Eine riskante Affäre (German Edition)
Wendung der Treppe, konnte niemand sie sehen. »Werten Sie das hier als eines meiner Argumente.«
Sie passte sich der Rundung der Treppe wunderbar an. Ihr Mund schmeckte nach Überraschung, Honig und schwarzem Tee aus den Bergen Chinas. Sie fing nicht an zu protestieren, nachdem sie kurz Luft geholt hatte. Großer Gott, was für ein gutes Gefühl – dass sie sich nicht dagegen sträubte! In der ersten Sekunde zeigte sie sich ahnungslos und erschrocken. Dann ahnungslos und bereit. Ihre Standhaftigkeit bekam Risse.
»Das überzeugt mich nicht«, murmelte sie, als er ihren Mund eine Sekunde lang freigab.
»Dann mache ich etwas falsch.« Er streichelte ihren Rücken. »Versuchen wir es noch mal.«
In seinen Lenden zuckte ein heftiger Puls, ein starkes Bedürfnis. Wie unendlich groß sein Verlangen nach dieser Frau doch war! Es hatte gar keinen Zweck, sich etwas anderes einreden zu wollen. Ob teuflisch oder rechtschaffen, gut oder böse, was auch immer Jess herausgefunden hatte, er würde sie haben. Was sie ziemlich bald herausfände.
Jahrelang hatte er Frauen umsorgt und geliebt. Er verstand es, seine eigenen Bedürfnisse zu zügeln. Dieses Wissen setzte er ein, während er Jess in Versuchung führte.
»Ich wünschte, Sie würden damit aufhören.« Doch sie blieb bei ihm. Er setzte seinen Mund ganz bewusst ein, um sie zu verführen. Spürte, wie sie zu denken versuchte. Er atmete in ihr Ohr und hauchte ein paar Worte. Zwickte sie ins Ohrläppchen. Nahm sie mit zarten Bissen und liebkoste ihr Gesicht mit Mund und Zunge, kreuz und quer. Alles, um sie zu erregen, um sie an diesen Moment zu fesseln und daran, was er mit ihr anstellte. Sie hatte nie eine Chance.
Als sie in seinen Händen erbebte, als er wusste, dass er sie hatte, streichelte er die Spitzen ihrer Brüste durch den Stoff ihres Kleides. Ein Reiz. Und noch einer. Ein Kraulen mit dem Daumennagel. Sanft. Sanft. Schon war der Schreck überwunden, die Verteidigung dahin, nur noch dieser leise Schrei und das Zusammenzucken. Und noch ein Zucken und noch eines, bis ihre Beine geöffnet waren, und sie sich an seinem Oberschenkel rieb.
Seine wunderschöne Jess. Er würde sie in die Lüfte erheben und dort schweben lassen. Er würde ihr mit seinem Körper Freuden bereiten, eine nach der anderen. Dies war nur ein Vorgeschmack.
Also küsste er sie eine Zeit lang. Es faszinierte ihn, die in ihr einsetzenden Schwingungen zu spüren, die ein Echo seiner eigenen Gefühle zu sein schienen. Fast konnte er den Schmetterling der Lust in ihr berühren, der so widerwillig ins Leben flatterte und dann seine Flügel unter rhythmischem Pumpen in ihrem Innern ausbreitete.
Er wünschte, er könnte diesen Weg bis ganz ans Ende mit ihr gehen. Das wäre schon was – Jess, vor Leidenschaft brennend, dass er sich die Finger versengte.
Doch dies hier war weder die Zeit noch der Ort dafür. Nicht hier, im Herzen ihrer eigenen Zitadelle. Auf diese Weise wollte er ihr nicht den Stolz nehmen. Daher schürte er ihre Erregung nur ein wenig, um sie daran zu erinnern, dass es im Leben noch andere Dinge gab, als sich Sorgen zu machen, das eigene Leben zu gefährden und mit Gewürzen zu handeln. Er blieb bei ihren Lippen und Brüsten und trieb sie nicht weiter, als Küsse sie bringen würden. Nun ja, vielleicht wagte er ein paar kleine Streifzüge. Er legte seinen Mund an den Grund ihrer Kehle und sog ihre Haut ein, womit er zwei bis drei Flecken hinterließ, sodass die Männer, die hier arbeiteten, wussten, dass er da gewesen war, und auf Abstand blieben.
Dann hörte er damit auf, hielt sie einfach nur fest und wartete, bis sie sich allmählich beruhigte. Da er sie nur sehr wenig erregt hatte, dürfte ihr das nicht allzu schwer fallen. »Später. Wir machen später weiter.«
Sie rieb ihre Lippen an seiner Jacke und versuchte, das Gefühl zu bewahren, das er in ihr hervorgerufen hatte. Dann atmete sie aus, senkte den Kopf und ließ es vergehen. Auch ein Teil der Anspannung, die sie immer in sich trug, fiel von ihr ab.
Wenn sie im Büro über ihren Papieren oder ihm beim Abendessen gegenübersäße, wenn sie im Bett läge, würde sie sich an das hier erinnern. Sie würde nicht mehr umhinkönnen, daran zu denken.
Er presste sie an den Handlauf. Wenn er sie jetzt losließe, würde sie womöglich diese verdammte Treppe hinunterstürzen.
»Das war ein Fehler.« Sie hob wie betäubt den Kopf. »Ich werde einfach so tun, als wäre das nie zwischen uns geschehen. Ein Fehler, Fehler.« Sie
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