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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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Schwester gehört. Ich bin so verdammt gut geworden, dass sie mich für einen Wechselbalg hält. Welchen Beweis verlangen Sie sonst noch?“
    „Ich habe die Angelegenheit auch für abgeschlossen gehalten“, gab Lily zu. „Wirklich. Sie haben sich sehr gebessert, daran gibt es keinen Zweifel. Aber dann haben Sie begonnen, über Rose und über die Liebe zu sprechen. Deshalb musste ich zurückkehren und Sie über ihre Absichten befragen. Und die wären, mein lieber Nick?“
    „Zum Teufel, Sie nicht auch noch.“ Er schüttelte missbilligend den Kopf. „Sie möchten etwas über meine Absichten erfahren – also, ich sage sie Ihnen. Ich habe die Absicht, Ihre Schwester hier bei meiner Schwester zurückzulassen, wo sie in Sicherheit ist. Ich werde mich von Rose verabschieden und ihr alles Gute für ihre Hochzeit wünschen. Morgen früh segle ich vermutlich zurück an die Küste von Carolina. Kurz gesagt, ich habe die Absicht, das Leben wiederaufzunehmen, das ich führte, bevor Sie sich einmischten.“
    Lily runzelte die Stirn, hielt die Schaukel an und schnalzte mit der Zunge. „Mein lieber Nick, das war nicht die Antwort, auf die ich gehofft hatte“, sagte sie und seufzte. „Ich vermute, dass wir trotz allem noch nicht miteinander fertig sind.“
    „Verdammt, Lily, ich bin fertig! Zählt das denn gar nicht?“
    „Nein, mein lieber Nick, ich fürchte, das tut es nicht“, erwiderte sie zuckersüß. „Sie sollten sich die Worte Ihrer Schwester zu Herzen nehmen und sich vom Papageienkäfig fernhalten. Er scheint genauso jähzornig zu sein wie Sie.“
    Langsam ging Nick mit dem Kerzenleuchter in der Hand die Stufen zu seinem Schlafzimmer hinauf. Irgendwo im Haus schlug eine Uhr, dreimal mit tiefen, hallenden Schlägen. Gütiger Himmel, hatte er sich wirklich so lange mit Michel unterhalten?
    Sein Schwager war ein ausgezeichneter Gesellschafter, großzügig und geistreich, und ein ebenso hingebungsvoller Gastgeber wie Ehemann und Vater. Aber darüber hinaus wusste Nick nicht mit Sicherheit zu sagen, was Michel eigentlich tat. Er ging in kein Büro, schien keine Partner oder Gesellschafter zu haben, und während Jerusa sagte, dass er manchmal ohne lange Vorwarnung für mehrere Tage verschwand, hielt alle Welt ihn nur für einen charmanten Gentleman, der über viel Freizeit verfügte und unabhängig war.
    Aber Nick ließ sich nicht täuschen. Sobald Jerusa sich zurückgezogen hatte, hatte das Gespräch sich unvermeidlich dem Krieg zugewandt. Kein Müßiggänger konnte über die englischen und französischen Marinestreitkräfte in der Karibik und die Stärken und Schwächen ihrer Kommandanten so viel wissen wie Michel. Nick hatte aufmerksam zugehört und die Informationen, die ihm vielleicht nützlich sein konnten, gespeichert. Dann hatte er von dem berichtet, was er in Charles Town gehört hatte. Und obwohl Michel nur gelächelt und die Gläser nachgefüllt hatte, war Nick doch ziemlich sicher, dass alles, was er gesagt hatte, zum Nutzen der Amerikaner – und natürlich der Franzosen – verwendet werden würde.
    Aber sosehr ihn die Unterhaltung auch in Anspruch genommen hatte, so waren seine Gedanken doch immer wieder zu dem zurückgekehrt, was Jerusa ihm gesagt hatte. Er hatte immer geglaubt, gegen die Liebe immun zu sein so wie gegen Windpocken, doch je länger er über seine Gefühle für Rose nachdachte, desto mehr zweifelte er daran. Wie er Jerusa gegenüber zugegeben hatte, war Rose jung und schön.
    Aber was er für sie empfand, ging ein gutes Stück darüber hinaus, und je öfter er daran dachte, sich von ihr zu verabschieden, desto deutlicher erkannte er, dass es unmöglich war. Ein Leben ohne sie war für ihn undenkbar geworden, und die Vorstellung, sie fortzuschicken, damit sie einen Mann heiratete, der sich keinen Deut um sie kümmerte, war zu der grausamsten Qual geworden, die ihm jemals zugefügt worden war. Verdammt, er konnte es nicht zulassen.
    Aber der nächste Gedanke war vielleicht noch schlimmer: Wenn er Rose wirklich liebte, was sollte er dann tun?
    Behutsam öffnete er den Riegel an seiner Zimmertür, um den Rest der Familie nicht zu wecken. Der Himmel wusste, dass sie ihm nicht denselben Gefallen erweisen würden. Wenn er in dieserNacht seine Tür nicht versperrte, würden sich alle vier Kinder bei Tagesanbruch übermütig auf ihn stürzen und vermutlich auch ihre schrecklichen Hunde. Die Liebe allein war für ihn schon ein erschreckender Gedanke, aber wie ein vernünftiger Mann sich für die

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