Eine mörderische Hoch-zeit
verkündete Eve und sprang, als Mark den Raum verließ, rastlos von ihrem Platz. »Was meinst du?«
Roarke erhob sich ebenfalls und legte seine Hände sanft auf ihre Schultern. »Warum lässt du mich nicht einfach die Blumen aussuchen? Ich werde dich mit meiner Auswahl überraschen.«
»Dafür bin ich dir was schuldig.«
»Allerdings. Und du kannst anfangen, die Schuld zu begleichen, indem du daran denkst, dass wir am Freitag zu Leonardos Modenschau eingeladen sind.«
»Das vergesse ich schon nicht.«
»Und indem du daran denkst, deine drei Wochen Urlaub für unsere Flitterwochen zu beantragen.«
»Bisher war immer nur von zwei Wochen die Rede.«
»Richtig. Aber wie du selbst gesagt hast, bist du mir was schuldig. Hättest du vielleicht Lust mir zu erzählen, weshalb du dich plötzlich derart für Blumen aus der Kolonie Eden interessierst? Ist es vielleicht möglich, dass du hinter das Geheimnis der großen Unbekannten in der Mixtur gekommen bist?«
»Es ist der Nektar. Er bringt die drei Morde eindeutig miteinander in Verbindung. Jetzt fehlt mir nur noch der letzte große Durchbruch.«
»Ich hoffe, das ist es, was Sie wollten.« Mark kam mit einem Blatt Papier aus dem Nebenraum zurück. »Es war gar nicht so schwierig, wie ich befürchtet hatte. Es wurden nicht viele echte unsterbliche Blüten bestellt. Den meisten Importeuren reichen Simulationen. Die echte Spezies wirft nämlich einige Probleme auf.«
»Danke.« Eve nahm das Blatt und überflog es. »Hab ich’s doch gewusst.« Sie wirbelte herum. »Ich muss leider sofort los. Kauf am besten jede Menge Blumen, kistenweise Blumen. Und vergiss nicht die Petunien.« Sie rannte durch den Laden und zog im Laufen ihr Handy aus der Tasche. »Peabody.«
»Aber – aber der Strauß. Der Brautstrauß.« Mark wandte sich verwirrt an Roarke. »Sie hat ihn ja noch nicht mal ausgesucht.«
Roarke sah ihr nach, als sie zur Tür hinaushetzte. »Ich weiß, was sie will«, erklärte er grinsend. »Oft besser als sie selbst.«
15
» S chön, Sie wieder hier zu haben, Mr. Redford.«
»Allmählich wird es zu einer unschönen Gewohnheit, Lieutenant.« Redford setzte sich an den kleinen Tisch. »In ein paar Stunden werde ich in New Los Angeles erwartet. Ich vertraue also darauf, dass Sie mich nicht lange aufhalten werden.«
»Ich bringe meine Ermittlungsdaten stets gerne auf den neuesten Stand. Schließlich möchte ich vermeiden, dass irgendetwas oder irgendjemand womöglich durch den Rost fällt.«
Sie blickte in die Ecke, in der die uniformierte Peabody sich mit grimmiger Miene aufgebaut hatte. Draußen hinter dem Spiegel standen Whitney und der Staatsanwalt und verfolgten gespannt, was im Innern des Verhörraumes geschah. Entweder würde es ihr gelingen, Redford endlich festzunageln, oder aber, dachte sie, sie säße echt in der Patsche.
Sie nahm ebenfalls Platz und nickte dem Hologramm des von Redford gewählten Rechtsbeistandes zu. Offensichtlich glaubte er nicht, dass die Lage ernst genug war, um persönlich bei dem Gespräch anwesend zu sein. »Sie haben die Abschrift der Aussage Ihres Mandanten?«
»Ja.« Der nadelgestreifte, hartäugige Mann auf dem Bild faltete gelassen die gepflegten Hände. »Mein Mandant hat umfänglich mit Ihnen und Ihrer Abteilung kooperiert, Lieutenant. Wir haben dem erneuten Gespräch nur deshalb zugestimmt, weil wir die Sache zu einem endgültigen Abschluss bringen möchten.«
Sie haben deshalb zugestimmt, weil Sie keine andere Wahl hatten, dachte sie grimmig, behielt jedoch ihre reglose Miene bei. »Ihre Kooperationsbereitschaft wurde bereits von uns gewürdigt, Mr. Redford. Sie haben zu Protokoll gegeben, dass Sie mit Pandora bekannt waren, dass Sie eine wenn auch eher oberflächliche, so doch intime Beziehung zu ihr hatten.«
»Das ist richtig.«
»Hatten Sie auch geschäftlich mit ihr zu tun?«
»Ich habe zwei Videos gedreht, in denen Pandora eine Rolle gespielt hat, und ein drittes war in Planung.«
»Waren die beiden Projekte erfolgreich?«
»Halbwegs.«
»Und hatten Sie, abgesehen von diesen Filmprojekten, noch anderweitig geschäftlich mit der Verstorbenen zu tun?«
»Nein.« Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. »Abgesehen von einer geringfügigen Investition in ein zu erwartendes Geschäft.«
»Einer geringfügigen Investition in ein zu erwartendes Geschäft?«
»Sie behauptete, sie hätte den Grundstein für ihre eigene Mode- und Schönheitskollektion gelegt. Natürlich brauchte sie Sponsoren, und die
Weitere Kostenlose Bücher