Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine riskante Affäre (German Edition)

Eine riskante Affäre (German Edition)

Titel: Eine riskante Affäre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Bourne
Vom Netzwerk:
stand ja Whitbys Name darauf. Konnte doch sein, dass sie einfach nur vergessen hatte, ihn an den Boten zu übergeben. Weil sie so in Eile war.« Er gab sich einen Ruck, händigte Adrian den Brief aus und erhob sich. »Ich werde Mr. Whitby kurz fragen, ob er irgendwelche Anweisungen für mich hat. Ich habe mich nicht … Mr. MacLeish könnte von mir wissen wollen, warum ich das Büro verlassen habe.«
    Adrian untersuchte das Briefsiegel. »Sie haben ihn geöffnet. Das wäre nicht unbedingt notwendig gewesen, Mr. Buchanan.«
    »Ich hielt es für das Beste. Wäre sein Inhalt völlig unbedenklich gewesen, hätte ich Sie gar nicht damit behelligt.« Buchanan rieb die Fingerspitzen am Stoff seiner Jacke. »Der Brief erweckt den Anschein, eine pflichtbewusste Ankündigung ihres verspäteten Kommens zu sein, aber der Name, den sie erwähnt, ist von keinem unserer Kunden. Ich habe ihn noch nie gehört.«
    »Vielen Dank«, sagte Adrian. »Wir werden ihn uns gründlich ansehen.«
    Freundlich legte Doyle seine riesige Hand auf Buchanan und manövrierte ihn zur Tür. »Wir kümmern uns darum.«
    »Wenn ich nur kurz Mr. Whitby sprechen könnte … «
    »Jetzt nicht. Sicherlich braucht man Sie bei der Arbeit.«
    »Ich wusste, dass Sie dies sofort sehen wollten. Wenn Sie noch mehr aus den Akten brauchen, kann ich … «
    »Wir werden Ihnen Bescheid geben. Halten Sie einfach die Augen offen.«
    Die Tür öffnete sich, und Buchanan fand sich im Eingangsvorbau wieder. Dort sagte er: »Der Name ist französisch. Darauf wollte ich noch hinweisen. Sie bekommt Briefe aus Frankreich. Da bin ich mir sicher.«
    Doyle erwiderte: »Es würde mich nicht wundern, wenn Sie recht hätten, Mr. Buchanan. Na dann, passen Sie auf der Treppe auf. Sie ist frisch geputzt.« Dann schloss er die Tür.
    Sebastian wartete, bis Buchanan die Stufen nach unten gestiegen und in Richtung Booth Square unterwegs war. »Bist du auf dieses Schwein angewiesen?«
    »Menschen mit lauterem Charakter spionieren ihren Kollegen nicht für Geld hinterher. Er verkauft Geschäftsinformationen von Whitby an mehrere Interessengruppen.« Adrian runzelte die Stirn und drehte den Brief um. »Ich wünschte, er würde es unterlassen, fremde Post zu öffnen.«
    »Der Gedanke, dass er so nah bei Jess ist, gefällt mir ganz und gar nicht.«
    »Ich bezweifle, dass sie seine Existenz überhaupt wahrnimmt. Sollte er ihr jemals Anlass zum Ärgern geben, wird sie ihn wie eine Kakerlake zerquetschen. Ich frage mich, was sie jetzt wieder im Schilde führt.«
    »Irgendetwas Verrücktes. Und sie ist allein da draußen.« Doyle kam zurück und ließ sich schwerfällig auf dem Sofa nieder, wobei seine hünenhafte, kräftige Gestalt den größten Teil davon in Anspruch nahm. Seine Miene verriet Besorgnis. »Ich dachte, ich hätte alle Ausgänge unter Beobachtung. Das gefällt mir nicht.«
    Sebastian auch nicht. »Sie räumt ihren Tisch auf und lässt einen Brief zurück, der an ihren Vater gerichtet ist. Sie trickst deine und meine Männer aus und verschwindet. Glaubst du, sie verlässt England?«
    »Wäre das nicht schön? Das möchte ich jedoch bezweifeln.« Adrian hob den Brief ins Sonnenlicht und betrachtete ihn kurz, ehe er das Papier auf dem Schoß auseinanderfaltete. »Wollen wir doch mal sehen, was sie zu sagen hat. Cher Papa . Das ist Jess, wie sie argwöhnisch ins Französische wechselt, was mir, nebenbei gesagt, sehr recht ist. Du liebst es wohl, immer wieder heimlich unterzutauchen, stimmt’s, mein Mädchen?«
    Wahrscheinlich war der Brief bedeutungslos, doch in diesem Moment bot er den einzigen Hinweis darauf, wohin sie gegangen war. »Lies einfach vor.«
    »Ihre Handschrift hat sich gebessert. Eine der Gouvernanten muss es am Ende doch noch geschafft haben. Als ich Butler bei ihnen in Russland war, hat Jess in vier Sprachen gekrickelt. Also, hier steht:
    Cher Papa. Dies ist nur eine kurze Mitteilung, dass ich dich heute Nachmittag möglicherweise nicht sehen kann. Ich besuche einen alten Freund, um ihn um Rat und Hilfe zu bitten. Vielleicht wird er mich drängen zu bleiben, und du weißt, wie überzeugend Monsieur L’Hommemort sein kann … «
    Adrians Stimme riss ab, als hätte ihm ein Messer das Wort abgeschnitten.
    »Monsieur L’Hommemort?« Sebastian nahm den Brief. »Den Namen hat nie jemand erwähnt. Lass mich mal sehen!«
    Adrian sagte leise: »Oh, verdammt, Jess! Wieso?«
    » L’homme mort . Der Tote Mann.« Sebastian stand auf und las den Rest:
    »Ich werde dich bald

Weitere Kostenlose Bücher