Eine Rose im Winter
mit beiden Händen gegen seine Brust, um sich seiner zu erwehren. Sie hielt ihn auf Armeslänge von sich ab und flüsterte atemlos: »Sie überschreiten die Grenzen des gebührlichen Verhaltens, Sir! Sie haben mir doch Ihr Wort gegeben!«
»Sehr wohl, Madam«, entgegnete er leise. »Aber hören Sie mir gut zu, meine Liebe, und vergessen Sie nicht, was ich sage.« Er zog sie wieder enger an sich. »Liebe Erienne, der Ball ist vorbei.«
Während sie ihn noch fassungslos anstarrte, legte er seine Hände um ihren Kopf und begrub sie unter seinen Küssen. Ihr erregter Widerspruch verlor sich in einem Stöhnen der Verzweiflung. Oder war es Verzückung?
Seine Hand glitt wieder tiefer, und dieses Mal war sie von seiner Umarmung wie gefesselt. Das zarte Streicheln seines Daumens ließ ihre Brustwarze im seidenen Gefängnis des Korsetts anschwellen. Seine Zärtlichkeiten schienen jeden Nerv in Brand zu setzen. Mit einer leichten Handbewegung wurde an ihrem Rücken das Mieder aufgezogen. Ihre Augen wurden weit, als er ihre im Mieder gefangenen schwellenden Brüste befreit hatte, und ihre Empfindungen entflammten zu wildem Feuer, als seine Hand ihr Hemd herunterstreifte und die bloße Haut berührte. In hilflosem Versuch, ihm zu entkommen und ihr eigenes heißes Verlangen einzudämmen, entwand sie sich ihm, aber mit einem Griff zog er sie wieder zurück und hob sie zu sich. Der Schrei in ihrer Kehle wurde unter seinem Kuß zu einem Stöhnen. Sein halb geöffneter Mund verschlang die Süße ihrer Lippen mit einer Wildheit, die ahnen ließ, wie ausgehungert seine Sinne waren. Unbarmherzig forderte sein Kuß mehr und mehr. Er suchte die honigsüße Dunkelheit ihres Mundes, streichelte mit den Bewegungen seiner Zunge jeden Nerv und ließ sie unter der Glut seiner Leidenschaft vollends entflammen.
»Mein süßer Liebling«, liebkoste er sie schwer atmend, während er ihren bebenden Mund mit heißen Küssen bedeckte. »Ich verzehre mich nach Ihnen. Schenken Sie sich mir, Erienne.«
»Nein, Christopher, ich kann nicht!«
Er lehnte sich etwas zurück und sah sie an. Sein Blick glitt über die erröteten Wangen und die goldenen Spitzen ihrer Brüste. »Dann ringen Sie sich auch noch zu einer Lüge durch, Madam, und sagen Sie mir, daß Sie mich nicht haben wollen, nicht im mindesten.«
Ihr Mund öffnete sich, doch sie verharrte wortlos und konnte ihn, gefangen im Netz ihres eigenen Verlangens, nur hilflos ansehen. Langsam neigte er sich zu ihr und legte seine Lippen wieder auf die ihren, um seinen süßen Besitz in seiner ganzen Vollkommenheit zu genießen. Mit einem verhaltenen Stöhnen ließ Erienne sich widerstandslos in die Pelzdecke in ihrem Rücken drücken. Ihre Münder verschmolzen in heißer Vereinigung, bis ihre Begierde keine Grenzen mehr kannte. Die Flammen der Leidenschaft schlugen über ihnen zusammen, und ihr immer stärker werdendes Verlangen schien sich wie auf Flügeln zu erheben. Heiser murmelte er unverständliche Worte, als er seine fiebernden Küsse auf ihren Hals drückte und ihre Welt in einem Chaos zusammenstürzen ließ.
Es durchzuckte sie wie ein Blitz, ihr Atem stockte, als sie seine heißen Lippen an der Spitze ihrer Brust verspürte. Sie wollte etwas sagen, doch die kreisenden Bewegungen seiner Zungenspitze schienen sie zu lähmen. Wie von fremdem Willen geführt, begann ihre Hand seine Schultern zu streicheln, und sie durchwühlte zärtlich das dunkle Haar, das sich auf seinem Nacken lockte.
Ein Arm umfasste ihre Knie und legte ihre Beine auf seinen Schoß. Sie ließ einen leisen Schrei hören, als seine Hand mit unfehlbarer Sicherheit den Weg unter ihre Röcke fand und ihre bloßen Schenkel streichelte.
»Christopher, das dürfen Sie nicht tun«, flüsterte sie verzweifelt. »Ich gehöre einem anderen.«
»Sie gehören mir, Erienne. Schon vom allerersten Augenblick an waren Sie mein.«
»Ich gehöre ihm«, wandte sie mit schwacher Stimme ein, als Christophers Lippen wieder die ihren bedeckten. Ein süßer Schauder lief durch ihren Körper, als seine Hand zärtlich von dem Besitz ergriff, was bisher noch kein anderer zu berühren gewagt hatte. Christophers Augen schienen zu glühen, als seine Zärtlichkeiten immer kühner wurden. Der Atem stockte ihr, und sie sah ihn an, verwirrt von den neuen Gefühlen, die so jäh in ihr aufflammten und sie zu verbrennen drohten. Ihr Körper wand sich; sie war unfähig, das Rad, das sich taumelnd in ihrem Kopfe drehte, zum Halten zu bringen. Fröstelndes
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