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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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nicht möglich gewesen, ihn zu zwingen, sich in jemanden zu verlieben. Ebenso wenig konnte sie verhindern, dass er die Frau liebte, die dazu bestimmt war, seine große Liebe zu sein. Aber sie konnte Schlimmeres tun. Und hatte es getan. Sie hatte dafür gesorgt, dass er sein unsterbliches Leben lang allein blieb und sich nach der Frau sehnte, die er nie haben konnte. Er war entschlossen, dieser einen Frau nie zu begegnen, denn nach einer Frau, der er nie begegnet war und die er nie geliebt hatte, würde er wohl kaum schmachten können, richtig? Also hatte er sich auf kurzfristige Abenteuer beschränkt. Aber jetzt, da Janelle seine Hüterin war …
    Janelle konnte es nicht sein. Das Schicksal wäre Maegth doch wohl kaum so wohlgesinnt, oder?

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6. Kapitel
    J anelle sah auf die Uhr, während sie unruhig auf der Lichtung auf und ab lief.
Merk dir das: nie wieder ein Berichterstattungstermin mit Phil während der Arbeitszeit.
Druiden besaßen kein Zeitgefühl. Sie seufzte. Es war spät am Nachmittag, und abgesehen davon, dass sie für den Rest des Tages mit Patiententerminen ausgebucht war, steckte sie bis zum Hals in Papierkram, den sie erledigen musste. Aber dennoch – die Hektik ihrer Arbeit als Ärztin war immer noch besser als derart beunruhigend irreale Diskussionen wie gestern mit Kane.
    Angesichts der kostbaren Zeit, die sinnlos vertickte, erwog sie die Möglichkeit, das Treffen einfach …
    Sie schrie auf, als ihr jemand auf die Schulter tippte.
    »Verzeihung. Ich wollte Sie nicht erschrecken«, entschuldigte sich Phil. »Sie sahen aus, als wollten Sie gerade wieder zum Parkplatz zurücklaufen.«
    »Oh. Nein. Ich bin hier.« Wenn auch nur noch für ein paar Minuten. Schuldbewusst verlagerte sie das Gewicht.
    »Ich bin zu spät. Verzeihen Sie mir. Ich war damit beschäftigt, etwas zu arrangieren.« Seine Stimme klang irgendwie bedeutungsvoll.
    »Hat es etwas mit mir zu tun?«, fragte Janelle vorsichtig. »Sehen Sie, ich dachte, dass ich nur kurz Bericht erstatte. Wie es aussieht, werde ich in ungefähr dreißig Minuten wieder bei der Arbeit sein müssen.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Es wird nicht lange dauern.« Phil drehte sich um und rief: »Oberon?«
    »Hier bin ich, hier bin ich. Ich habe doch gesagt, dass ich komme.« Und Oberon, der jetzt auf die Lichtung stolzierte, schien auch noch sauer darüber zu sein. Zweifelnd richtete er den Blick auf Janelle.
    Janelle sah von einem zum anderen. »Wie komme ich nur darauf, dass mich das runterziehen wird?«
    Oberon neigte den Kopf in Phils Richtung. »Halten Sie sich an den Druiden. Das ist seine Sache. Ich sorge nur dafür, dass alles rechtmäßig ist und umgesetzt werden kann.«
    Fragend sah Janelle zu Phil. »Also?«
    »Ich wollte Ihnen in Abwesenheit des Pukas einige Details Ihrer Pflichten erklären«, begann Phil in aller Ruhe. »Als Kanes Hüterin werden Sie in der besten Position sein, den Erfolg oder Misserfolg seiner Suche beurteilen zu können. Wenn ich ihn zur Rechenschaft ziehe, wird es Ihre Aufgabe sein, zu entscheiden, ob er sich wie versprochen geändert und für seine Vergehen ausreichend Entschädigung geleistet hat.«
    »Ich? Ihn beurteilen?« Janelle trat einen Schritt zurück. »Das war so nicht abgemacht. Ich dachte, ihr Druiden würdet das entscheiden.«
    »Aus der Ferne? Ich glaube nicht, dass das fair wäre. Sie etwa?«
    Zweifelnd sah Janelle ihn an. »Und halten Sie es etwa für fair, dass ich das entscheide? Wo Sie doch wissen, dass ich bereits einen Groll gegen ihn hege?«
    »Sie werden fair sein. Wir haben Vertrauen in Ihre Integrität und Ihr Urteilsvermögen.«
    »Und Sie glauben, dass ich diese Pflicht übernehme, wenn Sie mir nur reichlich Honig ums Maul schmieren.« Erschöpft sah sie ihn an. »Dann bleibt mir also nur noch die Frage … welche neue Freude wird das in mein Leben bringen?«
    »Nur dass Sie auf der Hut sein müssen.« Obwohl Janelle in einem spielerischen Tonfall gesprochen hatte, klang Phil ernst. »Wir werden dafür sorgen, dass Kane von Ihrer Rolle als Richterin nichts erfährt, aber garantiert ist ihm klar, dass Sie zumindest aufgerufen werden, um Zeugnis abzulegen. Er wird versuchen, Sie zu beeinflussen, und er wird dabei jedes Mittel einsetzen, das ihm zur Verfügung steht.« Der Hohe Druide nahm seine Brille ab und beschäftigte sich diskret damit, diese zu polieren, während er weiterredete. »Ich denke, dass Sie zumindest über einige seiner Methoden sehr gut Bescheid wissen. Er hat einen

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