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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Godfrey
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glänzte Schweiß, er rann ihr in Tropfen an den Brüsten hinunter, wodurch das Oberteil ihres Badeanzugs dunkler wirkte. Lange war es still. Dann sagte Pat leise, in überraschtem Ton: »Ja, jetzt wo du mir so zusetzt, fällt mir tatsächlich etwas ein. Ich erinnere mich, wie Simon reinkam und nach Georgia fragte. Er sagte, sie wären mit verschiedenen Autos da, sie seien beide direkt von der Arbeit gekommen — du weißt ja, er arbeitet in Mississauga und sie in Markham , da war es logisch, daß sie getrennte Wagen nahmen. Und er sagte, er habe sie aus ihrem Volvo-Kombi aussteigen und kurz vor ihm den Weg hochgehen sehen.«
    »Und du sagtest?«
    »Gott weiß was, wahrscheinlich erzählte ich ihm, was ich allen erzählte — daß sie wohl ihren Regenmantel ins Schlafzimmer bringen wollte, er solle es auch tun, sich einen Drink holen und so weiter.«
    »Was hatte Georgia an jenem Abend an, Pat?«
    Pat seufzte. »Also wirklich, Jane. Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, daß ich mich daran noch erinnern könnte.«
    »Na gut, versuchen wir’s so herum. Was hatte Ariela an?«
    Pat schwieg einen Augenblick. Dann sagte sie mit sehr leiser Stimme: »Eine dunkelgrüne Seidenbluse, knallenge Jeans, hohe dunkelgrüne Lederstiefel mit flachen Absätzen, auffälligen Silberschmuck und einen großen schwarzen Ledergürtel mit silbernen Nieten. Sie hatte eine dicke Schicht Make-up aufgetragen und sah aus wie ein Flittchen. Ich begriff, was Malcolm an ihr gefunden hatte.«
    Jane war von ihrem Fragenkatalog abgelenkt. »Malcolm? Ariela?«
    »O Jane, tu nicht so naiv. Jeder annehmbare Mann, der Ariela kennt, hat mit ihr geschlafen. Sie ist berühmt für ihr >Sammelalbum<.«
    »Was?«
    »Sie sammelt reiche oder berühmte oder talentierte oder distinguierte — oder was immer — Männer. Bei Ariela ist es so, daß sie sich vorher in sie verliebt. Sie kann sich in etwa zwei Tagen verlieben und wieder entlieben . Sie ist tödlich. Glaub mir.«
    »Hast du sie und Simon auf deiner Party gesehen?«
    »Natürlich. Alle haben sie gesehen. Als sie und Simon nach draußen gingen, klebten sie aneinander wie die Kletten. Man konnte es unmöglich übersehen. Ariela wollte auch alle sehen lassen, daß es kein Problem für sie war, Simon für einen Abend zurückzubekommen. Und womöglich wollte Simon ja auch, daß die Leute es sehen. Mit Georgia verheiratet zu sein war gelegentlich vielleicht ein bißchen viel für ihn. Sie wurde von allen so bewundert.«
    »Hat Georgia es gesehen?«
    »Tut mir leid, Jane. Ja, sie muß es gesehen haben. Diejenigen, die sie nicht eng umschlungen rausgehen sahen, redeten zumindest darüber. So was tun die meisten Leute ja nicht, wie du weißt. Und Arielas Geschichten erregen ziemlich großes Aufsehen. Malcolm hat zum Beispiel davon gehört, er hat es mir gegenüber erwähnt. Und ich weiß, daß er sich im Laufe der letzten Jahre hin und wieder mit ihr getroffen hat. Wie viele andere Männer, die du auch kennst. Der Großteil der Männer, die während ihrer Ehe mit Simon und Ariela befreundet waren, zählten entweder vor der Scheidung oder danach zu Arielas Liebhabern. Sie ist eine Hure.«
    »Diesen Eindruck machte sie auf mich aber nicht.«
    »Na schön, das ist nicht der passende Begriff für sie. Wie wär’s mit promiskuitiv ? Jedenfalls weißt du, was ich meine.«
    »Wann ging Georgia weg?«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Genau das ist so seltsam, Pat. Niemand kann sich erinnern. Niemand kann sich erinnern, was sie anhatte oder wann sie ging.«
    »Tja, eines weiß ich jedenfalls sicher. Ich habe sie nicht mehr gesehen, nachdem Ariela und Simon wieder reingekommen waren. Weil ich mich nämlich nach ihr umschaute, als ich die beiden etwa eine halbe Stunde nach ihrem Abgang wieder hereinkommen sah. Ich wollte ihr moralische Unterstützung leisten, verstehst du? Aber sie war nicht da. Jemand sagte mir, sie sei bald nach dem Abgang der beiden aufgebrochen. Ist ja auch verständlich.«
    »Erinnerst du dich, wer dir das sagte, wer sie weggehen sah ?«
    »Nein, sorry . Natürlich habe ich es versucht, die Polizei hat auch gefragt, aber ich sehe alles nur durch einen Alkoholschleier. «
    »Weiß du«, sagte Jane nachdenklich, »was mich erstaunt ist, daß Georgia ermordet wurde. Wenn jemand von dieser Gruppe den Eindruck machte, er könnte Mordlust wecken, dann Ariela. Eine Menge Leute könnten ihr den Tod wünschen, wohl auch Georgia. Aber sie ist noch da, munter wie ein Fisch im Wasser.«
    »Jane, ich möchte

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