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Eine Marcelli gibt nicht auf

Eine Marcelli gibt nicht auf

Titel: Eine Marcelli gibt nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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geheult hätte. Stattdessen umklammerte sie den Telefonhörer nur noch fester.
    »In Ordnung. Auf Wiederhören, Zach.«
    Sie beendete die Verbindung, ohne seine Antwort abzuwarten.
    Es dauerte mehrere Minuten, ehe ihr Puls sich wieder beruhigt hatte. Ein paar Tränen kullerten ihr über die Wangen, doch sie beglückwünschte sich dazu, einigermaßen die Haltung bewahrt zu haben.
    Als Katie zumindest äußerlich die Fassung wiedergewonnen hatte, legte sie die Hände auf den Schreibtisch und redete sich ein, dass sie noch einmal Glück gehabt hatte.
    Zach war nichts für sie. War er nie gewesen, aber das vergaß sie leider immer wieder. Es war eigentlich nicht ihre Art, mit einem Mann ins Bett zu gehen, zu dem sie keinerlei emotionale Bindung hatte. Aus Gründen, die sie selbst nicht verstand, hatte sie mit Zach geschlafen, und jetzt musste sie den Preis dafür zahlen.
    Es tat weh. Es tat sogar sehr weh. Aber mit der Zeit würde der Schmerz nachlassen, und dann würde sie froh sein, nicht auf einen gut aussehenden Typen in einem Sechshundert-Dollar-Anzug hereingefallen zu sein. Ja, Zach war humorvoll und klug, und es machte Spaß, mit ihm zusammen zu sein. Er war ein guter Vater und konnte großartig küssen, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er im Bett das reinste Dynamit war. Aber er machte sich nichts aus ihr. Sie war für ihn lediglich ein Mittel zum Zweck. Eine von vielen Frauen, die er erobert, benutzt und weggeworfen hatte.
    Und wenn sie sich jetzt verwirrt und nicht sonderlich gut fühlte, na und? Sie würde darüber hinwegkommen. Menschen starben nicht an gebrochenem Herzen. Was nicht hieß, dass ihr Herz gebrochen war. Die Tatsache, dass sich hinter seiner ansprechenden Fassade noch weit mehr versteckte und dass sie seit Ewigkeiten ... okay, noch nie ... so auf einen Mann reagiert hatte, war interessant, aber unbedeutend. Ruck, zuck würde sie über ihn hinweg sein. Es war nichts Weltbewegendes passiert. Sie hatte eine billige Lektion erteilt bekommen und würde jetzt einfach so weitermachen wie zuvor.
    Zach fuhr langsam über den Campus der Universität in Richtung der Studentenwohnheime. Seit drei Tagen hatte er nichts mehr von David gehört.
    Dutzende von Malen hatte er versucht, ihn anzurufen, hatte mindestens zehn Nachrichten hinterlassen, ohne dass sein Sohn auf eine davon geantwortet hätte. Jetzt hatte Zach genug vom Warten. Er würde seinen Sohn aufspüren und ihm verständlich machen, dass er niemals etwas anderes als das Beste in seinem Leben gewesen war.
    Nachlässig dahingesagte Worte, dachte er, als er parkte und aus dem Wagen stieg. Wie viele Beziehungen wurden durch nachlässig dahingesagte Worte zerstört?
    Er ging ins Wohnheim und entdeckte mehrere Jugendliche, die über ein Videospiel gebeugt waren. Ein paar von ihnen kamen ihm bekannt vor. Zach ging auf sie zu. Einer der Jungs schaute auf, runzelte kurz die Stirn und lächelte dann.
    »Mr Stryker?«
    »Richtig.« Wer war der Junge? Jackson? Jason? Ach ja ... »Justin, ich suche David.«
    »Er spielt gerade Billard. Dahinten durch.«
    Zach nickte. »Ich kenne den Weg. Danke.«
    Er ging den Flur entlang zum Freizeitraum. Drei Billardtische standen in der Mitte des großen Zimmers. Auf der einen Seite hatte man Getränkeautomaten aufgestellt, auf der anderen ein paar verschlissene Sofas. An allen drei Billardtischen wurde gespielt. Der eine Tisch wurde von einer Gruppe von Mädchen mit Beschlag belegt, an dem anderen spielten Jungs in Trainingsanzügen, und an dem dritten Tisch stand ein junges Paar.
    Das Mädchen lachte und drehte sich ein wenig. Als sie sich bewegte, fing sich die Deckenbeleuchtung in ihrem langen roten Haar. Abrupt blieb Zach in der Tür stehen. Das Mädchen war unverkennbar Julie, und neben ihr stand sein Sohn. David lächelte, schlang dann einen Arm um das Mädchen und zog es an sich. Sie hieß ihn mit einer schlichten Vertrautheit willkommen, die Zach einen Schlag in die Magengrube versetzte. Sie küssten sich und waren völlig ineinander versunken.
    Gewonnen, dachte Zach. Die Verlobung würde gelöst werden, und das Leben würde wieder normal weiterlaufen.
    Er wartete darauf, Erleichterung und Begeisterung zu verspüren. Doch das Einzige, was sich einstellte, war ein Gefühl von Leere und Enttäuschung angesichts des Verhaltens seines Sohnes. Es war ihm egal, mit wie vielen Mädchen David schlief, aber er hatte ihn nicht dazu erzogen, jemanden zu betrügen.
    Zach trat den Rückzug an. Er wollte mit David reden,

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