Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
Vom Netzwerk:
wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie aufhören würden, mich ‚Madam’ zu nennen.“
    „Also Miss Everard. Warum nur überrascht mich das nicht, Miss Everard?“
    Rose errötete. Wo ist Kapitän Fotherill? Ich möchte mit ihm sprechen, damit wir diese Angelegenheit ohne weitere Umstände erledigen können.“
    Nick holte tief Luft. Seiner Meinung nach gab es nichts mehr zu erledigen, außer, sie auf ihr Schiff zurückzuschicken. „Fotherill ist tot.“
    „Tot?“ , wiederholte Rose ungläubig. „Captain Fotherill ist tot?“
    Nick sah auf sie hinunter, zufrieden, dass er schließlich doch das letzte Wort haben würde. „Jawohl, Miss, tot und bei den Fischen.“
    „Ach, der arme Mann!“ Sie war Captain Fortherill nur einmal begegnet, an dem Tag, als die Angel Lily gesegelt war. Obwohl sie ihn nicht gut gekannt hatte, bedauerte sie seinen Tod, denn dadurch wurde ihre Aufgabe nur noch schwerer. „Armer Captain Fotherill!“
    „Armer Mann, pah!“, sagte Nick verächtlich. „Fotherill hat viele meiner Jungs mit sich genommen, als er starb, und auch einige von seinen eigenen Leuten. Mehr als genug gute Männer mussten sterben, weil Ihr Fotherill es vorzog, sein Pulver mit einem Weitschuss zu vergeuden, statt beizudrehen und einen ehrlichen Nahkampf zu wagen.“
    „Ich verstehe“, erwiderte Rose, obwohl das nicht stimmte. „Was haben Sie mit den übrigen Engländern getan? Sie haben sie doch nicht alle umgebracht, oder?“
    „Ich bin Kaperfahrer, Madam, kein Henker, auch wenn Ihr Engländer das vielleicht glaubt. Ich habe meine eigene Schaluppe zum Überholen nach Charles Town geschickt, und Fotherills Männer werden dort ins Gefängnis gebracht.“
    „Charles Town?“, wiederholte sie mit schwacher Stimme.
    „Charles Town“, bekräftigte er. Er erklärte ihr zu viel, das verdiente sie nicht. Zum Teufel mit dieser Frau, er begann schon, genauso viel zu reden wie sie. „In South Carolina. Und ich versichere Ihnen, dass Ihre Landsleute dort besser behandelt werden, als Ihr König George es mit seinen gefangenen Amerikanern tut.“
    „Sie sind Verräter“, verteidigte Rose sich. „Sie werden so behandelt, wie sie es verdienen. Oder haben Sie vergessen, dass mein König vor noch nicht allzu langer Zeit auch der Ihre war?“
    „Ich denke jeden Morgen beim Erwachen daran und danke Gott, dass sich das geändert hat.“ Nick lächelte. Es freute ihn, dass er herausgefunden hatte, wie er sie am besten verunsichern konnte. Mit geröteten Wangen sah sie hundertmal so anziehend aus, und für ihn lag eine sonderbare Herausforderung darin, dafür zu sorgen, dass es so blieb. „Vielleicht liegt es daran, dass so viele von Fotherills Mannschaft beschlossen haben, sich auf unsere Seite zu schlagen. Wenn man erst einmal die Freiheit geschmeckt hat, kann das schon einmal passieren. Oder wird man dadurch auch zum Verräter?“
    Sie holte tief Luft und wünschte, er hätte nicht gelächelt und dadurch ihre Sinne verwirrt. „Ich werde mit Ihnen nicht über Politik streiten, Captain Sparhawk. Sie werden ohnehin glauben, was Ihnen gefällt, denn Sie sind schließlich auch ein Rebell.“
    „Vielen Dank“, sagte er trocken und fasste nach ihrem Ellenbogen, um sie von Bord zu geleiten. „Und jetzt zurück ins Boot.“
    Aber Rose schüttelte ihn ab. „Ich nehme an, Captain Sparhawk, dass Sie, sich so unehrenhaft verhalten und die Angel Lily gekapert haben. Kaperschiffe sollten keine anderen Kaperschiffe angreifen, aber genau das haben Sie dem armen Captain Fotherill angetan.“
    Nicks Lächeln verschwand. Sein Stolz hinderte ihn daran, zuzugeben, dass Fotherill ihn angegriffen hatte, nicht umgekehrt, und der Engländer hätte sogar um ein Haar gewonnen.
    „Jedes Schiff, das unter britischer Flagge segelt, ist eine mögliche Beute“, erklärte Nick und umging damit geschickt die Wahrheit. „Dabei ist es völlig egal, ob es sich um ein Ruderboot oder ein anderes Kaperschiff handelt.“
    „Aber das kann unmöglich stimmen!“, rief Rose empört aus. „Das ist nicht fair!“
    „Wir haben Krieg, Miss Everard. Dabei geht es nicht um Fairness.“
    „Ich glaube es trotzdem nicht. Mein Vater ist ein vorsichtiger Mann, was seine Geschäfte und den Handel betrifft, und ich kann mir nicht vorstellen, dass er ein solches Risiko eingeht, schon gar nicht mit einem so wertvollen Schiff, das noch dazu den Namen meiner Schwester trägt.“
    Nick runzelte die Stirn und blickte Rose ungläubig an. Er war nicht verrückt. Sie war es.

Weitere Kostenlose Bücher