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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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zurückkehren. Allerdings kommen Sie wegen der Drogensache nicht auf Kaution heraus, Justin.« Sie beugte sich über den Tisch und zwang ihn, ihr ins Gesicht zu sehen. »Nicht, solange Sie wegen vierfachen Mordes unter Verdacht stehen.«
    »Bisher wurde mein Mandant ausschließlich wegen des Verdachts auf Besitz verbotener Drogen unter Anklage gestellt.« Die Anwältin reckte ihre spitze Nase. »Sonst haben Sie, wie wir alle wissen, nichts gegen ihn in der Hand, Lieutenant.«
    »Ihr Mandant steht, wie wir alle wissen, am Rande eines sehr, sehr tiefen Abgrunds. Wollen Sie gerne alleine fallen, Justin? Das erscheint mir eigentlich unfair. Ihre Freunde sind gleich dabei, Frage um Frage zu beantworten.« Sie hob beide Hände und spreizte ihre Finger. »Was werden Sie tun, wenn die beiden alles auf Sie schieben?«
    »Ich habe niemanden umgebracht.« Er schaute erst in Richtung Tür und dann in Richtung Spiegel. Er wusste, es gab Zuschauer, doch zum ersten Mal in seinem Leben hatte er das Publikum nicht im Griff. »Von diesen anderen Leuten habe ich nie auch nur etwas gehört.«
    »Aber Sie kannten Pandora.«
    »Natürlich kannte ich Pandora. Das ist ja offensichtlich.«
    »Sie waren am Vorabend ihres Todes noch bei ihr zu Hause.«
    »Das habe ich doch schon alles zugegeben, oder etwa nicht? Also noch mal: Jerry und ich waren bei ihr eingeladen. Wir haben etwas getrunken und dann kam plötzlich diese andere Frau. Pandora wurde unerträglich und wir sind gegangen.«
    »Wie oft benutzen Sie und Ms. Fitzgerald den nicht überwachten Hintereingang Ihres Hauses?«
    »Wenn wir ihn benutzen, dann, um unsere Privatsphäre zu schützen«, erklärte er zum x-ten Mal. »Wenn Sie jedes Mal, wenn Sie auch nur versuchen, auf die Toilette zu gehen, von Journalisten umringt werden, würden Sie das verstehen.«
    Eve verstand ihn sehr genau und so bedachte sie ihn mit einem kühlen Lächeln. »Seltsam, dabei scheint keiner von Ihnen beiden besonders medienscheu zu sein. Wenn ich zynisch sein wollte, würde ich sogar so weit gehen zu sagen, dass Sie beide die Medien regelrecht benutzen. Seit wann ist Jerry auf Immortality?«
    »Ich weiß nicht.« Wieder spähte er in Richtung des Spiegels, als hätte er die Hoffnung, dass ein Regisseur »Schnitt!« rufen würde und die Szene dadurch beendet wäre. »Ich habe Ihnen doch bereits gesagt, dass ich nicht wusste, was in dem Getränk war.«
    »Sie hatten eine Flasche davon in Ihrem Schlafzimmer, aber Sie wussten nicht, was drin war? Sie haben nie davon probiert?«
    »Ich habe das Zeug nie angerührt.«
    »Das ist ebenfalls seltsam, Justin. Wissen Sie, wenn ich etwas in meinem Kühlschrank hätte, wäre ich versucht, es zumindest zu probieren. Außer natürlich, wenn ich wüsste, dass es Gift ist. Sie wissen, dass Immortality ein langsam wirkendes Gift ist, nicht wahr?«
    »Das muss es nicht sein.« Er unterbrach sich und japste hörbar durch die Nase ein. »Ich weiß überhaupt nichts von dem Zeug.«
    »Es bewirkt eine allmähliche, aber am Ende trotzdem tödliche Überlastung des Nervensystems. Sie haben Jerry etwas von dem Zeug ins Glas geschenkt und es ihr gegeben. Das ist vorsätzlicher Mord.«
    »Lieutenant! Ich würde Jerry niemals etwas antun«, brach es aus ihm heraus. »Ich liebe sie. Ich würde ihr nie wehtun.«
    »Wirklich? Es gibt mehrere Zeugen, die behaupten, genau das hätten Sie vor ein paar Tagen getan. Haben Sie Ms. Fitzgerald am zweiten Juli vor ihrer Garderobe hinter dem Ballsaal des Waldorf geschlagen oder nicht?«
    »Nein, ich – wir haben uns gestritten.« Er verlor den Faden, konnte sich nicht mehr an sein Stichwort erinnern. »Es war ein Miss Verständnis.«
    »Sie haben sie ins Gesicht geschlagen.«
    »Ja – nein. Ja, wir hatten einen Streit.«
    »Sie hatten einen Streit, also haben Sie der Frau, die Sie lieben, einen derart starken Schlag versetzt, dass sie rückwärts gegen die Wand fiel. Waren Sie immer noch wütend, als sie gestern Abend in Ihre Wohnung kam? Als Sie ihr ein Glas mit einem langsam wirkenden Gift in die Hand gedrückt haben?«
    »Ich sage Ihnen, es ist kein Gift, nicht so, wie Sie es meinen. Ich würde ihr nie wehtun. Ich war nie wütend auf sie. Ich könnte gar nicht wütend auf sie sein.«
    »Sie waren nie wütend auf sie. Sie haben ihr nie wehgetan. Ich glaube Ihnen, Justin«, erklärte Eve mit sanfter Stimme, beugte sich erneut über den Tisch und ergriff eine seiner bebenden Hände. »Sie haben sie auch nie geschlagen. Sie haben das alles nur

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