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Eine Marcelli gibt nicht auf

Eine Marcelli gibt nicht auf

Titel: Eine Marcelli gibt nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Spiegelbild. Sie verteilte noch mehr graue Schatten in ihrem Gesicht. »Heute habe ich übrigens vor, mit dem Rollstuhl loszufahren. Diese Polster brauche ich erst später.
    Was meine Doktorarbeit angeht, so weißt du doch, dass ich herausfinden will, wie Menschen auf mich reagieren – ob sie sich mir gegenüber anders benehmen, wenn ich hässlich oder behindert bin.«
    »Oh, die Theorie habe ich verstanden. Ich finde es nur einfach ziemlich abgedreht.«
    Francesca griff nach einem hautfarbenen Stift, mit dem sie sorgfältig die Lippen umrandete, sodass ihr Mund auf einmal viel schmaler wirkte. Ein winziger Punkt in den beiden Mundwinkeln sorgte dafür, dass diese aussahen, als wären sie nach unten gezogen, und das Gesicht noch verhärmter wirken ließen.
    Nachdem sie den hautfarbenen Lippenstift aufgetragen hatte, waren ihre Lippen fast unsichtbar. Danach griff sie nach der Haarbürste.
    Mit einigen kräftigen Bürstenstrichen bändigte sie das volle dunkle Haar, bevor sie es zu einem festen Knoten zusammenband. Mit ein bisschen Babypuder, den sie auf dem Haar verteilte, erzielte sie die beabsichtigte Wirkung von grauen Strähnen. Eine Brille mit einem unförmigen dunklen Gestell und ein formloses Kleid vervollständigten ihre Verwandlung. Sie drehte sich zu ihrer Schwester um.
    »Was meinst du?«
    Brenna verzog das Gesicht. »Du bist meine Schwester, und ich liebe dich, aber ich muss gestehen, manchmal machst du mir Angst.«
    Mehrere Tische standen auf einer Seite des riesigen Ballsaals des Hotels. Sosehr Zach sich auch bemühte, er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie dieser Saal aussehen würde, wenn zweitausend Leute hier herumliefen. Es interessierte ihn auch nicht sonderlich, welches Geschirr für die Veranstaltung ausgewählt wurde. Aber als Katie angerufen und ihn gefragt hatte, ob er im Hotel vorbeikommen könnte, um ein paar wichtige Entscheidungen zur Sitzordnung zu treffen, hatte er zugestimmt. Vielleicht aus dem einfachen Grund, weil es in Hotels viele Betten gab und er wild entschlossen war, sie in eins davon zu locken.
    »Es gibt verschiedene Möglichkeiten«, sagte sie gerade. »Tische mit acht Personen schaffen eine persönlichere Atmosphäre. Da kann man wirklich miteinander reden. Außerdem ist es für Paare einfacher, einen Tisch für nur acht Leute zu kaufen. Tische für zwölf sind einfacher, was die Sitzordnung in einem solch riesigen Raum angeht. Die sind dann für das Personal leichter zu bedienen, aber außer mit seinen direkten Nachbarn kann man eigentlich mit niemandem reden.«
    Katie deutete auf einen Tisch, der bereits vollständig eingedeckt war, angefangen vom Wasserglas bis hin zum Salzstreuer.
    »In Anbetracht des Mottos, dass man sich sein eigenes Essen zubereiten soll, ist es wichtig, dass die Gäste gut hin und her gehen können. Ein Tisch für zehn Personen wäre ein Mittelweg. Ganz offensichtlich.« Sie warf ihm einen Seitenblick zu und lächelte. »Nur mal nebenbei, wenn wir uns für Tische für acht Personen entscheiden, müssen wir mehr Tischdecken und Dekoration leihen. Ich könnte den Preisunterschied ausrechnen, wenn du möchtest.«
    Zach hatte bereits das Gefühl, von all dem Gerede über Tischordnungen glasige Augen zu bekommen.
    »Du bist die Expertin, Katie«, sagte er. »Entscheide du.«
    Sie grinste. »Irgendwie dachte ich mir schon, dass du das sagen würdest. Kann es sein, dass dich das alles nicht im Geringsten interessiert?«
    »Meinst du?«
    Aus ihrem Grinsen wurde ein leises Lachen. Er beugte sich ein wenig vor, um den weichen Klang besser hören zu können. Dabei erhaschte er auch einen Hauch von ihrem betörenden Duft ... irgendetwas Süßes und leicht Exotisches. Verführerisch ... so wie Katie selbst.
    Wie üblich trug sie geschäftsmäßige Kleidung – eine dunkle Hose mit einer kurzen schwarzen Jacke und einer roten Seidenbluse. Die hochgesteckten Haare hatten vermutlich auch professionell wirken sollen, da es aber bereits später Nachmittag war, hatten sich inzwischen diverse Strähnen gelöst, und Katie sah einfach nur noch sexy aus.
    Sie führte ihr ›Ich bin eine Geschäftsfrau‹-Gehabe auf, und das Einzige, was sie damit bewirkte, war, dass er sich danach sehnte, sie nackt zu sehen. Wenn sie das wüsste, würde sie ihn vermutlich k. o. schlagen.
    »Na schön, also hast du keine Meinung zur Tischgröße«, sagte sie und machte sich eine Notiz auf ihrem Block. »Möchtest du deine Meinung zu Farbe

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