Nacht. Roman
auch. Sie hatte ihn, seine Magie, dort bei sich gefühlt. Ruhig, kraftvoll, atemberaubend. Und jetzt erregend. Anziehend. Überaus aufregend. Und, oh, verführerisch und … Unwiderstehlich zu ihm hingezogen, fasste sie ihn an den Schultern und zog ihn zu sich nach unten, bis sie ihren Atem an seinem Mund verlor.
Die Berührung seiner Lippen ließ sämtliche Nervenenden in ihrem Körper erbeben. Und dann war es, als hätten ihre Nervenenden weitere, zusätzliche Nervenenden hervorgebracht, als hätten sich ihre Hormone wie geile kleine Kaninchen reproduziert, um anschließend in ihrem Blutkreislauf herumzujagen und in ihrem Bauch verrückte Haken zu schlagen. Während dieser erotischen Kernschmelze schaffte Janelle es kaum noch, Luft zu holen, und Kanes unregelmäßiger Atmung nach zu urteilen, der Art, wie er ihren Körper an sich presste und …
Sie konnte Kanes Gefühle wahrnehmen! Er war überwältigt, erregt, erfreut … alarmiert. Es war ganz ähnlich wie die Verschmelzung mit ihrem Teenagerpatienten. Die Gabe der Heilung. Sie hatte die physischen Beschwerden des Jungen fühlen können, sein Entsetzen und sogar, wie er sich instinktiv zurückzog, als sie ihn an Handgelenk und Stirn berührte. Aber diesmal war mehr damit verbunden als ein rein physischer und mentaler Informationsaustausch. Die sexuelle Erregung zum Beispiel. Wenn alle Patienten sie antörnen würden, hätte sie ein echtes Problem.
Dass Kane sie so komplett antörnte, war beinahe genauso schlimm. Und die Verbindung mit ihm war einfach vollkommen. Als sein Kuss leidenschaftlicher wurde und sie sich bereitwillig seiner Führung überließ, fühlte sie sich bis in ihr bedürftiges, überhitztes Innerstes hinein bedroht. Ihre Welt verwandelte sich in ein fiebriges Wirrwarr der Gefühle, ihre Erfahrungen verschmolzen mit seinen. Die gespiegelte Empfindung, wenn sich ihre Lippen berührten. Der Umriss ihres Körpers. Kurven an harte Muskeln gepresst. Ihre Empfindungen und Gedanken, Hunger und Gier, durch seine ähnlichen, wenn auch aggressiveren Gefühle und Triebe gesteigert, standen kurz davor, völlig außer Kontrolle zu geraten. Hätte er sie jetzt auf den Boden geworfen, in Sekundenschnelle wäre sie nackt und bereit. Und das wusste er so gut wie sie. Ebenso gut wusste er, wie sehr es sie demütigte, dass sie sich selbst oder ihm nicht widerstehen konnte. Ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.
Die Worte des Druiden drangen in ihr Bewusstsein:
Nur Sie werden genau wissen, worin dieser Preis besteht.
Das hier? War das der Preis für die Gabe der Heilung? Lieber Gott! Mit einer zittrigen, ruckartigen Bewegung riss sie sich los und starrte Kane in die Augen, in denen sie das Wissen erkannte. Das Wissen um
ihre
Gefühle,
ihre
körperlichen Reaktionen,
ihre
Gedanken. Überwältigt von der Vollkommenheit ihres Austauschs, trat sie einen Schritt zurück und lenkte ihre Aufmerksamkeit von seinen Augen weg.
Erst jetzt bemerkte sie, dass sie nicht allein waren. Sie blinzelte, als würde sie aufwachen, um …
Oje. Das war übel. Sie schloss die Augen, atmete schwer, und ihr wurde ein wenig schlecht, als die Realität in ihrem Kopf einschlug. Da stand sie nun, eine angesehene Ärztin, beim Techtelmechtel im Untersuchungszimmer mit einem Puka, der sich als ihr Cousin ausgab, und das alles vor den Augen von … wem? Vorsichtig spähte sie über Kanes Schulter nach dem fremden Mann. Ein Kollege? Vielleicht ein Patient? Einer von vielen, die ihr mit Freuden die ärztliche Zulassung und Selbstachtung entziehen würden?
Wer immer er sein mochte, er sah umwerfend aus und hatte dieselben unheimlich goldenen Augen wie Kane.
Schwach lehnte sich Janelle gegen die geschlossene Tür, wobei sie versuchte, Kanes Blick einzufangen. »O Gott. Nicht noch ein Bruder. Das verkrafte ich wirklich nicht. Also, aus welchem Stein ist der hier gekrochen? Oder vielleicht hast du ja auch …«
Kane räusperte sich, bevor sie sich weiter auslassen konnte. »Dr. Janelle Corrington, das ist mein Vater. Oberon. König aller Elfen.«
Und Seine Hoheit schien königlich sauer zu sein.
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4. Kapitel
D as ist also deine Art, wie du deinen Bruder für zweitausend Jahre Verrat entschädigst?« König Oberon sprach leise, umso schneidender wirkten seine Worte.
Kane, dem von dem Gefühl, Janelle an sich – beinahe schon
in
sich – zu spüren, noch immer ganz schwindlig war, sah seinen Vater an. »Eigentlich wollte ich …«
»Jetzt machen Sie aber mal einen Punkt, Mr.
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