Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett

Vom Netzwerk:

unglaublich leicht erscheinen, sein Ziel zu erreichen, und als sie nun lachte, waren ihre Wangen so rosig, wie ihr Name es versprach, und er wusste auf einmal, wie sehr er sich wünschte zu gewinnen. „Und was werden Sie setzen, meine Liebe?“
    „Oh, ich werde keinen Einsatz brauchen“, erklärte sie munter. „Ich bin sicher, dass ich Sie besiege.“
    „So sicher?“, neckte er sie. „Glück gehört zu jedem Spiel dazu.“
    „Nicht für mich.“ Sie verteilte ihre Steine auf den ersten beiden Reihen des Brettes, ehe sie ihn erwartungsvoll ansah. „Wo ist Ihre Uhr? Wir brauchen Sie, damit wir in der Zeit bleiben.“
    Er zog seine alte Kapitänsuhr aus der Tasche und legte sie auf den Tisch. „Ich gebe zu, dass ich seit Jahren nicht mehr Dame gespielt habe“, sagte er, obwohl er das Spiel in Wahrheit noch nie gespielt hatte, „aber ich erinnere mich nicht, dass man dabei die Zeit beachten muss.“
    „Oh, so, wie Papa und ich gespielt haben, muss man das tun“, meinte sie. Sie drehte die Uhr so, dass sie genauso wie er das Zifferblatt erkennen konnte. „Sie haben zehn Sekunden Zeit, sonst ist der andere wieder an der Reihe.“
    Mit acht blitzschnellen Zügen war es Rose gelungen, jeden einzelnen von Nicks Steinen zu erobern, bis auf einen, der hoffnungslos eingekreist in einer Ecke stand, und die Hälfte ihrer eigenen waren zu Königinnen geworden. Acht Züge und, das erkannte er mit einem Blick auf seine eigene Uhr, weniger als drei Minuten.
    „Ich habe Sie gewarnt“, meinte sie mitleidig, als sie das erste der Goldstücke vor sich auf den Rand des Tisches legte.
    „Anfängerglück“, erwiderte er lächelnd, obwohl er beschlossen hatte, dass das nicht noch einmal geschehen sollte, und füllte ihr Weinglas erneut. „Aber wenigstens haben Sie nun ihren Einsatz verdient, so wie Sie es versprochen hatten.“
    Nach zwei weiteren Spielen hatte sie ihren Gewinn verdreifacht.
    Nick, der inzwischen sicher war, den Rhythmus ihrer bocksprungartigen Züge durchschaut zu haben, erhöhte den Einsatz für die nächste Partie, und sie besiegte ihn in zwei Minuten. Sie lächelte voller Mitgefühl und schlug vor, zu dem Einsatz einer einzigen Münze zurückzukehren. Doch er beharrte verwirrt darauf, weiter zu erhöhen. Nach zwei weiteren Spielen war Nick sicher, dass es an den weißen Steinen lag, und es dauerte drei Spiele, bis er sicher war, dass sie in Newgate gelernt hatte, wie man die Geldbörse eines Mannes so schnell erleichterte.
    „Es tut mir sehr leid“, erklärte sie, als sie die letzte Goldmünze auf die sorgfältig aufgetürmte Pyramide aus Münzen legte. „Aber ich habe Sie gewarnt.“
    Ehe Nick gezwungen war, sich seine Niederlage einzugestehen, erschienen der Stewart und zwei Schiffsjungen, um das Dinner auf einem Tablett zu bringen. Rose war rundum mit sich zufrieden und schob die Münzen in die Tasche. Dann lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück und trank ihren Wein, während das Tischtuch ausgebreitet und die Teller verteilt wurden. Es gab gedünstete Zwiebeln, Kartoffeln mit Soße,gegrillte Hühnchen und einen Bohneneintopf. Rose hatte eine so leckere und üppige Mahlzeit weder gesehen noch gerochen, seit sie Portsmouth verlassen hatten, und das Wasser lief ihr im Munde zusammen.
    „Ich hoffe, Sie bezahlen Ihren Koch gut“, bemerkte sie und nahm sich von dem Gemüse, „denn nach dem, was ich hier sehe, scheint er jeden Penny wert zu sein.“
    Nick zuckte nur die Schultern. Er war immer noch zu wütend auf sich selbst, weil er verloren hatte, um mehr dazu zu sagen.
    Und Roses Stimmung sank. Es war ein Fehler von ihr gewesen, jedes Spiel zu gewinnen, es war selbstsüchtig und dumm gewesen. Wenn er ein- oder zweimal gewonnen hätte, hätte sie nicht seinen Stolz verletzt, aber sie war zu sehr ins Spiel vertieft gewesen, um über die Konsequenzen nachzudenken.
    Wieder etwas, bei dem Lily Erfolg gehabt hätte, während sie selbst versagt hatte. Lily hätte wahrscheinlich nicht so viele Partien gewonnen, aber sie hätte gewusst, wann und auf welche Weise sie verlieren musste, um die Würde des Mannes zu bewahren. Rose musste nur den verkniffenen Zug um Captain Sparhawks Mund ansehen und die Art und Weise, wie er das gegrillte Hähnchen zerrupfte, anstatt es zu zerschneiden, um zu wissen, was sie angerichtet hatte. Beschämt senkte sie den Blick auf den Teller, der vor ihr stand. Alle Freude über ihre Siege war verschwunden.
    „Sie denken wieder an Lily, nicht wahr?“, fragte er. „Es hat nicht