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Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Eine Rose fuer Captain Sparhawk

Titel: Eine Rose fuer Captain Sparhawk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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Vaterschaft entscheiden konnte, entzog sich seiner Vorstellungskraft.
    Nick stellte den Kerzenleuchter auf die Kommode und begann, sich zu entkleiden. Die Nachtluft war warm, wie immer in St. Pierre, und das große Fenster, von dem aus man die Bucht überblicken konnte, stand offen. Zwischen den Schiffen, die im Hafen festgemacht hatten, konnte er im Mondschein mühelos die Umrisse der Angel Lily erkennen. Unwillkürlich lächelte er. Ob nun Lily ihm das Schiff geschickt hatte, oder ob es Zufall war, jedenfalls war er dankbar, unendlich dankbar, dass alles so gekommen war.
    Er zog sich das Hemd über den Kopf, warf es auf einen Stuhl, ließ die übrigen Kleidungsstücke folgen und blies die Kerze aus. Das Bett war wegen der Moskitos mit Gaze verhängt und wirkte geisterhaft fahl. Er schob das Netz beiseite, packte die Bettdecke und schlug sie zurück.
    „Da bist du ja endlich“, sagte Rose. „Ganz ehrlich, Nick, ich dachte, du würdest niemals kommen.“

14. KAPITEL
    Wieder einmal hatte Rose dafür gesorgt, dass es ihm die Sprache verschlug.
    Sie hatte die Kissen gegen das Kopfteil gelehnt, sodass sie im Bett halb saß und halb lag. Ihr Haar fiel offen um ihre Schultern, ihre Augen schimmerten, und sie trug – lieber Himmel, was trug sie denn da?
    „Du solltest nicht hier sein, Rose“, sagte er, sobald es ihm gelang, klar zu denken und diese Gedanken in Worte zu fassen.
    „Ich weiß“, erwiderte sie. „Du solltest nicht hier sein, und ich auch nicht. Wir sollten beide wieder auf See sein, in deiner Kajüte an Bord der Angel Lily .“
    „Rose“, begann er mit belegter Stimme, „Rose, so habe ich das nicht gemeint.“
    „Nun, aber ich habe es so gemeint. Wir sollten auf der Angel Lily sein, aber wenn wir uns schon irgendwo anders aufhalten müssen, scheint mir dieser Ort genauso gut zu sein wie jeder andere. Vermutlich ist es hier sogar viel bequemer, denn zweifellos ist deine Koje nur für eine Person gemacht worden, während dieses Bett – nun, Martinique gehört zu Frankreich, und ich vermute, dass es auf dieser ganzen Insel kein einziges züchtiges, schmales Bett gibt.“
    Sie rückte zur Seite und klopfte mit dem unverletzten Arm auf den Platz neben sich. „Bitte, Nick. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, worüber ihr, du und Monsieur Géricault, so lange geplaudert habt. Nachdem ich den ganzen Nachmittag über geschlafen habe, habe ich hier eine Ewigkeit auf dich gewartet. Und natürlich an dich gedacht.“
    Sie lächelte, und im silbrigen Mondlicht, das durch das offene Fenster fiel, sah er das unschuldige Verlangen in ihren Augen. So unschuldig, dachte er bedrückt, während er den Wunsch, sie an sich zu reißen und zu besitzen, mühsam unterdrückte. Er hielt die Ecke der Bettdecke so, dass seine Männlichkeit sich ihren Blicken entzog. Zum Teufel, sie würde nicht so heiter dahinplaudern, wenn er das nicht täte. Eher würde sie schreiend in ihr eigenes Bett fliehen.
    „Rose“, sagte er, „Rose, was trägst du da am Körper?“
    „Mehr als du, würde ich sagen.“ Sie schaute ihn mit so offener, ungekünstelter Bewunderung an, dass er das Gefühl hatte, sie hätte ihn tatsächlich berührt. „Du bist ein schöner Mann, Nick.“
    „Nicht so schön wie du, mein Liebling.“
    Sie lächelte scheu, als sie sich unsicher auf die Knie erhob. „Ich wollte die Halsbänder tragen, die dir schon einmal so gefallen haben, aber weil deine Schwester den Verband um meine Hand gewickelt hat, habe ich die Verschlüsse nicht öffnen können. Und ich mochte die Zofe nicht um Hilfe bitten. Kannst du dir den Ausdruck auf ihrem Gesicht vorstellen? Und was hätte deine Schwester gesagt, wenn das Mädchen ihr davon erzählt hätte?“
    Aber er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie Rose aussehen würde, wenn sie über und über mit Gold und Perlen geschmückt wäre, und er zog die Decke in seiner Hand ein wenig höher. „Dazu warst du nicht in der Lage.“
    „Nein, in der Tat. Aber dann habe ich dies hier in meinem Koffer gefunden, direkt auf meinen anderen Sachen, und ich hatte keine Ahnung davon.“
    Rose blickte an sich hinunter auf das Kleid, das sie trug, und noch immer schien sie ein wenig überrascht zu sein, es an ihrem Körper zu sehen. Nick hatte Verständnis für ihr Erstaunen. Seine eigene Reaktion kam einem Schock gefährlich nahe.
    Das Gewand war aus dunkler Seide, die in dem Dämmerlicht schimmerte und sich um die sanften Kurven des Körpers schmiegte. Das Oberteil hatte keine

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