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Eine naechtliche Begegnung

Eine naechtliche Begegnung

Titel: Eine naechtliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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Wirbelsäule bis zu den festen Muskeln seines Hinterns, die er unter ihrem Griff anspannte. Das zu fühlen erregte sie von Neuem.
    Das war nicht wie Hunger, nicht, wenn es nach so tiefer Befriedigung so schnell wieder erwachte. Sie bewegte sich unter ihm, presste sich gegen ihn, über sich selbst verwundert, als sie still ihr Begehren äußerte.
    Sein raues Lachen wärmte ihr Ohr. Das Lachen ließ sie still werden. Sie hörte darin eine Fülle von Wissen, das sie noch nicht teilte.
    »Morgen«, sagte er, als er den Kopf hob und ihr ins Gesicht sah. Die Kurve seines Mundes ließ Befriedigung erkennen – und ein Versprechen, das er durch eine leichte Berührung ihrer Unterlippe unterstrich. »Morgen bekomme ich die Lizenz«, sagte er, den schläfrigen Blick mit ihrem verschränkt. »Wir werden heiraten und dann …« Sein Lächeln bekam etwas Träges. »Entscheidest du, was dir besser gefällt: dieser Tisch oder mein Bett.«

12
    Der Weg zur Trauung führte Simon durch ein verlassen wirkendes Haus. Sicher wütete Rushdens Geist auf dem Dachboden: Die bevorstehende Zeremonie war in vielerlei Hinsicht die perfekte Rache. Hätte der alte Earl auf seine Machenschaften verzichtet, hätte Simon bereits vor langer Zeit geheiratet und wäre für nächtlich auftauchende vermisste Töchter nicht verfügbar gewesen.
    Aber Rushden hatte ein Schmiergeld gezahlt, und Maria hatte es genommen und sich von Simon abgewandt.
    Seine Schritte verlangsamten sich, als er die Eingangshalle durchquerte. Jahrelang hatte er nicht wirklich an Maria gedacht, aber nachdem er letzte Nacht von ihr gesprochen hatte, war ihr Gesicht wieder lebendig. Aus Liebe Profit zu schlagen war kompliziert in einem Salon, aber Maria hatte es geschafft.
    Sie hatte es auch geschafft, ihn zum Narren zu machen. Es war klar, dass er seit Jahren nicht an sie gedacht hatte. Denn an sie zu denken beinhaltete auch, sich daran zu erinnern, wie er hinter ihr hergelaufen war. Zuerst hatte er gefordert, dann darum gebettelt, dass sie ihre Entscheidung überdachte – ohne einen Gedanken an seinen eigenen Stolz oder die Demütigung zu verschwenden. Gegen Rushdens Hohn war er irgendwann immun gewesen, aber ein einziges Wort des Spottes von ihr hätte ihn noch Jahre später niedergestreckt.
    Nun. Lange her. Jener Junge – denn er war sehr jung gewesen – kam ihm inzwischen wie ein Fremder vor. Aber als er Maria gehen ließ und den Teil seiner selbst, der Maria geliebt hatte, hatte Simon – und er glaubte für immer – auch eine Vision von sich selbst aufgegeben: als Ehemann, als ein Mann, der jemandem verpflichtet war. Es war nur natürlich, dass ihm der bevorstehende Moment unwirklich vorkam.
    Nicht dass er Nell wirklich verpflichtet war. Er zwang sich zu einem Lächeln, als er den Gang zum offiziellen Salon entlangging. Diese ganzen Überlegungen waren lachhaft und unangemessen. Wenn man Nell vor Gericht ihr Geburtsrecht verweigerte, würde er die Verbindung lösen. So leicht, wie man einen Zweig zerbrach. Er hätte keine andere Wahl.
    Als er jedoch durch die offene Tür den wartenden Geistlichen erblickte – und daneben Nell mit steifem und geradem Rücken, den Blick auf den Teppich geheftet –, blieb er stehen. Ihn überkam ein Gefühl, auf das er nicht vorbereitet war. Er atmete scharf ein und trat hinter die Tür, wo man ihn nicht sehen konnte. Ein Lachen entfuhr ihm: Was zum Teufel? Warum versteckte er sich wie ein schuldbewusster Schuljunge?
    Er blickte an sich herab. Er trug einen taubengrauen, frisch aufgebürsteten Cutaway und diamantenbesetzte Manschettenknöpfe an den Handgelenken. Ein unwissender Beobachter hielte ihn für das Musterbeispiel eines gut angezogenen Bräutigams.
    Vielleicht hätte er Nell sagen sollen, dass diese Ehe nicht notwendigerweise von Bestand sein musste. Es war Rushdens Art gewesen, Menschen mit Lügen und Drohungen einzuschüchtern. Simon hatte eine andere Spezialität: Er drängte Leuten unappetitliche Wahrheiten auf und brachte sie dazu, sie zu mögen. Nell zu heiraten, ohne ihr alles gesagt zu haben, fühlte sich irgendwie unsportlich an.
    Aber sie war ängstlich. Oh, unter ihm auf einem Billardtisch war sie das perfekte Abbild von weicher, duftender, geneigter Bereitwilligkeit, wie ein Mann es sich nur wünschen konnte. Aber sobald sie auf ihren Füßen stand, betrachtete sie seine Forderungen mit Skepsis und aus allen möglichen Blickwinkeln. Ihr Vertrauen war neu, zerbrechlich und unzuverlässig.
    Derweil würde diese Ehe, ob sie

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