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Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Titel: Eine Mutter fuer die kleine Cassie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Jane Sanders
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seinen über die weiße Pracht glitten.
    Seine Muskeln protestierten, aber es … fühlte sich ganz einfach gut an. Alte Gefühle, die er tief in sich begraben hatte, kamen zum Vorschein und mit ihnen das Vergnügen, das es ihm immer bereitet hatte, sich im Freien zu bewegen. Sich zu verausgaben. Wie lange war es jetzt her, dass er sich so schlichte Freuden gegönnt hatte? Wann hatte er aufgehört, das zu tun, was ihm Spaß machte? Und warum? Weil Catherine es gehasst hatte? Oder weil er sich in seiner Arbeit vergraben hatte, anstatt das Leben zu genießen?

    Hatte Sharon doch ein wenig recht? Schob er die Arbeit vor, um sich einigen grundlegenden Fragen seines Lebens nicht stellen zu müssen?
    Unsinn, sagte er sich, aber es wirkte nicht mehr so überzeugend wie sonst.
    Cassie blieb vor einer abschüssigen Kurve stehen, die in ein Flussbett führte. Grant und Sharon bremsten links und rechts von ihr. “Das macht Spaß!” rief sie.
    Sie keuchte, und als sie ihnen zulächelte, blitzten ihre weißen Zähne im geröteten Gesicht auf. Dann schoss sie los, bevor Grant ihr eine Warnung zurufen konnte.
    Sharon lachte, und er sah sie an.
    “Ich sage dir, Grant, sie ist dir so ähnlich, dass es schon fast unheimlich ist.” Ihr Lächeln verblasste, ihre Miene wurde nachdenklich.
    Grant brauchte nicht zu fragen, was sie dachte. Er wusste es.
    Sharon würde niemals eine Tochter haben, die ihr glich, die ihr Lächeln lächelte, ihr rotbraunes Haar besaß. Weil sie ihn geheiratet hatte.
    Das Schuldgefühl traf ihn wie ein Faustschlag in den Magen.
    Aber sie wollte ja ohnehin keine Kinder, wollte nicht heiraten, tröstete er sich.
    Aber irgendwie linderte das sein schlechtes Gewissen nicht.
    “Holen wir sie ein”, sagte, Sharon und fuhr los, Ihre schmale Taille zog seinen Blick auf sich, bis er ihn losriss. Er senkte den Kopf und folgte ihr, nur auf seine Skier achtend. Dabei stieß er sich so heftig ab, als würde jeder Schwung ihn auch von den irritierenden Fragen forttragen, die ihm keine Ruhe mehr ließen.
    Cassie kreischte vor Lachen. Brittany bellte. Grant hob ge rade noch rechtzeitig den Kopf, um zu sehen, wie Sharon sich direkt vor ihm aus dem Schnee aufrappelte. Er schaffte es nicht mehr anzuhalten und hatte auch keinen Platz, um ihr noch auszuweichen. Aus großen Augen schaute sie ihm entgegen. Seine Skier verfingen sich in ihren. Sie fielen beide um und landeten mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden, Sharon unter Grant.
    Hüfte an Hüfte. Brust an Brust. Sein Atem wärmte ihren Hals. Als er ihre weichen Kurven an seinem Körper fühlte, durchzuckte ihn das Verlange n so heftig und unerwartet, dass er fast aufgestöhnt hätte. Wie von der Tarantel gestochen sprang er auf, und seine Zehen schmerzten höllisch, als die Bindung sie nicht freigab. Er taumelte zur Seite, hätte sich fast mit Sharons Skistock aufgespießt und fiel mit dem Gesicht in die weiße Pracht. Diesmal bremsten keine weichen Kurven den Fall. Er fühlte nichts als bitterkalten Schnee und einen Ast, der sich in seine Rippen bohrte.
    Warnungen wirbelten durch seinen Kopf wie Schneeflocken im Sturm. Er durfte sic h von Sharon nicht angezogen fühlen. Nicht so. Sie war seine beste Freundin, verdammt.
    “Grant? Bist du okay?”
    Sharons sanfte, besorgte Stimme ging ihm unter die Haut wie ein Finger, der an seiner Wirbelsäule hinabstrich. Das Verlangen raubte ihm den Atem, und wieder sah er unerwünschte Bilder vor sich.
    Er kniff die Augen zusammen. “Ja, ich bin okay.” Langsam stemmte er sich hoch und wich ihrem Blick aus, als könnte sie seine Gedanken lesen.
    Es war nichts, sagte er sich, als er stand und sich den Schnee abklopfte. Nur eine zeitweilige Reaktion auf überraschenden Körperkontakt. Und dann gab er sich alle erdenkliche Mühe, es auch zu glauben.
    Mitten während des Abendessens, das sie in einem kleinen Restaurant einnahmen, begannen Cassie die Augen zuzufallen, und ihr Kinn näherte sich immer wieder dem Tisch. Sharon warf Grant ein Lächeln zu. Er erwiderte es und versuchte, nicht auf ihre einladend geschwungenen Lippen und die hinreißenden Sommersprossen an Nase und Wangen zu starren.
    Meine beste Freundin, sagte er sich streng. Doch die plötzliche Anspannung, die in ihm aufstieg, hatte absolut nichts mit Freundschaft zu tun.

    Kaum saßen sie im Wagen, schlief Cassie ein. Die Fahrt nach Hause verlief schweigend.
    Das Schweigen wurde noch drückender, als das Garagentor sic h hinter ihnen schloss und Grant den Motor

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