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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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machte sie einen Gesprächstermin in Paul Redfords in der City gelegenem Büro, rief im Labor an, um auf die Abgabe des toxikologischen Berichts im Fall Pandora zu drängen, und sprach, als sie eine ausweichende Antwort von dem Angestellten bekam, eine massive Drohung aus.
    Während sie noch überlegte, ob sie auch bei Feeney anrufen und ihn zur Eile drängen sollte, entdeckte sie plötzlich eine schmale Lücke in der dichten Fahrzeugwand, preschte ein Stückchen vor, bog scharf nach links, quetschte sich, ohne auf das unfreundliche Hupen und die ausgestreckten Mittelfinger der anderen zu achten, in den freien Spalt, betete, dass ihr Fahrzeug mitspielen würde und drückte auf den Knopf für die Vertikale. Der Wagen begann leicht zu schwanken, doch nach kurzem Zögern hatte er tatsächlich die vorgeschriebene Mindestflughöhe von drei Metern erreicht.
    Sie schwenkte nach rechts, blickte in die elenden, verschwitzten Gesichter der Passagiere eines überfüllten Gleitbands und schwebte, während die Lichter auf dem Kontrollpaneel vor Überlastung warnten, mit rasselndem Motor quer über die Siebte. Nach fünf Blocks ertönte aus Richtung ihres Armaturenbretts ein jämmerlicher Pfeif ton, aber den schlimmsten Teil des Staus hatte sie bereits hinter sich gelassen, und so lenkte sie den Wagen krachend zurück auf die Erde und kurvte schließlich Richtung Westeingang der Wache.
    Wo die treue Peabody bereits mit ihren Akten stand. Wie die Frau es schaffte, in der dicken Uniform noch derart kühl und frisch zu wirken, war Eve ein Rätsel.
    »Ihr Fahrzeug klingt ein bisschen blechern, Lieutenant«, meinte Peabody, als sie bei ihr einstieg.
    »Ach, tatsächlich? Ist mir noch gar nicht aufgefallen.«
    »Sie klingen selbst ein bisschen blechern, Madam.« Als Eve die Zähne bleckte und den Wagen durch die Stadt in Richtung Fünfter lenkte, zog Peabody einen kleinen Ventilator aus der Tasche und machte ihn am Kontrollpaneel fest. Unter der plötzlichen frischen Brise hätte Eve vor lauter Glück beinahe geweint. »Danke.«
    »Die Temperaturregelung in diesem Fahrzeug ist nicht besonders zuverlässig.« Peabodys Miene blieb reglos. »Auch wenn Ihnen das wahrscheinlich ebenfalls bisher noch nicht aufgefallen ist.«
    »Sie haben ein ziemlich loses Mundwerk, Peabody. Das gefällt mir. Aber jetzt geben Sie mir erst mal eine Zusammenfassung in der Sache Johannsen.«
    »Das Labor hat immer noch Probleme bei der Bestimmung sämtlicher Bestandteile des Pulvers, das wir gefunden haben. Sie zögern die Abgabe des Berichts deshalb noch hinaus. Falls sie die Formel inzwischen vollständig analysiert haben sollten, so sagen sie es zumindest nicht. Jemand, den ich kenne, hat gesagt, die Drogenfahndung wollte den Bericht zuerst sehen, und deshalb säßen sie sozusagen zwischen den Stühlen. Bei der Untersuchung des Opfers wurden keine Spuren von irgendwelchen Chemikalien entdeckt.«
    »Dann hat er also nichts von dem Zeug genommen«, folgerte Eve mit nachdenklicher Stimme. »Boomer hatte die Angewohnheit, von den Sachen, die er in die Finger kriegte, zu probieren. Aber vom Inhalt dieser dicken Tüte voll mit irgendeinem Pulver hat er nichts genascht. Was sagt Ihnen das, Peabody?«
    »Dem Zustand seiner Wohnung und der Aussage der Droiden unten im Eingang zufolge wissen wir, dass er sowohl die Zeit als auch die Gelegenheit dazu gehabt hätte. Er hat jahrelang irgendwelche leichten Sachen eingeworfen. Deshalb nehme ich an, dass er wusste oder zumindest die Vermutung hatte, dass was mit dem Zeug nicht stimmt.«
    »Das denke ich auch. Und was haben Sie von Casto?«
    »Er behauptet, er hätte keine Ahnung. Allerdings hat er mir, auch wenn er nicht gerade übereifrig war, ein paar Informationen und ein paar eigene Theorien unterbreitet.«
    Etwas an Peabodys Stimme brachte Eve dazu, sie genauer zu mustern. »Hat er vielleicht irgendwelche Annäherungsversuche unternommen?«
    Peabody starrte mit zusammengekniffenen Augen unter dem Pony ihrer Pagenfrisur geradeaus. »Er hat sich in keinster Weise unangemessen verhalten.«
    »Sparen Sie sich dieses gestelzte Gerede, danach habe ich nicht gefragt.«
    In Peabodys Wangen stahl sich eine leichte Röte. »Er hat ein gewisses persönliches Interesse an mir signalisiert.«
    »Himmel, Sie klingen immer noch wie eine Polizistin. Und, erwidern Sie dieses gewisse persönliche Interesse?«
    »Das wäre vielleicht eine Überlegung wert, wenn ich nicht den Verdacht hätte, dass sich besagte Person noch wesentlich

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