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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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wusste sie beim Namen zu nennen, sie war in der Lage, einen erstklassigen Koch anzustellen oder einen Lakai zu entlassen, der gestohlen hatte, und sie war die einzige, die imstande war gewesen war, ihren Vater zuverwöhnen und bei Laune zu halten, wenn die Gicht ihn ans Bett fesselte.
    Aber nichts davon hielt dem Vergleich mit Lilys Schönheit stand, mit ihren Talenten und ihrem Charme. Dieser Meinung waren alle, und ganz gewiss wäre auch ein Mann wie Captain Sparhawk zu diesem Schluss gekommen, hätte er Lily gekannt. Traurig gestand Rose sich die Wahrheit ein. Nach zehn Minuten in Lilys Gesellschaft wäre er ihrem Zauber genauso rettungslos verfallen wie jeder andere Mann.
    „Nur eine Sache, die Sie besser konnten, Rose“, wiederholte er beharrlich. „Nennen Sie mir nur eine, die …“
    „Ich spiele sehr gut Dame“, antwortete sie abwehrend.
    „Dame?“ Nick neigte den Kopf ein wenig zur Seite und sah sie misstrauisch an. Sie war Lilys Schwester. Es war gut möglich, dass sie sich über seine Frage lustig machte. „Was für eine Dame?“
    „Dame“, wiederholte Rose. Ohne es beabsichtigt zu haben, war es ihr gelungen, ihn aus der Fassung zu bringen, und diese Erkenntnis gab ihr neues Selbstvertrauen. „Sie wissen schon, das Spiel. Ich habe mit Papa jeden Abend außer Sonntag gespielt, und es war Jahre her, seit Lily mich zum letzten Mal geschlagen hatte.“
    „Dame.“ Unwillkürlich sah Nick sich in der Kajüte nach Lily um. Er war überzeugt, dass dies wieder einer ihrer Tricks war. Was hatte er sich eigentlich vorgestellt, als er Rose fragte, was sie gut beherrschte? Vielleicht Stickarbeiten oder Musizieren. Aber ein Spiel, das man in Tavernen spielte und das bei Lehrjungen und Stallburschen beliebt war, wäre nicht gerade sein erster Gedanke gewesen. Aber wenn Damespielen ein besonderes Talent war, würde er sie nicht deswegen verspotten.
    „Ich werde gegen Sie spielen, wenn Sie mir nicht glauben.“ Plötzlich lächelte sie berückend. „Das heißt, falls Sie einverstanden sind, um Geld zu spielen. Papa und ich setzten im allgemeinen einen Penny bei jedem Spiel.“
    „Einverstanden.“
    Es dauerte nur eine Minute, dann hatte Nick der ganzen Mannschaft bekannt gegeben, dass er ein Damebrett und die dazugehörigen Steine brauchte, und wenig später war ein Spiel vor seine Tür gebracht worden mit den besten Empfehlungen des Bordschützenmaates, der es selbst gemacht hatte.
    Nick legte das Brett in die Mitte des Esstisches, zwischen den Wein und die Gläser, während Rose die Bänder ihres Hutes löste und ihn zur Seite legte. Dann schob sie mit den konzentrierten Bewegungen der geübten Spielerin ihre langen Spitzenmanschetten zurück. Zu Nicks Belustigung blinzelte sie nicht einmal beim Anblick des Brettes, das dem Seemann gehörte. Die quadratischen Felder waren eingerahmt von liebevoll gezeichneten barbusigen Meerjungfrauen, die mit Neptun spielten. Und das bei einem Mädchen, das vor Scham beinahe geweint hätte, als er den zerrissenen Saum ihres Hemdes gesehen hatte!
    „Ich nehme an, dass Sie schwarz wählen, schließlich nennt man Sie Black Nick“, bemerkte Rose und schob die runden schwarzen Steine über den Tisch zu ihm. „Damit bleiben die weißen für mich.“
    „Dann sind Sie die weiße Rose?“
    Sie lächelte, denn sie hatte dasselbe gedacht. „Es klingt nicht so Furcht einflößend wie ‚Black Nick’.“
    „Aber es passt zu einer Lady“, sagte er. „Ich habe nie entscheiden können, ob das ‚Black’ auf mein Haar bezogen ist, auf mein Temperament oder meine Seele, oder ob irgendein Spaßvogel es nur deshalb meinem Namen beigefügt hat, weil es sich so gut anhört.“
    Rose senkte ihre Stimme, so tief sie konnte. „Black Nick “, sagte sie in dramatischem Ton. „ Black Nick!“
    „Treiben Sie es nicht zu weit, weiße Rose“, warnte er sie, während sie sich bemühte, ein Lachen zu unterdrücken. „Ich habe schon Männer wegen geringerer Vergehen gehängt.“
    „Aber noch keine Lady.“
    „Nur, weil es mir an Gelegenheiten gemangelt hat.“ Er warf eine kleine Ledertasche auf denTisch. „Ich habe die Absicht, das Spiel etwas interessanter zu machen und keine Pennies zu setzen. Ich setze zwei Dutzend spanische Goldmünzen. Miss Weiße Rose.“
    Er lächelte gewinnend, während er die Möglichkeiten erwog. Er erwartete für den Anfang einen kleinen Einsatz, vielleicht ein Strumpfband, und von dort würde er weitergehen. Dass sie bereit war, so zu spielen, ließ es ihm

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