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Eine Marcelli geht aufs Ganze

Eine Marcelli geht aufs Ganze

Titel: Eine Marcelli geht aufs Ganze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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ebenfalls aus und sah Francesca die Stufen der hinteren Veranda hinunterkommen. Er ging um das Auto herum, um Gabriel zu helfen, doch der alte Mann winkte ab.
    »Ich bin noch nicht so gebrechlich, dass ich nicht alleine stehen kann«, schimpfte er. Dann stützte er sich schwer auf seinen Stock und richtete sich auf.
    Was bedeutete, dass Sam seine ganze Aufmerksamkeit auf die Frau richten konnte, die gerade seine Tochter begrüßte. Francesca trug ein weich fallendes weißes Kleid, das nicht im Mindesten sexy aussehen sollte, aber seinen Blutdruck trotzdem in die Höhe schnellen ließ. Ihr Haar hatte sie zu einem Zopf geflochten. Goldene Kreolen blitzten an ihren Ohren, und das dezente Make-up betonte ihre Züge.
    »Was glotzt du so?«, fragte Gabriel und hob den Kopf. Sein rechter Mundwinkel hob sich, als sein Blick auf Francesca fiel, die gerade Kelly in die Arme zog und dann auf die Hintertür des Hauses zeigte.
    »Meine Güte. Wenn das die Frau ist, mit der du deine Freizeit verbringst, bist du ja doch noch nicht so tot, wie ich immer gedacht habe.«
    Sam schaute seinen Großvater an, doch bevor er etwas sagen konnte, war Francesca schon in Hörweite.
    »Hallo!« Lächelnd begrüßte sie die Männer. »Sie müssen Mr Reese sein, Sams Großvater. Wie schön, Sie endlich kennenzulernen, Sir.«
    Gabriel räusperte sich und nickte. »Wenn er Ihnen erzählt hat, wer ich bin, hat er vermutlich auch erzählt, dass ich brummig wie ein Bär und alt wie die Berge bin.«
    Francesca lachte. »Ehrlich gesagt meinte er, sie wären umwerfend charmant, und er hat mir verboten, mit Ihnen durchzubrennen.«
    Gabriel lachte leise. »Mir gefällt es, umschmeichelt zu werden, junge Lady. Hören Sie bloß nicht damit auf. Und, bitte, nennen Sie mich nicht Mr Reese. Das klingt ja, als wäre ich ein alter Mann.« Er zwinkerte ihr zu. »Sagen Sie doch Gabriel.«
    Kelly kam aus dem Haus gestürmt. »Guck mal!« Schlitternd kam sie vor ihnen zum Stehen und streckte die Hand aus. Ein Keks in Form einer Flagge lag auf ihrer Handfläche. Das leicht zittrige Dekor verriet Sam den Namen des Künstlers, noch bevor sie erklären konnte: »Ich habe ihn selber dekoriert. Willst du mal probieren?« Sie hielt Sam den Keks hin.
    Die Frage traf ihn völlig unvorbereitet. »Natürlich. Aber nur die Hälfte. Du musst auch etwas davon essen.«
    »Okay.«
    Vorsichtig brach Kelly den Keks in zwei Teile und gab ihm eine Hälfte.
    Er nahm einen Bissen. »Hm, lecker.«
    Kelly strahlte. »Grandma Tessa hat gesagt, dass sie mir das Kochen beibringt, damit ich mal eine gute Ehefrau werde. Ich habe ihr gesagt, dass mir das ziemlich egal ist, ich aber gerne kochen können würde, damit ich Partys geben kann.« Sie schaute ihn an. »Wenn ich in der Schule Freunde finde, kann ich die dann ja mal zu mir einladen und so.«
    Noch mehr zwölfjährige Mädchen in seinem Haus? Sam musste schlucken. »Klar. Das wäre toll.«
    Gabriel zeigte auf ein paar Stühle, die im Schatten der Bäume standen. »Ich werde diese alten Knochen mal dort hinten platzieren. Warum hilfst du mir nicht, Kelly?«
    Das Mädchen zögerte eine Sekunde, dann nickte es. »Okay. Willst du den Rest von meinem Keks?«
    Der alte Mann beäugte das halb gegessene Plätzchen und zuckte mit den Schultern. »Warum nicht.«
    Dann gingen sie Seite an Seite davon. Nach ein paar Schritten griff Gabriel nach Kellys Hand und legte sie in seine Armbeuge. Kelly zog sie nicht weg.
    »Ich denke, mein Großvater mag sie.« Sam wirkte im gleichen Maße überrascht wie erfreut.
    »Kelly ist ja auch nicht so schlimm«, erklärte Francesca.
    Er lachte unterdrückt. »Welch überwältigendes Lob.«
    Sie lächelte.
    Er wollte gerade noch etwas sagen, als er sah, wie ihr Lächeln erstarb. Er schaute genauer hin und erkannte einen Schatten in ihren Augen.
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Sicher.« Sie lehnte sich an ihn. »Ich habe an meiner Dissertation gearbeitet. Es ist nicht einfach, all die Daten in Charts und Grafiken zu packen, ohne dabei einzuschlafen. Ich würde viel lieber einfach über das reden, was ich erfahren habe. Aber so funktioniert das Hochschulwesen leider nicht.«
    »Klug und hübsch. Muss ich mir Sorgen machen, dass Gabriel dich mir wegschnappt?«
    »Vielleicht. Er ist sehr charmant.«
    »Das habe ich von ihm geerbt.«
    Sie lachte. »Ah, ich hatte mich schon gewundert.« Sie schaute zum Haus, dann hakte sie sich bei Sam unter und zog ihn mit sich zu seinem Auto. »Du wirst heute meine Familie kennenlernen«,

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