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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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wusste, dass es Cops gab, für die es ein Spaß war, in anderer Leute Schlafzimmer zu schauen, die die Beobachtungsbrille allzu oft missbrauchten. Für sie war sie ein Werkzeug, ein wichtiges Werkzeug, egal, wie oft bereits gerichtlich gegen die Verwendung vorgegangen worden war.
    »Sieht aus, als kämen sie allmählich zum Finale«, erklärte sie mit ruhiger Stimme. »Sie haben wirklich ein bewundernswertes Tempo.«
    Justin stützte sich auf seinen Ellenbogen ab und pumpte sich in rasender Geschwindigkeit in Jerry, die ihm, die Füße fest auf der Matratze, ihre Hüften im selben Takt entgegenbäumte und wieder entzog. Über ihre Gesichter rann glänzender Schweiß, und trotz der fest geschlossenen Augen lag auf ihren Mienen ein Ausdruck von abgrundtiefem Elend und gleichzeitigem Glück. Als er schließlich zusammenbrach, machte Eve den Mund auf.
    Und klappte ihn wieder zu, als Jerry ihre Arme um ihn legte und er sein Gesicht an ihrem Hals vergrub. Sie hielten einander in den Armen, streichelten sich und schmiegten ihre Wangen aneinander.
    »Hol mich doch der Teufel«, murmelte Eve ehrlich überrascht. »Es geht nicht nur um Sex. Die beiden scheinen tatsächlich etwas füreinander zu empfinden.«
    Die Beobachtung von echter Zärtlichkeit war für sie noch schwerer als das Verfolgen reiner Lust. Die beiden machten sich kurz voneinander los und richteten sich auf. Er strich über ihre zerzausten Haare und sie legte ihr Gesicht in seine umgedrehte Hand. Dann begannen sie zu reden – wie es aussah, in ernstem, eindringlichem Ton.
    Schließlich ließ Jerry den Kopf sinken und brach in Schluchzen aus. Justin küsste sie auf ihr Haar und ihre Stirn, stand entschlossen auf, ging durch das Zimmer, nahm eine schlanke Flasche aus einem kleinen Kühlschrank und füllte etwas von einer leuchtend dunkelblauen Flüssigkeit in ein bereitstehendes Glas.
    Seine Miene war eindeutig grimmig, als sie ihm das Glas fast aus der Hand riss und es hastig leerte.
    »Gemüsemix, haha. Sie ist total abhängig von dem Zeug.«
    »Aber nur sie«, warf Peabody ein. »Er trinkt nicht mit.«
    Justin zog Jerry vom Bett, legte einen Arm um ihre Taille und führte sie in einen Raum, in dem Eve die beiden nicht mehr sah.
    »Machen Sie weiter, Peabody«, befahl Eve ihrer Assistentin, nahm die Brille ab und ließ sie an der Schnur vor ihrem Oberkörper baumeln. »Irgendetwas bringt sie völlig aus der Fassung. Und ich glaube nicht, dass es unsere kleine Auseinandersetzung war. Sie hält meines Erachtens den Druck nicht länger aus. Manche Menschen sind halt nicht zum Killer geboren.«
    »Falls sie versuchen, sich voneinander zu distanzieren, um ihr Alibi glaubwürdiger zu gestalten, war es reichlich riskant, dass sie heute Abend hier aufgetaucht ist.«
    Eve nickte und bedachte gleichzeitig Roarke mit einem beziehungsvollen Blick. »Sie hat ihn schlicht gebraucht. Schließlich gibt es alle möglichen Formen der Abhängigkeit.« Als ihr Handy piepste, griff sie in ihre Tasche. »Dallas.«
    »Immer diese Hektik.«
    »Dickie, verkünden Sie mir die gute Nachricht.«
    »Eine interessante Mischung, Lieutenant. Abgesehen von ein paar zusätzlichen Zutaten, die man braucht, um das Zeug in eine flüssige Form zu kriegen und ihm eine derart hübsche Farbe sowie eine leicht fruchtige Note zu verleihen, haben wir es mit demselben Stoff zu tun. In dem Getränk finden sich genau dieselben Elemente wie in dem zuvor analysierten Pulver, einschließlich des Nektars der unsterblichen Blüte. Allerdings eine weniger starke Dosierung, und wenn man das Zeug trinkt – «
    »Das ist alles, was ich momentan brauche. Schicken Sie den ausführlichen Bericht in mein Büro und lassen Sie Whitney, Casto und dem Staatsanwalt Kopien zukommen.«
    »Soll ich das Ganze auch noch hübsch verpacken und eine Schleife drumbinden?«, fragte er mit säuerlicher Stimme.
    »Seien Sie nicht so empfindlich, Dickie. Als Dank bekommen Sie für das nächste Spiel zwei Plätze an der Fünfzig- Yard-Linie.« Grinsend brach sie die Übertragung ab. »Beantragen Sie einen Durchsuchungs- und Beschlagnahmebefehl, Peabody. Jetzt schnappen wir sie uns.«
    »Sehr wohl, Madam. Ah, und was machen wir mit Casto?«
    »Sagen Sie ihm, dass wir vorne herumkommen. Schließlich soll die Drogenfahndung an unserem Erfolg ruhig teilhaben.«
    Es war fünf Uhr morgens, bis der offizielle Papierkram und die erste Verhörrunde hinter ihnen lagen. Jerry Fitzgeralds Anwälte bestanden auf einer mindestens sechsstündigen

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