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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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erschien. Jedes Mal zeigten sich weitere Einzelheiten. Er konnte spüren, wie die Uhr tickte, wie die Tage sich selbst abhakten. O Gott. Verhindern, dass dies jemals Wirklichkeit wurde … Wie? Bei diesem Tempo würde er niemals rechtzeitig aus ihrem Leben verschwinden können, um die Gefahr zu bannen.
    Offensichtlich verwirrt, runzelte Riordan die Stirn und ließ die Faust sinken. »Was ist?
Was?
«
    »Es ist Janelle.«
    »Du hast eine Schwäche für Janelle?«
    »Ja. Nein. Darum geht es nicht. Das ist nicht das Problem.«
    »Das ist es allerdings, und zwar mit absoluter Sicherheit. Auch von ihr wirst du schön die Finger lassen, du Blödmann. Als hättest du sie damals nicht schon genug verletzt.« Riordan hob seine Faust wieder.
    Mit einem Knurren in der Kehle griff Kane danach und hielt sie fest. »Hör einfach auf damit, verflucht. Ich will versuchen, es dir zu erklären. Was mit dem Haus und mit Mina geschehen ist … ich war es nicht. Für mich würde es überhaupt keinen Sinn machen, so etwas zu tun. An meinem Karma herumzupfuschen wäre das Letzte, was ich im Augenblick brauchen kann. Denk mal darüber nach. Und ich muss unbedingt diese Sache mit der Wiedergutmachung regeln, damit ich mich so schnell wie möglich von Janelle entferne, bevor ich sie verletze.«
    »Verletze sie, und du wirst es mit mir zu tun kriegen.«
    »Hast du mir zugehört? Ich tue alles, um sie
nicht
zu verletzen. Darum geht es mir die ganze Zeit, verflucht. Ich habe etwas
gesehen

    Riordan erstarrte. »Was meinst du mit ›gesehen‹?«
    »Eine Vision. Vor acht Jahren. Am ersten November. Und seitdem einige Male.«
    Riordan schluckte, der Wind war ihm komplett aus den Segeln genommen. »O Mist. Was hast du gesehen?«
    »Janelles Tod. Durch meine Hand.«
    Aus Riordans Gesicht wich die Farbe.
    »Ja. Das ist der Grund, weshalb ich damit fertig werden muss. Damit ich aus ihrem Leben verschwinden kann, bevor diese verfluchte Sache Wirklichkeit wird. Ich kann nicht … Damit könnte ich nicht leben …« Er senkte die Stimme. »Falls du dich dann besser fühlst – vor allem, weil du anscheinend denkst, dass ich es auf Mina abgesehen habe –, also, ich liebe Janelle.«
    Und das war an sich schon eine Kapitulation, denn damit bekannte er sein eigenes Verhängnis: eine Frau für immer zu lieben, sie aber nie zu besitzen. Das Versprechen einer wunderbaren Liebe hing ihm gerade außer Reichweite vor der Nase. Quälte ihn und blieb für immer unerreichbar. Er wünschte sich, er hätte nie einen Blick auf diese Liebe werfen können. Wenn er sie nicht gesehen hätte, wäre alles so viel leichter. In alle Ewigkeit könnte sie unerreichbar sein, ohne ihn zu berühren. Aber jetzt sah er glasklar: Da war eine Frau, wunderschön, perfekt, alles, was er sich wünschte. Und alles, was er niemals haben konnte.
    Noch immer leise fuhr er fort: »Ich habe Janelle auf den ersten Blick geliebt. Ich wollte es nicht. Ich sagte mir …« Er schüttelte den Kopf. »Es ist einfach geschehen. Trotz allem. Und jetzt, acht Jahre später, liebe ich sie sogar noch mehr. Sie ist dickköpfig, brillant, viel zu aufopferungsvoll, edelmütig und herzzerreißend großzügig, auch wenn sie es hinter Sarkasmus und gelassener Sachlichkeit versteckt. Es ist demütigend. Zum Teufel, sie inspiriert mich. Sie lässt mich wünschen, ein besserer Mann zu sein. Und ich versuche sogar dieser Mann zu sein, auch wenn ich weiß, dass ich sie nie haben kann. Also ja, ich liebe sie. Ich werde sie immer lieben.«
    Offensichtlich völlig fassungslos setzte Riordan sich auf seine Fersen. »Und es ist dir vorherbestimmt, sie zu töten?«
    »Ja. Mit einem traditionellen Happy End hat das eher wenig zu tun, hm?« Die Wirklichkeit war eine Qual. Zwei Möglichkeiten gab es für ihn: Janelles Tod von seiner Hand oder die permanente Verbannung von ihr. Er war absolut gelinkt, denn in beiden Fällen verlor er Janelle. Maegth hatte sich mit ihrem Fluch wahrlich selbst übertroffen.
    Eine Weile schaute sein Bruder ihn prüfend an. Dann seufzte er. »Das ist viel zu total beschissen, als dass es etwas anderes sein könnte als die Wahrheit.« Kopfschüttelnd fuhr er sich mit der Hand durch die Haare. »Ich glaube dir.«
    »Also, das ist ja mal ganz was Neues.« Kane seufzte.
    »Ach was? Dir gefällt es nicht, wenn jeder dir die Schuld für etwas gibt, das du nicht getan hast?«
    Angesichts der Ironie des Schicksals verzog Kane den Mund. »Eigentlich nervt es irgendwie.«
    »Das kannst du laut

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