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Eine Marcelli gibt nicht auf

Eine Marcelli gibt nicht auf

Titel: Eine Marcelli gibt nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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übergewichtige dunkelhaarige Frau kam herein. In der Hand hatte sie eine kleine Papiertüte, die sie jetzt herumwirbelte.
    »Tut mir leid, dass ich so spät komme«, sagte sie. »Ich habe meinen Anrufbeantworter nicht abgehört. Entschuldige, Katie. Aber ich habe meine Garniermesser mitgebracht. Was soll ich tun?«
    In diesem Moment endete die CD, und in der Küche herrschte auf einmal Stille. Alle starrten die fremde Frau an.
    Die Frau starrte zurück.
    »Katie!«, sagte sie ungeduldig. »Ich bin's. Ich hatte mich schon für ein Experiment umgezogen, als ich meine Nachrichten abgehört habe.«
    Stirnrunzelnd schüttelte Katie den Kopf. »Francesca?«
    Zach sah die Frau fassungslos an. Francesca? Katies Schwester? Katies hübsche dünne Schwester?
    »Es ist dieser Fettanzug«, erklärte Brenna, trat zu ihnen und schnappte sich einen Bagel. »Sie kann sich die Extrapfunde einfach wieder ausziehen. Hast du da nicht auch das Bedürfnis, sie zu schlagen?«
    Francesca beachtete sie gar nicht. »Ich bin hier, um zu garnieren.«
    Katie schüttelte den Kopf. »Okay. Wunderbar. Es ist mir egal, wie du aussiehst. Du bist die Rettung. Komm, ich zeige dir deinen Arbeitsplatz.«
    Zach sah ihnen hinterher. Francesca?
    Brenna beugte sich zu ihm. »Sie hat das Garnieren in einem Volkshochschulkurs gelernt. Ehrlich, ich glaube, sie hat sämtliche Kurse belegt, die man nur belegen kann. Ich meine, die Frau kann sogar Spitzendeckchen klöppeln.«
    Zach hatte keine Ahnung, was das war, aber eigentlich wollte er es auch gar nicht wissen. Er starrte auf die nicht gerade schmeichelhafte Hose und das T-Shirt und auf die brünette Perücke, die man schon Jahre zuvor hätte entsorgen sollen, bevor ihm wieder einfiel, dass Francesca neulich über und über mit Tattoos bedeckt gewesen war. Warum sollte ein normaler Mensch sich so etwas antun?
    »Irgendwas stimmt mit ihr nicht«, sagte er, ehe er sich zurückhalten konnte.
    Brenna reichte ihm einen Bagel. »Weißt du ... das denke ich auch schon seit Jahren.«
    Die ersten Gäste kamen um kurz vor sieben. Katie hatte die vergangene Stunde damit zugebracht, noch einmal durch die Gärten und die Ballsäle zu gehen, um die letzten Vorbereitungen zu überwachen. Die Bedienungen waren pünktlich um vier erschienen, die Musiker waren um halb sechs eingetroffen. Jetzt spielten mehrere kleine Gruppen in verschiedenen Ecken und Nischen, während livrierte Kellner Champagner und Appetithäppchen anboten und das Menü des Abends erklärten.
    Trotz der Notwendigkeit, alles noch ein letztes Mal zu checken, hatte Katie ihr Klemmbrett und die Aktentasche weggelegt. Stattdessen hakte sie ihm Kopf ab, was noch überprüft werden musste: die Lichterketten, die Blumenarrangements und das Anzünden der einzelnen Grills.
    Vielleicht, ganz vielleicht, würde ja doch alles funktionieren. Zum ersten Mal, seit sie die Hiobsbotschaft von der Fischvergiftung des Küchenpersonals bekommen hatte, erlaubte sie sich, sich etwas zu entspannen.
    Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich auf dem Steinweg, doch ehe sie sich umdrehen konnte, umschloss jemand ihre bloßen Oberarme und küsste sie auf den Nacken.
    Ein wohliger Schauer lief ihr über den Rücken. Sie lächelte, als Zach einen Arm um sie schlang und sie an sich zog.
    »Ich habe dich überall gesucht«, sagte er und musterte sie von Kopf bis Fuß. »Für jemanden, der mit mir verabredet ist, hast du dich ziemlich rargemacht.«
    »Gar nicht. Aber ich habe dir doch gesagt, dass ich arbeiten muss.«
    Er lächelte. »Und ich habe dir gesagt, dass ich dir gern dabei zusehe.« Er zwinkerte ihr zu. »Aber das kommt später.«
    Eingehend betrachtete er sie einen Moment lang. »Du bist wunderhübsch. Nicht dass mich das überrascht. Die Verwandlung vom karrierebewussten Profi zur atemberaubenden Schönheit ist dir hervorragend gelungen.«
    »Danke.« Sie musterte seinen maßgeschneiderten Smoking. »Du siehst auch nicht gerade schlecht aus. Traditionell, aber sehr elegant.«
    »Ich gebe mein Bestes.«
    Sie erlaubte sich, sich einige Sekunden lang an ihn zu lehnen. Die Müdigkeit drohte sie zu übermannen, doch sie weigerte sich, dem nachzugeben. Erst wenn die Party vorbei war, konnte sie zusammenbrechen, sich ein paar Tage lang ausruhen und darüber nachdenken, wie sie das alles geschafft hatte. Vorausgesetzt natürlich, sie schaffte es.
    »Ich war gerade am Hoteleingang«, erzählte er und zog sie zu einer der Bars, die unter einem großen Baum aufgebaut war. »Die Limos

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