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Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Eine Mutter fuer die kleine Cassie

Titel: Eine Mutter fuer die kleine Cassie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Jane Sanders
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stellen uns vor, dass es Tee ist.”
    “Einverstanden. Aber nur eine Tasse.”
    Sharon warf ihm einen vielsagenden Blick zu. Ihr Lächeln war ebenso unwiderstehlich wie Cassies kleine Finger an seiner Hand. “Okay, okay”, gab er nach. Cassie jubelte, und Sharons Lächeln wurde noch breiter, noch herzlicher. Es umfing ihn wie eine Berührung. Er musste sich abwenden.
    Brittany sprang an ihm hoch und leckte ihm das Gesicht ab, als er den Kopf in das Zelt steckte. Er prustete. Lachend schnappte Sharon sich die übermütige Hündin. Dabei trafen sich ihre Blicke, und Grant schaute ihr sekundenlang ins Gesicht, bevor er seine kleine Tochter betrachtete. Ihre Augen funkelten, und sein Herz strömte über vor Liebe.
    Cassie strahlte sie beide an, als er sich im Schneidersitz Sharon gegenüber hinsetzte. Ihre Knie berührten sich fast, und er musste den Kopf einziehen, um unter die herabhängende Wolldecke zu passen.
    Cassie goss die Milch in kleine Teetassen, die Zungenspitze zwischen den Lippen, die Stirn in winzigen Falten. Vorsichtig reichte sie erst ihrem Vater, dann Sharon ein Tasse. Sie verschüttete keinen einzigen Tropfen. Dann legte sie je einen Schokoladenkeks auf drei Teller und verteilte sie. Lächelnd lehnte sie sich zurück. “Macht das nicht Spaß?” fragte sie stolz, während sie ein Stück Keks abbrach und es in ihre Milch tauchte.
    Er sah Sharon an. Ihre Augen leuchteten. “Erinnert dich das an etwas?” fragte er leise und beinahe ein wenig heiser.
    “Spielst du etwa darauf an, dass du und deine Brüder damals meine Teeparty gestört habt?”
    “Daddy, das hast du doch nicht, oder?” rief Cassie.
    “Natürlich hat er das”, sagte Sharon mit einem verzeihenden Lächeln. “Ich hatte sechs Freundinnen eingeladen, und dein Vater und deine beiden Onkel haben ihre Hamster losgelassen und laut Eine Maus! gerufen. Du hättest uns schreie n hören sollen. Sieben kleine Mädchen kreischten wie verrückt. Ein Hamster hat solche Angst vor uns bekommen, dass er davonrannte und sich versteckte. Wir brauchten eine ganze Woche, um ihn zu finden.”
    “Daddy!”
    Cassie musterte ihn empört. Grant schmunzelte.
    “Das finde ich gar nicht komisch”, meinte Cassie. “Junge!” Sie schüttelte den Kopf. “Wenn Johnny so etwas tut, werde ich …“
    “Ihm hoffentlich nicht wieder ein blaues Auge verpassen”, ergänzte Sharon.
    Cassie zog eine Braue hoch. “Auch dann nicht, wenn er es wirklich verdient hat?”
    “Auch dann nicht”, antworteten Grant und Sharon gleichzeitig Und dann lachten sie beide. Es war ein Ausdruck ihrer tiefen Freundschaft, ihrer Harmonie, und selbst nachdem es verklungen war, umspielte noch immer ein Lächeln Sharons Lippen.
    Sanftes Licht drang durch die Decken und tauchte ihr Gesicht in einen milden Schein.
    Grants Blick wanderte wie von selbst zu ihrem Mund. Zu den zart geschwungenen, unglaublich einladenden Lippen. Er gestand sich ein, wie gern er sie küssen, sie schmecken wollte. Und obwohl die Augen, die ihn betrachteten, die Augen waren, die er so gut kannte, waren sie anders als sonst. Es waren die Augen einer Frau, voller Gefühl, rätselhaft, vielversprechend.
    Sharon war nicht mehr das kleine Mädchen von nebenan, die Schwester, die er sich immer gewünscht, aber nie gehabt hatte. Sie war eine erwachsene Frau geworden. Eine Frau, die er an sich ziehen wollte, nur für einen Moment. Plötzlich wünschte er, sie beide wären allein im schummrigen Halbdunkel des Zelts. Er sehnte sich danach, die Finger über ihre seidige Haut gleiten zu lassen. Statt dessen schloss er sie fester um die kleine Tasse in seiner Hand.
    “Ich hole noch mehr Kekse.” Cassie krabbelte ins Freie. Brittany raste hinterher.
    “Die beiden sind fast unzertrennlich.” Sharons Lachen wurde leiser, und als ihre Blicke sich erneut trafen, verstummte es.
    “Was ist?” fragte sie. “Habe ich Krümel im Gesicht?” Sie tastete nach ihrem Mund, und ohne es zu wollen ergriff er sie.
    Ihre Augen wurden groß.
    Er sollte aufhören. Er sollte sie loslassen, bevor er etwas tat, was sie beide bereuen würden.
    Er konnte es nicht.
    Sie öffnete die Lippen, als er den Kopf senkte. Erstaunen oder Einladung? Er beantwortete die Frage nicht, sondern beugte sich noch weiter hinab, bis sie die Augen schloss und er ihre Lippen unter seinen spürte.
    Der Kuss war sanft und zärtlich und wurde mit wachsendem Verlangen langsam drängender. Doch dann, als er außer Kontrolle zu geraten drohte, zog Grant sich mit letzter

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