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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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das Gesicht des Opfers wird auf allen Kanälen gleichzeitig gezeigt. Meine Frau hat mich extra aus der Dusche gezerrt, damit ich es mir angucke. Pandora war eine wirklich große Nummer.«
    »Und scheint es selbst über ihren Tod hinweg zu sein.« Müde setzte sich Eve auf die Kante ihres Schreibtischs. »Willst du wissen, was Mavis gesagt hat?«
    »Meinst du vielleicht, ich wäre nur des behaglichen Ambientes wegen hier?«
    Sie reichte Feeney eine in den ihnen beiden verständlichen Kürzeln abgefasste Mitschrift der Vernehmung und wartete, während er sie, immer noch stirnrunzelnd, überflog. »Verdammt, Dallas, sieht wirklich nicht gut für sie aus. Und du hast selbst mit angesehen, wie sie aufeinander los sind?«
    »Ich war persönlich dabei. Warum in aller Welt musste sie bloß noch mal zu ihr nach Hause gehen…« Sie stand wieder auf und stapfte durch das Zimmer. »Das macht alles noch schlimmer. Ich hoffe nur, dass das Labor mit irgendwas herausrückt. Aber darauf kann ich mich nicht verlassen. Hast du zurzeit sehr viel zu tun, Feeney?«
    »Frag mich lieber nicht.« Er winkte müde ab. »Was brauchst du?«
    »Ich brauche eine Überprüfung ihres Kreditkartenkontos. Die erste Kneipe, an die sie sich erinnert, ist das ZigZag. Falls wir sie zum Todeszeitpunkt dort oder in irgendeiner anderen Beize orten können, hätte sie ein Alibi.«
    »Das kann ich natürlich machen, aber… irgendjemand hat sich offenbar am Tatort aufgehalten und Mavis eins über den Schädel gegeben. Vielleicht ist sie also direkt nach dem Mord bereits dort aufgetaucht.«
    »Ich weiß. Aber trotzdem muss ich alles versuchen. Ich werde die Leute aufsuchen, die Mavis im Haus des Opfers erkannt hat, und ihre Aussagen einholen. Und dann muss ich einen Tänzer mit einem Riesenschwanz und einer Tätowierung finden.«
    »Der Spaß hört anscheinend nie auf.«
    Beinahe hätte sie gelächelt. »Außerdem muss ich Leute finden, die aussagen können, dass sie wirklich mehr als nur angetrunken war. Wenn sie sich bis in die City durchgesoffen hat, kann sie selbst nach Einnahme von einem Sober Up unmöglich nüchtern genug gewesen sein, um mit Pandora fertig zu werden.«
    »Sie behauptet, Pandora hätte irgendwelche Drogen eingeworfen.«
    »Auch das ist etwas, was ich überprüfen werde. Und dann ist da noch der spurlos verschwundene Leonardo. Wo zum Teufel hat er in der Nacht gesteckt? Und wo zum Teufel steckt er jetzt?«

5
    L eonardo lag lang ausgestreckt mitten auf dem Boden des Wohnzimmers von Mavis’ Wohnung, wo er Stunden zuvor infolge des Genusses einer ganzen Flasche synthetischen Whiskeys und berauscht von Selbstmitleid niedergesunken war.
    Er hob mühsam eine Hand, betastete in der Furcht, irgendwann im Verlauf dieser elendigen Nacht mindestens seinen halben Kopf verloren zu haben, vorsichtig sein Gesicht und atmete, da zwar alles leicht betäubt, doch noch an seinem Platz war, halbwegs erleichtert auf.
    Er konnte sich an kaum etwas erinnern. Einer der Gründe, weshalb er nur sehr selten und auch dann normalerweise nur in Maßen etwas trank, war, dass er zu Blackouts oder zumindest Erinnerungslücken neigte, sobald er auch nur ein Gläschen zu viel genoss.
    Er meinte, sich daran zu erinnern, in Mavis’ Apartmenthaus getorkelt zu sein und den Eingangscode benutzt zu haben, den sie ihm gegeben hatte, als ihnen klar geworden war, dass mehr als nur ein kurzes Abenteuer sie beide verband.
    Doch sie war nicht da gewesen. Da war er sich beinahe sicher. Er hatte ein vages Bild davon, wie er durch die Straßen der Stadt gewandert war und pausenlos die gekaufte – oder vielleicht auch gestohlene? – Flasche an dem Mund gehoben hatte. Er richtete sich auf und versuchte, die verklebten Augen zu öffnen. Alles, was er mit Gewissheit wusste, war, dass er die verdammte Flasche in der Hand und den verdammten Whiskey in den Eingeweiden hatte.
    Irgendwann musste er umgefallen sein. Was er widerwärtig fand. Wie konnte er erwarten, dass Mavis vernünftig würde, wenn er einfach sturzbetrunken in ihre Wohnung kam?
    Er musste also dankbar sein, dass sie gar nicht da gewesen war.
    Jetzt hatte er natürlich einen fürchterlichen Kater, der das Bedürfnis in ihm weckte, sich zusammenzurollen und jämmerlich zu schluchzen. Aber vielleicht kam sie gerade dann nach Hause und er wollte nicht, dass sie ihn in einem derart erbärmlichen Zustand vorfand. Also zwang er sich in die Höhe, trieb ein paar Schmerztabletten auf und programmierte ihren AutoChef auf starken,

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