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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
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Rhythmus war der richtige. Es würde sich alles von selbst regeln, wenn sie aufhörte, soviel Druck zu machen, aufhörte zu wollen.
    Vor ihr drosselte Malcolm das Tempo zu Trab, dann zu Schritt. Sie holte ihn ein. »Ermüden wir die Pferde nicht«, sagte er. »Es ist heiß, sie brauchen eine Verschnaufpause. Wo hast du Reiten gelernt?«
    »Ich weiß eigentlich gar nicht, wie ich das Interesse daran entwickelt habe«, erwiderte Jane. »Ich bin ein Stadtkind. Ich bin in Chicago aufgewachsen, und niemand in meiner Familie hatte die leiseste Ahnung von Pferden. Mein Dad war Chemiker, ein Universitätsprofessor, bis er in der McCarthy-Ara Schwierigkeiten bekam. Als ich so acht, neun Jahre alt war, fing ich an, Pferdebücher zu lesen, und da hat’s mich gepackt. Ich habe meine Mutter dazu gekriegt, mir Reitstunden zu bezahlen. Dann, als meiner Familie das Geld ausging, arbeitete ich eine Zeitlang im Reitstall, damit ich weiter reiten konnte. Kennst du diese Mädchen im Teenageralter, die immerzu um Pferde herumstreichen? Ich war eines davon. Das dauerte, bis ich ungefähr vierzehn oder fünfzehn war, als ich herausfand, daß Jungen besser sind.«
    Er lachte, und Jane merkte, daß sie sich zu sehr entspannt hatte und in Gefahr war, den Fehler vom Abend zuvor zu wiederholen. Malcolm war sicherlich so klug zu erkennen — wohl schon als er sie das letzte Mal beim Reiten beobachtet hatte — daß Pferde und Sinnlichkeit für sie zusammenhingen. Das war überhaupt der Grund, dachte sie, weshalb er sie zum Reiten eingeladen hatte.
    »Ich würde gern mit dir darüber reden, was bei Prospero vor sich geht«, sagte Jane.
    »Verderben wir uns den herrlichen Tag nicht mit Geschäften. Darüber können wir später noch reden.«
    »Nein. Ich will jetzt darüber reden. Ich brauche deine Hilfe.«
    »Jane — «
    »Ich habe soviel ich kann zu der Möglichkeit herauszufinden versucht, daß Ivor, Red und Catherine mit dem Gedanken spielen, die Technologie von Crystal einer anderen Firma zu verkaufen. Ich habe eine Menge Zeit darauf verwendet, und mir ist nicht das leiseste Gerücht zu Ohren gekommen.«
    »Also denkst du, daß es in dieser Hinsicht keine Probleme gibt?«
    »Ganz sicher können wir nicht sein. Ich glaube, wir müssen uns so verhalten, als seien sie loyal. Doch selbst wenn sie tatsächlich loyal sind, kooperativ sind sie nicht. Sie arbeiten nicht hart genug, um ihre Termine einzuhalten. Ich werde ihnen Druck machen müssen. Wenn ich zuviel Druck mache, kann es sein, daß sie gehen. Was meinst du dazu?«
    »Können wir es ohne sie schaffen?«
    »Wir könnten es mit Ersatzleuten schaffen. Wir werden an Glaubwürdigkeit verlieren, aber ich denke, wir werden damit durchkommen. Ich glaube, es lohnt sich, dieses Risiko einzugehen.«
    »Was kann im schlimmsten Fall passieren, wenn sie gehen?«
    Sie lächelte. Die Pferde trotteten über einen Pfad, der durch niedriges Unterholz führte. Malcolm, der wieder ein Stück vor Jane ritt, bog einen Ast zurück, damit sie passieren konnte. Mit einem pfeifenden Laut schnellte der Ast hinter ihr zurück.
    »Die schlimmste Konsequenz für Prospero wäre, daß wir ohne sie einen schwierigeren Stand bei der Fachpresse hätten. Aber wir werden damit fertig. Dann ist da natürlich noch die Frage mit Georgia. Hatte das, was ihr passiert ist, irgend etwas mit ihrer Entschlossenheit zu tun, Crystal pünktlich auszuliefern? Falls ja, können wir beide nur Vermutungen anstellen, was mir passieren könnte, wenn ich mich durchsetze.«
    »Das ist nicht dein Ernst, Jane. Wenn ich auch nur einen Augenblick denken müßte, daß du irgendwie in Gefahr bist... Hast du Gründe, das anzunehmen?«
    »Gründe? Nein, keinen konkreten Grund.«
    Sie ritten schweigend weiter. »Aber mir wäre unter diesen Umständen nicht wohl dabei, einen der potentiellen Nachfolger für Georgia ins Spiel zu bringen, die ich gefunden habe. Das verstehst du doch sicher.«
    »Ich sehe keinerlei Gefahr für dich. Das glaube ich nicht. Und ich will keinen Nachfolger — ich will dich!«
    Jane ignorierte die doppelte Bedeutung. »Na schön, ich mache, was dir am besten erscheint.«
    Sie lächelte ihn an und dachte, daß jetzt, wo er in so einer guten Stimmung war, vielleicht die Gelegenheit war, Antworten auf einige andere Fragen zu erhalten. »Zu Ariela...«
    »Was hat sie damit zu tun?«
    »Ich weiß es noch nicht. Was hältst du von ihr?«
    »Ariela ist eine attraktive Frau. Wunderschön.«
    »Was hielt sie von Georgia? Sie sagt, sie

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