Eine Nacht in der Hölle - Extrem (German Edition)
und beantwortete ihm seine Frage. Er horchte und die Hupe ertönte wieder, dieses Mal länger.
»Nicht zu glauben«, murmelte er. Slug musste Dillon eingeholt und ihn gestoppt haben. Der dicke Kerl hatte nicht die Eier, um sich aus irgendeinem anderen Grund zu melden – nicht, wenn er nicht wollte, dass sein Arsch schließlich in einer Grube in der Erde landete. Nein, Slug hatte sich Dillon irgendwie geschnappt. Cool.
Ein breites Grinsen zog Kevins Mundwinkel nach oben. Er trat das Gaspedal durch und steuerte seinen Wagen auf die County Road 300 North, dann wendete er und fuhr so schnell, wie er nur konnte, zurück zur Blockhütte.
Es war langsam Zeit, diese Sache zu beenden.
SECHZEHN
Dillon hörte das Geräusch von Reifen, die auf Asphalt quietschten, und wusste, dass Kevin ihn gehört hatte. Perfekt.
Er grinste nicht und sagte kein Wort. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt und sprühten nur so vor Energie. Er ballte die Hände zu Fäusten und konnte es kaum erwarten, sie einzusetzen.
Als er die beiden Lichtkegel der Scheinwerfer sah, die über die Bäume glitten, kehrte er in die Blockhütte zurück. Er würde bereit sein, wenn Kevin das Gebäude betrat. Daran zweifelte er keinen Moment.
SIEBZEHN
Kevin hatte zwar erwartet, dass Slug auf ihn warten würde, aber nicht so. Er hatte damit gerechnet, dass der stämmige Schlägertyp dastehen würde, mit Dillon, der bewusstlos vor seinen Füßen zusammengebrochen war, oder vielleicht auch, dass er mit der Schwuchtel im Schwitzkasten dastand.
Stattdessen lag Slug ausgestreckt auf der Motorhaube seines Autos … und Kevin musste nicht einmal aus seinem eigenen Wagen steigen, um zu erkennen, dass der Typ tot war. Im Brustkorb des dicken Kerls war eine Wunde zu erkennen, die so groß war wie eine Senkgrube, und sein Hemd triefte vor Blut. Aber der Kopf sah noch schlimmer aus. Slugs Mund stand offen, sodass seine schlechten Zähne zu sehen waren. Die Augen waren aufgerissen und ausdruckslos. Der Griff eines Beils ragte aus Slugs Schädel wie die Flagge auf dem Bild von Iwojima.
»Dreckswichser.« Kevin hatte das Gefühl, dass es vielleicht etwas Besseres zu sagen gegeben hätte, aber es war ihm scheißegal, was das wohl sein mochte. Stattdessen stieg er aus seinem Wagen, ohne sich die Mühe zu machen, den Motor abzustellen. Er nahm sich nur die Zeit, sich das Messer zu schnappen und die Hand fest darum zu schließen.
Slugs Körper bot einen furchtbaren Anblick.
Dillon hat das getan?
Kevin wollte es nicht glauben. Dillon war also nicht abgehauen? Welchen Sinn sollte das haben? Dillon musste doch glauben, dass es drei zu eins gegen ihn stand. Wer ging so ein Risiko ein? Welcher Mensch, der bei vollem Verstand war, würde etwas anderes tun als wegrennen?
Und die Antworten folgten direkt auf die Fragen. Dillon war nicht bei vollem Verstand. Er war zornig und lechzte nach Rache. Seine Chancen waren ihm völlig gleichgültig und wahrscheinlich war es ihm ganz egal, ob er überlebte oder starb. Dillon wollte mit ihm abrechnen und er ließ nicht zu, dass irgend so ein Scheiß wie der sichere Tod ihm in die Quere kam.
Also, wo steckte Dillon? Wohin war der kleine Homo jetzt schon wieder abgehauen?
Als Kevin bemerkte, dass die Lichter in der Blockhütte ausgeschaltet worden waren, kannte er die Antwort.
Das war es also? Slugs Leiche und die dunkle Blockhütte waren als Brotkrumenspur hinterlassen worden, die ihm ordentlich Angst machen sollte. Tja, zu schade. Kevin war so einiges: ein staatsmeisterlicher Wide Receiver, ein übler Scheißkerl und ein vollkommener Schweinehund. Aber er war kein Feigling. Nein, das ganz bestimmt nicht.
Wenn Dillon in der Blockhütte wartete, ging er eben rein und schnappte sich das Arschloch. Aber nicht durch die Vordertür. Nein, denn damit rechnete der Kerl doch auf jeden Fall. Das hier würde er zu seinen eigenen Bedingungen hinter sich bringen.
Kevin warf einen Blick auf das Messer in seiner Hand und bewunderte einen Augenblick lang dessen Klinge. Dann schlich er um die Blockhütte herum zur Rückseite.
ACHTZEHN
Dillon war bereit, seine Augen hatten sich gut an die Dunkelheit angepasst. Er sah die Blockhütte um sich herum in Grau- und Blautönen und behielt alles im Blick. Seine Finger schlossen sich um den Hammer und hielten ihn ganz fest. Die Axt lag ganz in seiner Nähe, gut versteckt. Er musste sich keine Sorgen darum machen, dass Kevin sie fand und die Oberhand gewann.
Er musste sich um überhaupt nichts Sorgen
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