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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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kompliziert.« Janelle unterbrach sich und sah den noch immer besorgt wirkenden Riordan an, der jetzt näher kam. »Das Bein wirkt noch ein wenig blutig, aber ich glaube, dass es in ein paar Tagen so gut wie neu ist.«
    »Dank Janelle«, sagte Mina.
    »Nein, tatsächlich musst du den Druiden danken, die mir diese Gabe verliehen haben, und deinem Schätzchen hier, der sie überhaupt erst auf den Gedanken gebracht hat.«
    »Die Eingebung eines wahren Genies.« Mina lächelte ihn an.
    »Mir ist egal, was es war«, murmelte Riordan. »Ich bin einfach nur dankbar.«
    »Darüber will ich nicht streiten.« Mina wagte einen Blick nach unten auf ihr zwar blutverschmiertes, aber wunderbarerweise gesundes Bein. »Ich kann gar nicht fassen, dass du das getan hast. Es sieht schon fast wieder wie neu aus, auch wenn es ein bisschen eklig ist mit dem Blut und allem. Aber dieser Schnitt vorher. Das war so …« Sie schluckte krampfhaft. »Igitt.«
    »Als deine Ärztin rate ich dir, dich heute zu schonen. Ich möchte dich wirklich gern noch in meiner Praxis untersuchen, wenn du dich ausgeruht hast. Und dir eine Tetanusspritze geben, falls du da nicht auf dem letzten Stand bist.«
    Mina verdrehte die Augen. »Spritzen sind überhaupt nicht nötig. Ich musste mich erst vor kurzem noch wegen der Wiederaufnahme in die Schulversicherung untersuchen lassen. Die waren so gründlich, dass ich es schon als gewalttätig empfand.«
    »Sieht ganz so aus, als würde dir das jetzt zugutekommen. Und eine Infektion konnte ich auch nicht feststellen. Aber wir sollten das im Auge behalten. Was den Blutverlust und das Schwindelgefühl angeht, mache ich mir keine besonders großen Sorgen. Es sieht nicht so aus, als hättest du allzu viel Blut verloren, aber ich gehe ungern ein Risiko ein, wenn ich dich schon nicht in die Praxis hole.« Sie runzelte die Stirn. »Lass mich zumindest heute Nachmittag freinehmen, damit ich dich beobachten kann.«
    Mina schüttelte den Kopf. »Nicht nötig.«
    »Doch, das ist es.«
    »Nein. Ist es nicht.« Mina wurde ernst. »Du behältst ja nicht mal deine wirklichen Patienten vierundzwanzig Stunden lang unter Beobachtung. Riordan wird auf mich achtgeben, und wenn er es für nötig hält, kann er dich jederzeit anrufen. Stimmt’s?«
    »Aber …« Janelle verhielt sich irrational. Sogar sie selbst wusste das.
    »Du
bist
irrational«, machte Kane sich bemerkbar, der während des gesamten Geschehens geschwiegen hatte.
    »Verschwinde aus meinem Kopf, Elfenboy.«
    Kane wandte sich an Riordan. »War sie schon immer so empfindlich?«
    Einen Moment lang schienen die beiden Brüder durch ihre Zuneigung zu Janelle vollkommen übereinzustimmen. »Nein. In Wirklichkeit ist sie die einzige Frau, die ich kenne, die locker mit einem Blutgeysir fertig wird. Ich habe es erlebt. Sie war total cool. Absolut vernünftig.«
    Janelle zog es vor, Minas Bein zu inspizieren, um den neugierigen Blicken auszuweichen. »Ich bin es nicht gewöhnt, medizinische Notfälle zu behandeln, die meine Freunde betreffen.« Warnend sah sie die beiden an. »Nun werdet mal nicht rührselig wegen mir. Es ist einfach eine andere Situation, klar? Wenn man es mit einem Fremden zu tun hat, gilt das Lehrbuch. Der Kopf sagt dir, du sollst dich zurückzuhalten, und dass handwerkliches Können unter Druck mehr ausrichtet als Sympathie. Wenn es um Freunde geht, ist es einfach anders.«
    »Dann will das Herz sich nicht zurückhalten«, murmelte Kane. »Und auch noch andere, tiefere Instinkte schalten sich ein.«
    Janelle nickte, noch immer ein wenig zittrig. »Ich habe das vorher noch nie gemacht … diese Art von Heilung … so wie heute. Es war ganz seltsam.« Der Andrang war so komplett gewesen. Der Andrang des Schmerzes, aber auch der Drang, ihm entgegenzuarbeiten und ihn zu korrigieren. Damit hatte sie nicht gerechnet. Als sie ihre eigenen Kopfschmerzen und die mentale Not des Druiden heilen wollte, hatte sie sich konzentrieren müssen, um ihre Gabe zum Einsatz zu bringen. Bei Mina hatte sie beinahe schon das Gefühl gehabt, von der Magie besessen zu sein.
    »Magie wird häufig durch Gefühle gespeist. Je stärker du daran glaubst, je mehr du empfindest, desto mehr Schwungkraft steckt dahinter.«
    Riordan musterte Kane herausfordernd. »Daher dann auch die Kraft für einen Groll, der zweitausend Jahre vorhält.«
    Janelle stöhnte. »Wir wollen doch jetzt nicht anfangen, uns auf die Brust zu trommeln, okay, Jungs? Ich möchte, dass Riordan Mina jetzt ins

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