Eine magische Nacht. Roman
Lebenszeit einer menschlichen Druidenfrau jener Zeit ansetzen müssen. Dann ein paar Abstriche im Hinblick auf Naturgewalten, die eine oder andere Seuche vielleicht noch …«
Kane erwiderte nichts.
Janelles Frustration wuchs an. »Die Trauzeugen und Brautjungfern hättest du ja dann schon mal auswählen können, während Maegth noch auf dem Sterbebett lag, oder? Aber nein, als Erstes hättest du schon ihr Grab schaufeln können, um dann anschließend alles rasch in Angriff zu nehmen. Kannst du nicht erkennen, wie grauenhaft das ist? Wenn Maegth nichts weiter getan hat, als dich zu verfluchen, würde ich sagen, dass du dich als gesegnet betrachten darfst. Ich hätte dir deine Elfeneier abgetrennt. Mit einer Gabel.«
Kane zuckte zusammen. »Wo ist denn das ganze Mitgefühl geblieben, das ich an dir so bewundert habe?«
»Nach Ablauf der Lebenszeit eines Elfen wird es wiederkehren, da bin ich mir sicher.«
»Du weißt, die ist sehr viel länger als …«
»Als was? Die Lebenszeit eines Menschen? Die ja, wie mir gesagt wurde, von kaum größerer Bedeutung sein soll als die eines Insekts? Ja, davon habe ich gehört. Wieder und wieder. Das ist so ungeheuerlich, ich schwöre dir, ich kann gar nicht glauben …« Sie schüttelte den Kopf. »Kommt so etwas öfter vor? Mein Gott, in so einer Situation – was könnte eine Verrückte wie Titania nicht …« Plötzlich war ihr ein Gedanke gekommen, und erschrocken sah sie Kane an.
Er seufzte, womit er sie bestätigte. »Woher hätte ich die Idee sonst haben sollen? Oberon war mit meiner Mutter, einer Menschenfrau, verheiratet, während er gleichzeitig mit Titania verlobt war. Er liebte meine Mutter.«
»Und als deine Mutter gestorben war …«
»Nun, er trauerte. Ausgiebig.« Kane räusperte sich. »Dann hat er sich für kurze Zeit mit Riordans Mutter getröstet, ehe er seine Pflicht erfüllte und Titania heiratete. Irgendwann stand Riordans Mutter vor Oberons Tür. Hochschwanger. Natürlich war es sein Kind.«
»Und Titania war nun Oberons zweite Braut und wider Willen gleich auch noch die Stiefmutter des Kindes einer weiteren Frau.« Janelle legte die Stirn ans Lenkrad. »Kein Wunder, dass Titania so schrecklich ist. Das Ganze ist eine verfluchte Elfenseifenoper.« Als würde sie schwerfällig den Kopf schütteln, drehte sie den Kopf am Lenkrad hin und her. »Unwirklich.«
»Das alles muss dir sehr grausam erscheinen.«
Janelle nahm den Kopf vom Lenkrad und starrte ihn an. »Das liegt daran, dass es so
ist
. Ich meine, es ist doch genau das, was ihr Kerle tut, oder? Spielt ihr etwa nicht mit euren kleinen Menschenfrauen wie mit Konkubinen herum, während ihr gleichzeitig die Zweckehe mit euren Elfenfrauen plant? Meine Güte. Wer auch immer der Idiot war, der als Erster Märchen als Geschichten von hehrer Liebe, Reinheit und Ehre definierte, hatte schlicht und ergreifend nicht die geringste Ahnung.« Sie holte tief Luft und zwang sich, das alles einfach loszulassen. Das waren nicht ihre Probleme. Nicht direkt. »Das also ist der Grund, weshalb Oberon dich öffentlich bevorzugte und Titania dich tolerieren musste.«
»Ja. Zumindest während meiner Kindheit. Als ich erwachsen wurde, war ich in der Lage, den Hof zu verlassen. Oder mir wenigstens eine Wohnstätte im Randbezirk zu suchen. Riordan kam mit mir.«
»Das war also die Zeit, als er bei dir gewohnt hat.«
»Ja.«
»Du warst erwachsen, während er im Grunde noch ein Kind war?«
»Ja und nein. Ich denke, eure menschliche Entsprechung wäre, dass ein Teenager mit einem Kleinkind zusammenlebt.«
»Das klingt nach einer explosiven Kombination.«
»So war es auch. Aber wir haben es geschafft.« Er sprach ruhig und sah von weiteren Ausführungen ab.
»Gut. Nachdem sich deine Verlobung mit Maegth also erledigt hatte, warst du dann ja frei, deine Alanna zu heiraten.«
»Ich war frei, ja.«
Janelles Kehle fühlte sich jetzt an wie zugeschnürt. »Dann bist du also verheiratet?«
O Gott
. »Hatte ich eine Affäre mit einem verheirateten Halbelfen, dessen Frau mir in meinen zweifellos doch sehr menschlichen Hintern treten wird?«
»Ich war nie verheiratet. Ich habe beide Verlobungen gelöst.«
»Du hast also den ganzen Mist in einem Aufwasch erledigt, mhm?« Für den Moment entwaffnet, dachte Janelle nach. Warum hätte er das tun sollen? »Nein, warte. Lass mich raten. Alanna hat von Maegth erfahren, und sie war diejenige, die dich mit einem Tritt in den Elfenhintern vor die Tür gesetzt hat.«
»Eine
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