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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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gekauft. Ich glaube, unten auf der Straße.«
    »Haben Sie Ms. Freestone letzte Nacht gesehen?«
    »Nein, da bin ich mir ganz sicher. Wenn ich sie gesehen hätte, hätte ich ja mit ihr sprechen können und dann wäre alles in Ordnung gewesen.«
    »Was, wenn ich Ihnen sage, dass Mavis gestern Nacht in Ihrer Wohnung war?«
    »Mavis ist zu mir gekommen?« Seine Miene hellte sich auf. »Sie ist zu mir zurückgekommen? Aber das kann unmöglich sein. Das hätte ich ganz sicher nicht vergessen.«
    »War Mavis dabei, als es zwischen Ihnen und Pandora zu Handgreiflichkeiten kam? Als Sie Pandora umgebracht haben?«
    »Nein. Nein.«
    »Ist sie gekommen, als Pandora schon tot war, nachdem Sie sie ermordet hatten? Sie waren vollkommen aufgelöst, nicht wahr? Waren vor Entsetzen völlig außer sich.«
    Jetzt wurde seine Miene panisch. »Mavis kann unmöglich dort gewesen sein.«
    »Aber sie war dort. Sie hat mich aus Ihrer Wohnung angerufen, nachdem sie die Leiche gefunden hatte.«
    »Mavis hat sie gefunden?« Seine für gewöhnlich kupferrote Haut wurde richtiggehend käsig. »O Gott, nein.«
    »Jemand hat Mavis einen Schlag versetzt, von dem sie bewusstlos wurde. Waren Sie das, Leonardo?«
    »Jemand hat sie geschlagen? Jemand hat sie verletzt?« Er sprang von seinem Stuhl und raufte sich die Haare. »Wo ist sie?«
    »Waren Sie es?«
    Er streckte seine Arme aus. »Eher würde ich mir die Hände abhacken, als Mavis etwas anzutun. Um Himmels willen, haben Sie Erbarmen, Dallas, und sagen Sie mir, wo sie ist. Lassen Sie mich nach ihr sehen. Ich muss wissen, dass sie in Ordnung ist.«
    »Wie haben Sie Pandora getötet?«
    »Ich – der Reporter hat gesagt, ich hätte sie erschlagen.« Er erschauderte.
    »Wie haben Sie sie geschlagen? Was für eine Waffe haben Sie benutzt?«
    »Ich – meine Hände?« Wieder streckte er sie aus. Eve bemerkte, dass die Knöchel weder angeschwollen noch eingerissen waren. Sie waren makellos, wie aus reinem, schimmerndem Holz geschnitzt.
    »Sie war eine starke Frau. Sie muss sich doch zur Wehr gesetzt haben.«
    »Der Schnitt in meinem Arm.«
    »Ich würde den Schnitt gerne genauer untersuchen lassen, ebenso wie die Kleider, die Sie in Mavis’ Wohnung zurückgelassen haben.«
    »Werden Sie mich jetzt verhaften?«
    »Zum jetzigen Zeitpunkt wird noch keine Anklage gegen Sie erhoben. Allerdings werden Sie so lange inhaftiert, bis die Ergebnisse der Untersuchungen vorliegen.«
    Noch einmal stellte sie die gleichen Fragen, forschte nach genauen Zeiten, Orten und Begegnungen. Wieder und wieder stieß sie dabei gegen eine Wand, und alles andere als zufrieden beendete sie schließlich das Verhör, brachte ihn in eine Zelle und veranlasste die Untersuchung seines Armes und der Kleider.
    Als Nächstes ging sie zu Commander Whitney.
    Obwohl er ihr einen Platz anbot, blieb sie vor seinem Schreibtisch stehen und erstattete Bericht. Er faltete die Hände und blickte sie an. Er hatte gute Augen, die Augen eines Polizisten, und es blieb ihm nicht verborgen, unter welcher Anspannung sie stand.
    »Sie haben einen Mann, der den Mord gesteht. Einen Mann, der sowohl ein Motiv als auch die Gelegenheit zur Tat gehabt hätte.«
    »Einen Mann, der sich nicht daran erinnert, das Opfer in der fraglichen Nacht auch nur gesehen, geschweige denn, zu Tode geprügelt zu haben.«
    »Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand eine Tat gesteht, an die er sich angeblich nicht erinnern kann, nur, damit wir denken, dass er es nicht war.«
    »Nein, Sir. Aber trotzdem glaube ich nicht, dass er der Mörder ist. Vielleicht wird diese Vermutung durch die Untersuchungen der Wunde und der Kleider widerlegt, aber seine Persönlichkeit passt nicht zu dem Verbrechen. Ich war selbst einmal zugegen, als das Opfer Mavis angriff. Und statt sich gewaltsam einzumischen oder irgendwie anders zu versuchen, das Gerangel zu beenden, stand er einfach tatenlos daneben und rang hilflos seine Hände.«
    »Seiner eigenen Aussage zufolge stand er in der Mordnacht unter Alkoholeinfluss. Alkohol kann die Persönlichkeit eines Menschen verändern.«
    »Ja, Sir.« Das war natürlich richtig. Tief in ihrem Inneren wünschte sie sich sogar, er hätte die Tat begangen. Dann wäre Mavis zwar garantiert nicht gerade glücklich, aber zumindest von dem Verdacht befreit, selbst die Täterin gewesen zu sein. »Aber er hat es nicht getan«, entgegnete sie tonlos. »Ich empfehle, ihn trotzdem so lange wie möglich festzuhalten und erneut zu verhören, damit er sich vielleicht doch

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