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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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Sparhawk gestritten. Sie hätte ihr Kinn gereckt und ihn unter der Krempe ihres Hutes hervor angesehen – denn ganz gewiss hätte sie auch nicht ihren Hut verloren – und ihn so mit ihrem Charme betört, dass er vielleicht sogar die Angel Lily kampflos zurückgegeben hätte, nur für ein Lächeln von ihr. Männer hatten Lily immer Geschenke gemacht. Rose hatte zwar niemals herausgefunden, warum sie das taten, aber ganz gewiss nicht, weil Lily ihnen wie ein Fischweib ins Gesicht schlug. Das zumindest wusste Rose mit Sicherheit.
    Sie stöhnte auf, als sie daran dachte, wie sie den amerikanischen Kapitän geschlagen hatte. Sie galt gemeinhin als die klügere der beiden Everard Schwestern, aber niemand, der gesehen hatte, wie sie Captain Sparhawk behandelt hatte, würde das jetzt glauben. Eine Lady pflegte den Mann, der sie gefangen genommen hatte, nicht zu schlagen. Um die Wahrheit zu sagen, es hatte sie schockiert, als er nach ihrem Gesicht fasste, und sie hatte rein instinktiv reagiert, aber sie war froh, dass er nicht noch mehr getan hatte.
    Er war ganz gewiss nicht der erste Mann, der nicht glauben wollte, dass sie und Lily Schwestern waren. Rose hatte den ihr vertrauten überraschten Ausdruck in seinen Augen gesehen, als es ihm klar geworden war. Und sie erinnerte sich genau an den Moment, an dem er sich hastig von ihr abgewandt hatte, nur um sie nicht länger anschauen zu müssen.
    Lily hatte Rose geliebt und daher versucht, sie vom Gegenteil zu überzeugen, aber sie wusste die Wahrheit. Niemand konnte daran etwas ändern. Sie war klein, schmal und unbedeutend, und in den Augen der Gentlemen würde sie das auch immer bleiben. Dennoch tat es jedes Mal weh, wenn sie daran erinnert wurde.
    Vor allem von einem Mann wie Nick Sparhawk, der besser aussah als alle Männer, denen sie bisher begegnet war. Er war ein Verräter, der das Schiff ihres Vaters gestohlen hatte, ein Schurke und Gesetzloser, der sie selbst entführt hatte, ein mächtiger, skrupelloser Mann, dem sie irgendwie entkommen musste, wenn sie St. Lucia noch rechtzeitig zu ihrer Hochzeit erreichen und ihrem armen Vater weiteres Ungemach ersparen wollte.
    Schluchzend presste Rose das Gesicht gegen ihren Ärmel und wünschte sich sehnlichst, anstelle Lilys gestorben zu sein.
    „Lily!“, brüllte Nick, nachdem er seine Kabinentür zugeworfen hatte. „Verdammt, Weib, zeige dich!“
    „Ich sollte derjenige sein, der Sie verflucht, Sir, nicht umgekehrt!“ Lilys Gestalt erschien augenblicklich. Sie stand am Fenster, die Arme vor der Brust verschränkt, und ihre Flügel zuckten vor Ärger. „Wie können Sie es wagen, so barbarisch mit meiner Schwester umzugehen?“
    „Oh, jetzt ist es wohl auch noch meine Schuld, was?“ Wütend riss sich Nick den Gürtel mit seinem Degen vom Leib und schleuderte ihn auf den Tisch. „Für wie dumm halten Sie mich eigentlich? Sie erzählen mir etwas von einem besonderen Kurs auf der Karte, der mich zu einer leichten Beute führen wird, damit ich meinen Stolz und den Respekt meiner Mannschaft zurückgewinne, dabei denken Sie die ganze Zeit über nur daran, wie Sie Ihre geliebte Schwester finden können!“
    „Und was ist daran schlimm?“, fragte Lily. „Warum sollte man beides nicht verbinden?“
    „Weil Ihre Schwester genau so eine Plage ist wie Sie.“ Er zog den Mantel aus und warf ihn zuBoden, dann begann er, die lange Reihe mit Knöpfen an seiner Weste zu öffnen, indem er schnell und zornig an jedem Knopfloch zerrte. „Nein, sie ist sogar die größere Plage, denn sie ist mit irgendeinem verdammten königlichen Fregattenkapitän verlobt, der zweifellos von nun an seine Tage mit der Jagd nach mir verbringen wird.“
    „Ach, Unsinn!“ Lily machte eine abwehrende Handbewegung. „Als ob Sie Angst hätten vor einem wie Eliot Graham!“
    „Ich wäre ein Narr, wenn ich keine Angst hätte.“ Nick sah sie an, als er die Weste auf den Mantel fallen ließ und das Hemd aus der Hose zog. „Dank Ihrer freundlichen Mithilfe habe ich dem Mann die Braut vor der Nase weggeschnappt. Eine solche Beleidigung sollte genügen, sogar einen faulen Aristokraten auf die Beine zu bringen, und um Rose zurückzubekommen, hat er zweiunddreißig Kanonen und ein Heer von Männern zur Verfügung.“
    „Na, und?“, erwiderte Lily ungeduldig, als er sich das Hemd über den Kopf zog. „Sie haben die Angel Lily , oder etwa nicht? Das sollte genügen, um es mit ihm aufzunehmen.“
    Nick schnaubte verächtlich und goss Wasser in die

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