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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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weiter nach oben, bis er verzweifelt Kanes Gesicht fixierte. »Er. Pferd!« Krampfhaft schluckte er, und Janelle hatte Mühe, seinem schwer arbeitenden Herzen beizukommen.
    »Was?«, fragte Janelle leise und hoffte, er könne ihr doch wenigstens noch ein oder zwei Worte mehr mitteilen. Etwas Entlastendes vielleicht? Etwas zum Nachweis seiner Schuld?
    Zwanghaft fixierte sich Browning auf Kane. Sein ganzes Wesen strahlte Angst aus. »Der Puka. Er ist böse. Er hat versucht, mich zu töten. Nein, schlimmer. Er hat versucht, mich in den Wahnsinn zu treiben.« Browning schluckte hörbar. »Ich glaube, es ist ihm gelungen.«
    »Kane.« Janelle sprach leise, aber ihre Panik wuchs. »Er wird damit nicht fertig.«
    »Bring ihn dazu, dir in die Augen zu sehen, und wenn sein Blick starr wird, dann sage ihm, dass er schlafen soll.«
    Da sie viel zu große Angst um den Mann hatte, um etwas anderes zu tun, sah Janelle Browning in die Augen und merkte, wie er sich beinahe verzweifelt an ihrem Blick festhielt. »Sie sind müde, nicht wahr?«, fragte sie ihn.
    »Ja.«
    »Möchten Sie nicht schlafen?«
    »Ja.« Er sah ihr weiter in die Augen.
    »Sag’s ihm, Janelle.«
    Einen Befehl daraus zu machen erschien ihr so verkehrt, so …
    »Er braucht es. Sag’s ihm.«
    »Sie müssen jetzt schlafen. Schlafen Sie.«
    Auf der Stelle sackte Browning in sich zusammen, und Janelle sank erleichtert zurück.
    »Gut.« Kane beugte sich vor und lehnte den Druiden behutsam in eine etwas komfortablere Position an die Wand. »Er wird schlafen, während ich dir den Rest erkläre.« Er reichte ihr eine Hand, aber sie stand ohne seine Hilfe auf, um Kanes Berührung zu vermeiden.
    »Er hat gesagt, dass du es warst.« Sie behielt ihn wachsam im Auge. »Dass du ihm das angetan hast. Um ihn wahnsinnig zu machen. Aus Rache.«
    »Glaubst du das?«
    Sie musste schlucken, als sie sich erinnerte. Gegen Riordan hatte er auf Rache gesonnen. Eine grausame Rache und auch lange andauernd. Aber irgendwie erschien ihr die Rache im Fall des Druiden besonders verheerend. Die totale Vernichtung. Wenn Kane seinen Bruder nicht vernichtet hatte, dessen Vergehen so viel größer war, warum sollte er für eine so viel weniger schwerwiegende Beleidigung gegen den Druiden derart brutal zurückschlagen? Es machte keinen Sinn.
    Und dennoch, hier war Puka-Magie am Werk. Und Kane war der einzige Puka …
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass wir Browning helfen müssen. Die Frage, wer ihm das angetan hat, ist sekundär. Können wir ihm helfen?«
    Kane nickte geduldig. »Aber er muss vergessen. Diese Erinnerung wird ihn in ihrer destruktiven Schlinge gefangen halten, wenn wir ihn nicht daraus befreien.«
    »Indem wir Glamour einsetzen.« Die Frage der Schuldzuweisung schob sie erst mal beiseite, um hier eine Lösung zu finden, auch wenn ihr die noch so sehr gegen den Strich ging, und sah Kane starr in die Augen. Sie versuchte aufrichtig, sich mit der Idee vertraut zu machen, an den Gedanken einer anderen Person herumzubasteln. An den Erinnerungen eines anderen. Könnte sie das tatsächlich? Es schien ihr ein viel zu schwerer Übergriff zu sein.
    »Das ist es nicht. Du versuchst weder ihn zu verletzen, noch dringst du unnötigerweise in seine Privatsphäre ein. Er hat etwas gesehen, das er nicht akzeptieren kann, etwas, das in absolutem Widerspruch zu seiner Realität steht. Um seine Welt wieder in Ordnung zu bringen, braucht er dich, um ihn von dieser abnormen Sache zu befreien. Und zwar komplett. Im Grunde genommen erschaffst du eine logische, akzeptable Lüge für ihn – dieselbe Art von Lüge, die du ihm vielleicht auch ohne Unterstützung durch den Glamour erzählen würdest – und stellst lediglich sicher, dass er dir das auch abnimmt. Du schaltest den Zwischenhändler aus, das heißt, du übergehst seine Zweifel und die Realität und lieferst ihm die Lüge auf direktem Weg frei Haus.«
    »Lügen im Großhandel. Ich verstehe.« Es kam ihr so falsch vor. Eine absolute Verletzung der Privatsphäre des Mannes und seiner Integrität.
    »Es ist ein Eingriff, da gebe ich dir recht. Aber er ist nur minimal und dient seinem eigenen Wohl. Du erzählst ihm eine kleine Lüge, auf dass ihr beide euer Leben als produktive, geistig gesunde Mitglieder der Gesellschaft weiterführen könnt.«
    »Einmal angenommen, ich würde mich auf diesen Gedankengang einlassen – und ich sage nicht, dass ich im Augenblick so weit bin –, wie würde ich da vorgehen … jemanden mit einem

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