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Eine private Affaere

Eine private Affaere

Titel: Eine private Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Burdett
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eigene Achse drehten, schaltete die Scheinwerfer ein und fuhr uns mit gemächlichen vierzig Stundenkilometern durch die Ortschaft. Kurz vor der Auffahrt blieb er stehen und sah mich an.
    »Ich hoffe, daß niemand sich bedroht gefühlt hat und daß Sie die Art und Weise, wie ich Eleanors Aufgabe angepackt habe, gutheißen.«
    Wir sahen beide Eleanor an. Sie rutschte auf den Sitz hinter ihm und legte ihm ihre Hände um den Hals. Seine Adern traten hervor, und sie blähte die Backen – es war klar, daß sie es ernst meinte. Sie versuchte ihn zu erwürgen. Er wehrte sich nicht. Plötzlich ließ sie ihn los.
    »Tja, ich wollte es ja so, aber das heißt nicht, daß ich Sie nicht am liebsten umbringen würde.«
    »Dann haben Sie also verstanden?« fragte ich. »Ich meine, was Oliver sagen wollte.«
    »Es war ungeheuer aufregend und wahnsinnig gefährlich.«
    Wir blieben alle drei im Auto sitzen. Thirst schien geduldig darauf zu warten, daß sich etwas ereignete.
    Eleanor brach in Gelächter aus. Dann hielt sie die Hand vor den Mund. »Tom hat wahrscheinlich in der Zwischenzeit sechs Herzinfarkte gehabt.« Sie kicherte.
    Thirst legte den Gang ein, fuhr die Auffahrt ein kurzes Stück hinauf und blieb stehen.
    »Haben Sie zufällig die Schlüssel bei sich?« fragte er über die Schulter.
    Eleanor fand die Schlüssel in ihrer Tasche und gab sie ihm. Er beugte sich vor, um etwas unterhalb des Lenkrads zu manipulieren. Der Motor erstarb. Er steckte den Schlüssel ins Zündschloß.
    »Fahren lieber Sie den restlichen Weg«, sagte er zu mir. »Wenn jemand was von mir will – ich bin im Schuppen.«
    Er stieg aus, sah Eleanor lange an und ging weg.
    »Hab’ mich nicht mehr so gut gefühlt, seit ich den XJ6 geklaut hab’«, hörte ich ihn in die Nacht hinein sagen.
     
    Ich fuhr die Auffahrt nur ein kleines Stück hinauf, hielt den Wagen an, schaltete den Motor und die Scheinwerfer aus.
    »Ich glaube, es ist das beste, wenn wir sie überraschen«, sagte ich. »Gehen wir den Rest des Weges zu Fuß.«
    Ich hatte das Gefühl, Thirst schützen zu müssen, der von Eleanor provoziert worden war. Ich wußte, alles hing davon ab, wie sie mit der Situation umging, wenn wir zurückkamen, und ich wollte, daß sie sich bis dahin ein wenig von ihrem Schreck erholt hatte. Ich warf einen Blick auf den Wagen und glaubte einen dunklen Fleck auf dem Kotflügel zu entdecken.
    Wir gingen langsam. Als wir in Sichtweite der Lichter und des Pfarrhauses kamen, blieb sie stehen.
    »Bitte nehmen Sie mich einen Augenblick in den Arm.«
    Wahrscheinlich war das, was sie von mir verlangte, ganz ähnlich wie das, was man in Erste-Hilfe-Kursen bei Schock empfahl. Pflichtschuldig legte ich die Arme um sie. Sie drückte sich an mich, dann spürte ich, wie sie ihr Knie zwischen meine Beine drückte. Sie wand sich ein bißchen hin und her, brachte mich dazu, sie auf den Mund zu küssen, und dann schob sie mich weg.
    »Jetzt ist’s gut. Schnelle Autos und schöne junge Männer können einem Mädchen ganz schön den Kopf verdrehen.« Sie berührte ihre Haare. »Wissen Sie, ich war auch mal jung, in den Sechzigern.«
    Sie betrat das Pfarrhaus nonchalant wie immer und summte eine Melodie.
    »Gott sei Dank!« Tom stürzte auf sie zu.
    Ich sah Daisy an, die das Gesicht verzogen hatte. Hogg schaute elend aus.
    »Was um Himmels willen ist passiert? Ist alles in Ordnung?« fragte Tom.
    »Natürlich ist alles in Ordnung, Schatz. Oliver wollte uns nur etwas klarmachen.«
    »Von wegen klarmachen. Er hat meinen Wagen gestohlen.«
    »Unseren Wagen, Schatz, und außerdem kann man das wohl kaum Diebstahl nennen, wenn ein angesehener Anwalt auf dem Beifahrersitz und die Miteigentümerin auf dem Rücksitz mitfahren.«
    »Dieses verdammte Schlitzohr!«
    Ich stand neben Daisy auf der anderen Seite des Raumes. »Tom wollte die Polizei rufen«, erklärte sie mir flüsternd. »James Hogg hat keinen Finger gerührt. Ich hab’ ihn zurückhalten müssen. Wir haben uns schrecklich gestritten. Es wäre das Ende für Oliver gewesen, nicht wahr, wenn er die Polizei gerufen hätte?«
    »Das wäre wirklich ziemlich peinlich gewesen.«
    »Ich hab’ ein paar unschöne Sachen über Eleanor sagen müssen«, sagte Daisy. »Hoffentlich verzeiht sie mir. Sie ist toll, findest du nicht auch?«
    »Ja. Ich glaube, sie hat’s genossen. Thirst übrigens auch.«
    »Wo steckt er?«
    »Im Schuppen, da hat er sich verkrochen.«
    »Gehen wir zu ihm.« Ihre Augen glänzten.
     
    Auf dem Weg zum Schuppen hielt

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