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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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Glamour belegen?«
    »Das ändert sich mit der Zeit und der Erfahrung. Irgendwann wirst du dich daran gewöhnt haben, und dann ist es nichts weiter, als dass du sanft eine Verbindung zu einem anderen Geist herstellst und ihm ein paar Anweisungen einflüsterst.«
    »Sieh mal, ich habe nicht vor, mich je daran zu gewöhnen, so etwas zu tun. Erklär mir einfach, wie ich bei einem einzelnen Vorfall verfahren soll. Speziell diesem hier.«
    »Das wird der Anfang sein, schätze ich.«
    Als sie den Mund öffnete, um weiter zu argumentieren, hielt er nur eine Hand hoch und schüttelte den Kopf. »Wir wollen uns mit dem Hier und Jetzt befassen. Als Erstes musst du die Verbindung herstellen.«
    »Und wie mache ich das?«
    Er trat auf sie zu, und unwillkürlich wich sie genauso weit ein Stück zurück. An diesem Punkt griff er nach ihrer Hand. Sie fuhr zusammen und klammerte sich instinktiv an seinen Fingern fest, während ihr Körper in eine komplette energetische Überladung geriet. Aufgeriebene Nerven, gemischte Gefühle, zitternde Hände – all das verschmolz in ihrem Bewusstsein zu einer einzigen chaotischen Masse emotionaler Bedürfnisse. Sie fühlte ihn, hörte ihn und
war
sogar – ein wenig – er. Fühlte die extreme Wärme seiner Hand und den sanften Druck seiner Finger, die ihre umschlossen.
    »Das ist die Verbindung«, murmelte er.
Ich kann auch auf diese Weise mit dir reden.
    Sie schluckte schwer und bemühte sich, nicht darauf zu achten, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte.
    »Du musst auf die Pupillen achten. Weil unsere Kräfte miteinander verknüpft sind, ist die Verbindung zwischen dir und mir hergestellt, sowie wir uns berühren. Bei jedem anderen wirst du Augenkontakt aufnehmen und dabeibleiben müssen. Die andere Person wird den Wunsch verspüren, den Kontakt zu halten. Das ist ein Teil der Gabe. Sie möchten den Kontakt fortsetzen, nachdem du ihn angebahnt hast. Wenn sich die Pupillen weiten, kurz wieder zusammenziehen und noch mehr weiten … dann bist du da. An diesem Punkt findet der Informationsaustausch statt.«
    »Der Informationsaustausch.« Benommen schüttelte sie den Kopf, brach den Augenkontakt aber nicht ab. Sie hätte es nicht gekonnt.
    »Es ist ein blinder Moment für diesen Menschen. Also diesen anderen Menschen. Die Person ist dir gegenüber offen, auf jede Frage ansprechbar und bereit, jede Information, die du lieferst, als wahr zu akzeptieren, gleichgültig, wie widersinnig sie ihr normalerweise erscheinen würde.«
    »Also eine Art Hypnose?«
    »In ihrer reinsten Form. Es ist mehr als Suggestion. Solange das, was du sagst, logisch und bequem in das Konzept passt, das der Mensch sich von der Welt macht, wird er deine Anweisung vollkommen akzeptieren.«
    Mit einem Ruck riss Janelle sich los, wich ein, zwei Schritte zurück, wobei sie jetzt keuchend atmete. Sie konnte ihn nicht einmal ansehen, so intim war diese Verbindung. Ob es bei einem Glamour-Opfer genauso sein würde?
    »Die Person ist kein Opfer. Sie mag zwar nichts von dem wissen, was du tust, aber solange deine Absichten rein sind, machst du den Menschen damit nicht zum Opfer. Und das, was zwischen uns beiden ist … diese Intimität … ist etwas völlig anderes. Ich kann bei dir keinen Glamour anwenden. Es ist einfach nicht dasselbe.«
    Sie riskierte es, ihm einen Blick zuzuwerfen, voller Panik. »Was ist es dann? Diese Verbindung zwischen dir und mir?«
    Seine Lippen verzogen sich nur ganz leicht. »Es ist vieles. Schicksal. Und es ist verboten.«
    »Alles gleichzeitig?« Sie war entsetzt. Dann schob sie es beiseite. »Vergiss es. Hier und jetzt. Glamour. Bring die Lektion zu Ende.«
    Zustimmend neigte er den Kopf. »Die Fakten werden klar und prägnant festgestellt. Er wird sie akzeptieren. Dann brichst du die Verbindung ab und kehrst zurück in die Realität.«
    »Und er wird glauben, was ich ihm sage? Egal, was ich ihm sage?«
    Kane nickte. »Solange es in seine eigene Realität passt.«
    »Also solange ich gut lüge, meinst du. Das ist so falsch. Und absolut gefährlich.«
    »Gefährlich, ja. Falsch? Das hängt von dem Wer und dem Was ab.« Kane sah nach unten auf den schlafenden Mann. »Und etwas oder jemand hat bei ihm eine Erfahrung hinterlassen, mit der er nicht fertig werden kann. In diesem Fall wäre Glamour ein Segen. Barmherzigkeit.« Er sah Janelle in die Augen. »Einverstanden?«
    Sie schaute auf den Druiden hinunter und erinnerte sich an die Qualen, die sie indirekt über die Gedanken und Gefühle des

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