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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sandfarbene Braue in die Höhe. »Was zum Beispiel?«
    »Das frage ich Sie. Sie sind derjenige, der bei der Drogenfahndung ist.«
    »Nichts, wovon ich etwas gewusst hätte. Allerdings hat er, als ich zum letzten Mal mit ihm gesprochen habe, verdammt, vielleicht zwei Wochen, bevor man ihn aus dem Fluss gefischt hat, behauptet, er wäre einer wirklich heißen Sache auf der Spur. Sie wissen doch selbst, wie er immer geredet hat, Eve.«
    »Ja, ich weiß, wie er geredet hat.« Es war an der Zeit, eine ihrer Karten auf den Tisch zu legen, und so erklärte sie: »Aber ich weiß auch, dass er tatsächlich irgendeine unbekannte Substanz in seiner Wohnung versteckt hatte. Sie liegt gerade zur Analyse im Labor. Bisher konnten sie mir allerdings nur sagen, dass es sich um eine neue Mischung handelt, die wesentlich stärker ist als alles, was es gegenwärtig auf der Straße gibt.«
    »Eine neue Mischung.« Casto runzelte die Stirn. »Warum zum Teufel hat er mir davon nichts erzählt? Falls er ein doppeltes Spiel versucht hat…« Er pfiff leise durch die Zähne. »Glauben Sie, dass er deshalb ermordet worden ist?«
    »Das erscheint mir durchaus möglich.«
    »Ja. Verdammter Mist. Wahrscheinlich hat er versucht, den Hersteller oder den Verteiler zu erpressen. Hören Sie, ich werde mit den Typen im Labor reden und gucken, ob es auf der Straße irgendwelches Gerede über einen neuen Stoff gibt.«
    »Das wäre wirklich nett.«
    »Es wird mir eine Freude sein, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.« Er rutschte von der Schreibtischkante und bedachte ihre Lippen mit einem keineswegs beleidigenden, sondern durch und durch schmeichelhaften Blick. »Vielleicht würden Sie ja gerne einen Happen mit mir essen, um unsere Strategie oder was Ihnen in den Sinn kommt zu besprechen.«
    »Nein, danke.«
    »Weil Sie keinen Hunger haben oder weil Sie in Kürze heiraten?«
    »Beides.«
    »Tja, dann.« Er wandte sich zum Gehen, und da sie ein Mensch war, musste sie sich eingestehen, dass sie für den Anblick seiner langen, muskulösen Beine in den hautengen Jeans durchaus nicht unempfänglich war. »Falls Sie es sich noch einmal überlegen, wissen Sie, wo Sie mich finden. Andernfalls werde ich mich einfach wieder bei Ihnen melden.« Er schlenderte zur Tür, blieb dort noch einmal stehen und drehte sich herum. »Wissen Sie, Eve, Ihre Augen haben die Farbe von gutem, altem Whiskey. Das macht einen ganz schön durstig.«
    Als er die Tür hinter sich schloss, runzelte sie die Stirn. Es ärgerte sie, dass ihr Puls ein wenig schneller und nicht ganz regelmäßig schlug. Sie schüttelte den Kopf, fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare und wandte sich wieder dem Bericht auf ihrem Bildschirm zu.
    Man hätte ihr nicht extra sagen müssen, wie Pandora gestorben war, doch es war interessant zu lesen, dass der Pathologe meinte, die ersten drei Schläge hätten sie bereits getötet und alles, was danach passiert war, hätte ihr Mörder aus reiner Zügellosigkeit getan.
    Sie hatte sich gewehrt, ehe sie von den Hieben am Kopf getroffen worden war. Prellungen und Schürfwunden an anderen Stellen ihres Körpers rührten offenbar von einem Kampf.
    Als Todeszeitpunkt war zwei Uhr fünfzig angegeben, und der Mageninhalt zeigte, dass das Opfer gegen einundzwanzig Uhr eine elegante Henkersmahlzeit aus Hummer, Endivien, Cremespeise und erlesenem Champagner zu sich genommen hatte.
    Außerdem fanden sich in ihrem Blut deutliche Spuren bisher nicht analysierter Chemikalien.
    Also hatte Mavis wahrscheinlich Recht gehabt. Es sah aus, als hätte Pandora irgendwelche – sicher illegalen – Drogen konsumiert, was am Ende möglicherweise nicht weiter wichtig war.
    Doch die Hautpartikel unter ihren Fingernägeln waren von Bedeutung. Eve hatte die entsetzliche Gewissheit, dass am Ende bewiesen würde, dass die Haut von Mavis stammte. Genau wie die Haare, die die Leute von der Spurensuche direkt neben der Leiche eingesammelt hatten. Und – was am allerschlimmsten wäre – wie die Fingerabdrücke auf dem als Mordwaffe benutzten Stock.
    Es war die perfekte Falle, dachte Eve und schloss die Augen. Mavis kommt zur falschen Zeit an den falschen Ort und der Killer teilt ihr die Rolle des Täters zu.
    Hatte er oder sie von der Geschichte zwischen Mavis und Pandora gewusst oder war es schlicht Glück gewesen?
    Auf alle Fälle schlägt er Mavis nieder, schiebt ihr ein paar Beweise unter und landet den Geniestreich, indem er Mavis mit den Nägeln seines toten Opfers quer über das Gesicht

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