Eine Nacht mit Folgen
aus.
Graham betrachtete sie von der anderen Seite des Raumes mit ausdrucksloser Miene.
In diesem Moment, und obwohl sie ihn gestern Nachmittag so gefühlvoll erlebt hatte, schien er tatsächlich so kalt und unnahbar zu sein, wie sie es ihm vorgeworfen hatte.
Trotzdem fühlte sie sich nicht wohl in ihrer Haut. O Mann, dachte sie, als sie sich wieder etwas beruhigt hatte. Wie kannst du nur so die Nerven verlieren? Wie kannst du ihn nur so anschreien und beschimpfen? Wie viel würde Graham sich noch bieten lassen?
Kaum hatte sie den letzten Satz zu Ende gedacht, bemerkte sie eine Veränderung in seinen Augen. Wie ein Feuer, das plötzlich in seinem Inneren zu flackern begann. Plötzlich war der Raum zwischen ihnen mit knisternder Elektrizität gefüllt.
Serena spürte, wie ihre Haut zu prickeln begann und das Blut laut in ihren Ohren pochte. In wenigen Sekunden hatte sich die ganze Atmosphäre verändert.
"Ein Eisklotz, hm?" Seine Stimme war tief und oberflächlich ruhig, aber sie konnte einen fast drohenden Unterton heraushören. Ein spöttisches Lächeln spielte um seine sinnlichen Lippen, während er auf sie zuging. "Du glaubst also, ich wäre ein Unmensch, du denkst, dass kein Blut in meinen Adern fließt?"
Serena nickte, ohne nachzudenken, und schüttelte dann rasch den Kopf. Ihr Atem stockte, als er immer näher kam.
Als er nur wenige Zentimeter entfernt vor ihr stehen blieb, trat sie unwillkürlich einen Schritt zurück und stieß gegen die Wand.
Er stemmte die Hände links und rechts von ihrem Kopf gegen die Wand und beugte sich vor.
Sie saß in der Falle.
"Ein Eisklotz", sagte er leise, und seine Stimme war so rau und sexy, dass ihr ein prickelnder Schauer über den Rücken lief,
"ist ein Mensch, der überhaupt nichts fühlt. Noch nicht einmal Verlangen ..."
Sie berührten sich nicht, aber Serena spürte seine Nähe und zwar so intensiv, wie sie es nie für möglich gehalten hätte. Sie konnte seinen Duft wahrnehmen, und eine Welle der Erregung strömte durch ihren Körper.
Bei einem anderen Mann hätte sie sich jetzt bedroht gefühlt.
Aber sie wusste, dass Graham ihr nie etwas antun würde. Er war unglaublich sexy und leidenschaftlich, aber er jagte ihr keine Angst ein.
Nein, er erregte sie.
Sie presste die Handflächen gegen die Wand und versuchte normal weiterzuatmen. O nein, warum geht dieser Mann mir nur so unter die Haut. Warum zieht er mich nur so magisch an?
Dann spürte sie Grahams Mund nur wenige Millimeter von ihren Lippen, und ihre Selbstanalyse war vergessen. Sie konnte seinen warmen Atem auf ihrer Haut fühlen, und alles war vergessen. Es zählte nur noch das Verlangen nach diesem Mann und der Wunsch, es auf der Stelle befriedigen zu können.
"Serena", flüsterte er. "Ich bin kein Eisklotz, denn ich empfinde etwas. Etwas unglaublich Starkes. Ich will dich, Serena. Du weckst in mir ein Verlangen, das ich kaum noch kontrollieren kann. Und du weißt es, nicht wahr? Du empfindest genauso?"
Die Zeit schien plötzlich stillzustehen, und sie hatte das Gefühl, sich in seinen wundervollen grauen Augen zu verlieren.
"Ja", stieß sie leise hervor. "Ja."
Das war ihm Einladung genug. Er küsste sie, und obwohl sich ihre Körper nicht berührten, war dieser Kuss das Erotischste, was Serena je erlebt hatte.
Er war sogar noch erregender als das, was sie mit ihm im Mai erlebt hatte. Sechs Monate waren vergangen. Sechs Monate, in denen sie versucht hatte, dieses Verlangen zu unterdrücken.
Doch statt es zu besiegen, war es nur noch gewachsen.
Und nun brach es wie eine Urgewalt hervor. Sie wusste, dass nichts mehr diese Leidenschaft zurückhalten konnte. Sie war diesem Mann auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und er ihr. Es war eine Macht, die stärker war als Verstand und Vernunft. Und Serena hatte keine andere Wahl, als ihren Gefühlen ihren Lauf zu lassen.
Jetzt. Hier.
Graham hatte eine Hand um ihren Nacken gelegt, und fast unbewusst hatte sie noch während des Kusses bego nnen, die Hemdknöpfe seines blütenweißen Hemdes zu öffnen. Sie tat es so hastig, dass einer absprang, aber sie bemerkte es kaum.
Schließlich schob sie das Hemd auseinander und streichelte und massierte seine Brust.
Seine Haut war so warm, sein Körper reagierte so instinktiv auf jede ihrer Zärtlichkeiten, dass ihr der Atem stockte. Nein, er fühlte sich weder wie ein Eisklotz an, noch reagierte er so.
Als sie seine Brustwarzen streichelte, stöhnte er leise auf, und die Macht, die sie über ihn hatte, machte
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