Eine Nacht in der Hölle - Extrem (German Edition)
zu laufen, aber er schaffte nur zehn Schritte, bevor links von ihm irgendetwas im Wald laut krachte. War das Dillon?
Vielleicht war es aber auch Kevin, der zurückkam, um noch einen Teil von dem Chaos in Ordnung zu bringen, bevor er zum Hauptereignis überging. Nein, das war verrückt. Oder?
Slug machte einen Satz zurück, als in seiner Nähe ein Zweig zerbrach. Er drehte sich im Kreis und schwang die Taschenlampe einmal um 360 Grad, während er die ganze Zeit fürchtete, dass der Lichtstrahl ihm vielleicht Kevin zeigte. Kevin, mit einem mordlüsternen Grinsen auf dem Gesicht, das besagte, dass es nun an der Zeit war, ein paar noch ungelöste Probleme zu klären. Aber es war nichts Ungewöhnliches zu erkennen, nur Bäume, Laub und Dunkelheit.
Er atmete tief ein und aus und versuchte, seinen Puls zu beruhigen. Wenn da irgendetwas in der Dunkelheit lauerte, das ihm immer näher kam, würde das Licht bloß als Signalfeuer fungieren, das seine genaue Position verriet. Aber er brauchte doch das Licht, um etwas sehen zu können! Nein, es war das Risiko nicht wert.
Slug schaltete die Taschenlampe aus und die Nacht schloss sich um ihn. Er war blind, die Wolken und Bäume schluckten das ganze Licht, das der Mond vielleicht abstrahlte.
War da etwa zu hören gewesen, wie der Wagen zurückkam? Er hätte genauer lauschen sollen, verdammt!
Das Geräusch ertönte hinter ihm, trockenes Laub, das unter rennenden Schuhen knirschte. Slug fuhr herum und schaltete die Taschenlampe wieder ein. Er erwarte, Kevin zu sehen, der ihn angriff, mit frischem Blut bedeckt und wie ein Verrückter grinsend.
Aber es war nicht Kevin.
Der Schein der Taschenlampe enthüllte Dillon, der weniger als drei Meter entfernt von ihm stand. Den Bruchteil einer Sekunde später fiel das Licht auf das Beil. Slug versuchte, diese Information geistig zu verarbeiten, aber da sauste das Beil schon auf ihn herab, spaltete seine Rippen und grub sich tief in seine Lunge. Slugs Atem entwich und er vermochte nicht einmal zu schreien. Die Taschenlampe fiel ihm aus der plötzlich schlaffen Hand.
Mit geweiteten Augen starrte er Dillon an. Das Gesicht des Running Back war eine ausdruckslose Maske, die kaum den Zorn verbergen konnte, den Slug in Dillons Augen erkannte.
Slug streckte die Hand aus und versuchte, Dillon an der Schulter zu packen. Seine Brust fühlte sich sehr kalt an und diese Kälte breitete sich rasch aus.
Es tut mir leid, dachte er, aber sein Mund wollte die Worte nicht formen.
Dillons Lippe zitterte ein winziges bisschen, dann zog er das Beil aus dem Körper. Slug taumelte nach hinten und riss die Hände hoch, zu der klaffenden Wunde in seinem Brustkorb. Er blickte an sich hinunter und sah, dass zwischen seinen Fingern Blut hervorquoll.
Seine Sicht verwischte allmählich.
Es kostete Slug ungeheuer viel Mühe, den Blick zu heben, um Dillon zu sehen, der auf ihn zukam. Er streckte eine Hand aus und versuchte, Dillon um Gnade anzuflehen, aber sein Arm wurde zu schwer und die Hand fiel nutzlos herab.
Dillon hob erneut das Beil. Slug öffnete den Mund, um zu schreien, und betete, dass er genug Atem sammeln konnte, um das zu tun, aber dann holte Dillon mit dem Beil zum Schlag nach seinem Kopf aus und die Welt um ihn verfärbte sich schwarz.
DREIZEHN
Kevin starrte konzentriert auf die Fahrbahn, die sich vor ihm erstreckte. Der Wald fing direkt neben dem Straßenrand an. Wenn Dillon ihn kommen hörte, würde er wahrscheinlich versuchen, im Wald zu verschwinden und sich zu verstecken, bis der Wagen vorbeigefahren war. Kevin hatte allerdings nicht die Absicht, Dillon so eine Nummer abziehen zu lassen. Sobald er auch nur die leiseste Spur von diesem Kerl fand, würde er aus dem Auto springen und ihn zur Strecke bringen, bevor die Schwuchtel um Vergebung betteln konnte.
»So ist es gut, Dillon. Zeig mir, wo du bist. Regeln wir das ein für alle Mal, du wertloses Stück Scheiße.« Kevins Gesichtsmuskeln verzogen sich zu einer finsteren Miene, als er daran dachte, wie sein früherer Freund mit Randy rumgemacht hatte.
Ekelhaft.
Er würde Dillon auf jeden Fall eine Lektion erteilen. Den Homo würde er etwas lehren, das er nie vergessen sollte.
Kevin verlangsamte das Tempo des Wagens ein bisschen und kurbelte das Fenster runter. Die kalte Luft strich über sein Gesicht. Er horchte auf Geräusche, die von weiter fort stammten als das Knacken von Kies unter den Autoreifen. Er strengte sich an, um alles zu hören, was vielleicht Dillon verursachte, auf der
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