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Eine riskante Affäre (German Edition)

Eine riskante Affäre (German Edition)

Titel: Eine riskante Affäre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Bourne
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Adrian machte sich daran, den Inhalt der Schubladen auf die Tischplatte zu legen. »Taschentücher. Immer nützlich. Ein Fächer. Elfenbein und Spitze. Sehr hübsch. Pfundnoten. Münzen des Königreichs. Ein einzelner Handschuh. Wo wandern nur all die verschwundenen Handschuhe hin, frage ich mich?« Er öffnete die nächste Schublade. »Noch mehr von ihren Frauengeheimnissen.« Er zog eine Pistole hervor. Sie war klein, in Deutschland gefertigt und hatte eine feine Gravur auf der Trommel und dem Griff. »Nett.« Er untersuchte sie. »Wurde länger nicht geladen. Jess fühlt sich sicher in London. Ich habe das ungute Gefühl, dass das nicht berechtigt ist.«
    »Bei mir ist sie in Sicherheit.«
    »Darauf beruhen meine fortwährende Hoffnung und mein Vertrauen. Würde ich mich besser fühlen, wenn Jess mit einer kleinen, aber präzisen Pistole herumliefe? Darüber muss ich mal nachdenken.«
    Ihre Bücher waren auf Französisch, Deutsch und Italienisch. Eines nach dem anderen erwies sich als Bericht einer Reise von irgendjemandem nach Griechenland, Arabien und Mazedonien, zu Fuß, per Kamel und Esel. Keine Rechnungsbücher. Keine Chiffren. Keinerlei Markierungen auf einer der Seiten. Keine Geheimnisse aus Whitehall.
    Nächste Reihe. Er fuhr mit dem Daumen über die Titel. Sagt mir etwas über Jess … und das taten die Bücher. Es waren Geschichten aus Ländern am Rande der Landkarte, schon fast Sagen. Ich hatte recht, als ich die Wikingerin in deinem Gesicht erkannte. Samarkand, Timbuktu, Persepolis. Wonach suchst du, Jess? Oder wovor versuchst du, davonzulaufen?
    Als er heute Morgen gegangen war, hatte sie blass und mitgenommen ausgesehen und sich tapfer zusammengerissen. Das war Mut, einfach und geradeheraus, und er berührte ihn so tief wie ihre Schönheit.
    Es gab einen Augenblick, der sich so heftig wie Kohlenglut in sein Gedächtnis gebrannt hatte. Er hatte die Hand an ihre Wange geschmiegt, und Jess hatte seinen Blick erwidert. Er hätte sie verführen können, zärtlich, behutsam, mit Rücksicht auf ihre Sammlung blauer Flecken. Sie war so verdammt begehrenswert, und sie hätte ihn nicht aufgehalten.
    Doch trotz aller Schönheit konnte sie ohne Weiteres an den miesen Machenschaften ihres Vaters beteiligt sein. Also hatte er sie zähneknirschend losgelassen. Die andere Möglichkeit war, sie ins Bett zu legen und aus dem geliehenen Kleid zu schälen.
    Keine gute Entscheidung, diese Frau anzufassen. Das hatte sein Verlangen nur noch gesteigert.
    Eine Reise über die Krim bis nach Konstantinopel erwies sich tatsächlich als ein Reisebericht über die Krim und wanderte an seinen Platz zurück. Als Nächstes kam Popes Übersetzung der Odyssee . Das einzige Werk von Dichtkunst auf diesem Regal. Auf der Frontispiz-Seite stand in fetter Schrift:
    Nimm dir die Zeit und lies es, solange ich weg bin! Ned.
    Die Seiten waren noch nicht aufgeschnitten. Sie behielt das Buch zwar, hatte es jedoch noch nie aufgeschlagen.
    Und wer war Ned? Das würde er herausfinden. »Ich möchte diese Frau aus meinem Haus haben.«
    Adrian zuckte mit den Schultern. »Und ich möchte im Winter einen verlässlichen Postdienst nach St. Petersburg. Wir müssen beide mit Enttäuschungen fertig werden.«
    »Wenn dir etwas an diesem Mädchen liegt, schaffst du es mir aus dem Haus. Ich mag vielleicht nicht derjenige sein, der die Beweise alle gesammelt hat, aber ich habe sie geprüft und offengelegt. Wenn wir ihren Vater hängen, wird sie wissen, dass ich Mitschuld daran trage. Zu wissen, dass sie mit mir an einem Tisch gesessen hat, wird sie ganz krank machen.« Zu wissen, dass meine Finger an ihr waren.
    »Wenn Josiah am Galgen baumelt, wird Jess ohnehin völligdurcheinander sein. Ich werde dafür sorgen, dass es nicht soweit kommt.« Adrian zog die leere Schublade heraus und stellte sie hochkant, um sie von allen Seiten zu untersuchen. »Nichts. Noch mehr Nichts. Ah. Das sieht vielversprechend aus.«
    Adrian förderte einen schmalen lackierten Kasten aus der untersten Schublade des Frisiertisches zutage, der halb mit Briefen gefüllt war. Er legte sie in einer Reihe aus und blätterte sie kurz und tief in Gedanken versunken durch.
    Sogar von hier aus konnte Sebastian sehen, dass es persönliche Briefe waren und keine, die sie erst vor Kurzem erhalten hatte. »Sie würde Staatsgeheimnisse nicht mit einem blauen Band versehen.«
    »Hervorragendes Argument. Von nun an nehme ich dich immer mit, wenn ich ein Schlafzimmer durchwühle.« Adrian nahm auf der

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