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Eine Nacht und tausend Geheimnisse

Eine Nacht und tausend Geheimnisse

Titel: Eine Nacht und tausend Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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Tränen auszubrechen. Sie konnte sich ihm jetzt nicht stellen, nicht bevor sie die ganze Sache durchdacht und zu einer Entscheidung gekommen wäre.
    „Paige!“
    Diesmal blieb sie nicht stehen. Da vorn war schon der Empfang, ein paar Meter noch … Doch dann packte eine kräftige Hand sie am Arm und hielt sie fest. „Lass dir doch erklären …“
    Mit einer wütenden Bewegung machte sie sich frei. „Du brauchst mir nichts zu erklären, Trent. Wir wollten doch beide nur eine kurze Sexaffäre, und die haben wir gehabt. Was gibt es da noch viel zu erklären?“
    Mit hängenden Schultern und sichtlich geknickt stand er vor ihr. „Ich möchte mehr.“
    Beim Klang seiner geliebten Stimme schien ihr Herz einen Sprung zu machen. Doch sie schüttelte den Kopf. „Es wird nie mehr sein. Und selbst wenn ich es wollte, wie könnte ich dir jemals wieder vertrauen? Nach allem, was gewesen ist? Flieg nach Hause, Trent. Wir haben beide unseren Spaß gehabt, und das war’s. Adieu. Ich wünsche dir alles Gute für dein weiteres Leben.“
    Plötzlich ertönte hinter ihr ein spitzer Schrei. Die Stimme kannte sie doch. Sammie? Aber wie kam die hierher? Langsam drehte Paige sich um und sah, wie die Schwestern mit weit geöffneten Armen auf sie zustürzten. Jetzt ließ sie die Tränen zu, die sie so lange unterdrückt hatte. Aber es waren Tränen der Freude. Endlich war sie umfangen von Menschen, die sie wirklich liebten. Und es war an der Zeit, ihnen die Wahrheit zu sagen.
    Als Trent sah, wie die Schwestern Paige liebevoll umfingen und sie dann wegführten, wäre er der Gruppe am liebsten gefolgt. Aber Paige hatte ihn so entsetzt und verzweifelt angesehen, dass er die Konfrontation scheute. Vielleicht war es besser, sie erst den Schwestern zu überlassen. Ganz sicher würde sie sich beruhigen. Und bevor er am nächsten Tag nach Knoxville zurückflog, würde er ein Gespräch mit ihr führen. Ganz bestimmt konnte er ihr erklären, warum er so gehandelt hatte und was er wirklich für sie empfand. Sie würde ihn verstehen. Sie musste ihn verstehen.
    „Hallo, Bruder“, sagte Brent und trat lächelnd neben ihn. „Kannst du mir mal erklären, was hier eigentlich los ist?“
    Am liebsten hätte er Brent seine Fäuste spüren lassen, aber das würde die Situation auch nicht verbessern. „Wo ist Luanne?“
    „Die hat sich ein bisschen hingelegt.“
    „Wieso seid ihr jetzt schon da? Ihr wolltet doch erst am Nachmittag kommen.“
    Brent zuckte mit den Schultern. „Und wenn schon? Luanne wollte gern früher fliegen.“
    „Paige hatte keine Ahnung, dass ich einen Zwillingsbruder habe.“
    „Du hast es ihr nicht gesagt?“
    „Nein, ich wollte mal wieder deinen Arsch retten.“
    „Und deshalb hast du gelogen? Ausgerechnet du, die Korrektheit in Person?“ Brent lachte laut los. „Das ist ja unglaublich!“
    Nur mit größter Anstrengung gelang es Trent, sich zu beherrschen und den Bruder nicht zusammenzuschlagen. „Ja, unglaublich dumm.“ Wie recht Paige hatte. Wenn Geschwister nicht lernten, für die eigenen Fehler Verantwortung zu übernehmen, würden sie sich nie ändern. Brent war dafür das beste Beispiel. Trent hatte ihm immer wieder geholfen, sodass Brent nie unter den Folgen seiner Handlungen zu leiden hatte. Diesmal hätte Trent ihn in der Tinte sitzen lassen und ehrlich zu Paige sein sollen.
    Das wäre zwar riskant für das Unternehmen gewesen, aber er hätte Paige nicht verloren.
    Allmählich hatte Brent sich beruhigt. „Na und? Wo liegt das Problem? Morgen verlässt du Las Vegas sowieso und wirst frühestens in einem Jahr wiederkommen.“
    „Ich liebe sie.“ Zu spät, Trent konnte die Worte nicht mehr zurücknehmen. Aber er wollte es auch gar nicht. Augenscheinlich war Paiges Offenheit ansteckend.
    „Was? Hast du mir nicht vor zwölf Jahren gepredigt, dass kein vernünftiger Mensch sich in wenigen Tagen verlieben kann?“
    Trent erinnerte sich nur zu genau an seine Worte von damals. „Vielleicht habe ich mich geirrt.“
    „Du hast dich geirrt? Du?“ Brent grinste, wurde dann aber schlagartig ernst. „Ich kenne mich ein bisschen aus mit der Liebe und weiß, wie es ist, wenn man jemanden so sehr liebt, dass man alles für ihn tun würde. Und so sehr begehrt, dass alles andere unwichtig wird. Aber ich muss dir noch etwas sagen. Vielleicht sollten wir darüber lieber in der Bar sprechen. Ich könnte einen Drink vertragen.“
    „Was? Jetzt? Morgens um neun?“
    „Zu Hause ist es bereits Mittag.“
    „Na gut.“ Trent

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