Eine magische Nacht. Roman
Schlafzimmer bringt – vorausgesetzt, das Dach dort ist stabil. Kane, ich werde ein Desinfektionsmittel brauchen, etwas Verbandsmull …« Sie zählte eine Reihe von Sachen auf, die sie zum größten Teil nicht wirklich benötigte, wenn diese Heilung so vollkommen war, wie es im Augenblick der Fall zu sein schien. Aber dabei konnte sie nur lernen. Solange sie nicht mehr über diese Gabe wusste, würde sie die Magie jedenfalls mit allem unterstützen, was aus Sicht der herkömmlichen Medizin angemessen schien. Die verletzte Stelle reinigen, die Patientin begleiten, das waren einfach angemessene Vorsichtsmaßnahmen.
Während Riordan Mina aufhob, machte Kane sich ins Badezimmer auf, um das Material zu holen, das Janelle haben wollte. Fünf Minuten später lieferte er das Bündel in Minas Schlafzimmer ab, wo Janelle sich gleich über ihre Patientin beugte, um ihrer Aufgabe nachzukommen, in der sie dann auch schnell völlig aufging.
Als Kane rückwärts den Raum wieder verließ, wurde er vertraut und diskret am Unterarm festgehalten. Er beugte sich dem Unvermeidlichen und folgte seinem Bruder durch das Wohnzimmer aus dem Haus nach draußen, wobei er die Tür hinter sich zuzog. Als er sich umdrehte, wollte er sich anhören, was Riordan ihm zu sagen hatte.
Aber Riordan übernahm die Führung mit den Fäusten. »Du Hurensohn.«
Kane wich dem Schlag nicht aus, und er traf ihn im Magen. Dasselbe galt für den, der folgte. Er war nur froh, dass Janelle nicht da war, um sich einzumischen.
»Komm schon, du Feigling. Wehr dich wenigstens. Oder willst du dich hinter dieser Bewährung verstecken, die sie dir aufgebrummt haben?« Riordan landete einen weiteren Treffer.
Kane ächzte, und sein Zorn flackerte auf. »Ich war das nicht.« Aber seine Fäuste ließ er unten.
»Ach nein? Was denn? Da läuft also ein anderer Puka herum, der mich um meinen Lebensunterhalt bringen will und Mina gefährdet?« Eindeutig bemüht, Kane zur Gegenwehr zu bewegen, gab Riordan ihm einen Stoß.
»Das würde ich nicht machen.«
»Klar, das würdest du nicht. Genauso wenig, wie du mir auch nie etwas zum Vorwurf gemacht hast, das ich nicht getan habe, und genauso wenig wie du auch später nicht noch mal zurückgekommen bist und versucht hast, mich umzubringen.« Riordan umkreiste ihn.
»Ich habe nicht versucht, dich umzubringen.«
»Blödsinn.« Riordan landete einen weiteren Faustschlag in Kanes Eingeweide. »Bei deinem kleinen Amoklauf in Avebury war ich doch dabei. Damals habe ich nicht wirklich verstanden, warum du so wütend warst. Aber aus einigen dieser Steine hast du regelrecht Kleinholz gemacht, nur weil du mich in dem Stein angreifen wolltest, in dem ich eingeschlossen war, oder etwa nicht?«
Keuchend versuchte Kane, den fortgesetzten Angriffen seines Bruders auszuweichen, aber die Fäuste hob er noch immer nicht. Er wollte es nicht. »Nicht um dich zu töten, Riordan. Ich bin kein Mörder. Aber ich war wütend. Gerade hatte ich herausgefunden, dass Maegth im Wochenbett gestorben war. Und das Baby … es hätte meins sein können. Oder deins.«
Riordan geriet ins Wanken. »Ein Kind?«
»Das Baby wurde tot geboren«, erklärte Kane. »Ein Junge.«
»Ein Junge. Dann war es also das, was …« Riordans Stimme wurde heiser, sein Blick nahm einen glasigen, gedankenverlorenen Ausdruck an. »Das erklärt einiges von dem, was ich zufällig mitgehört habe. Alles zusammenhanglos, die Gespräche waren so verwirrend, aber ich hatte mich gefragt … Also war es wahr. Und vielleicht war das Kind von mir. Und beide sind sie gestorben. Die Mutter und das Baby.«
»Ja.«
In Riordans Augen leuchtete ein böses Flackern auf. »Ein Kind, das meins hätte sein können. Ich hätte mir einiges denken können. Ich wusste zwar nicht, dass es um Maegth ging, um deine Verlobte. Aber ich wusste, dass es um eine Frau ging, und den Rest hätte ich mir zum Teil denken können. Niemand, nicht einmal mein eigener Bruder besaß jedoch den Anstand, damit herauszurücken und es mir zu sagen. Ich musste herumrätseln und mir Gedanken machen, ohne jemals sicher zu sein. Und obendrein noch ohne jede Chance, diesem Stein zu entkommen und es selbst herauszufinden, während du an ihm herumhämmerst und ihn zerstörst. Wieder einmal hast du
dich
als die geschädigte Partei gesehen. Und wieder einmal hast du es an mir ausgelassen.« Sein Zorn wurde handgreiflich, und nun ging er Kane ernsthaft an.
»Maegth war tot«, erklärte Kane. »Das Baby hatte nicht
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