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Eine Rose im Winter

Eine Rose im Winter

Titel: Eine Rose im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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versuchte, ihm mit derben Fäusten das Haar vom Kopf zu reißen. Er hatte alle Hände voll zu tun, um sich zu verteidigen, bis er schließlich ihre wild um sich schlagenden Arme erwischte, sie mit festem Griff auf die Erde drückte und mit seinem stärkeren Gewicht Lady Saxton unter sich festhielt.
    Erienne war gefangen und in der Mitte des Weges wie festgenagelt. Durch den Kampf hatte sich ihr Haar gelöst und ihre Kleider weit über das Schickliche hinaus geöffnet. Ihre aufgesprungene Joppe gab ihren bloßen Busen frei, der sich gegen seine harte Brust drückte. Die dünnen Kniehosen ließen sie den immer stärker werdenden Druck gegen ihre Lenden spüren. Ohne sich rühren zu können, lag sie Gesicht an Gesicht unter ihrem Bezwinger. Obwohl das Antlitz im Schatten lag, gab es weder Zweifel an seiner Person, noch an dem spöttischen Lächeln auf seinem Gesicht, das sich über sie lustig machte.
    »Christopher! Sie Biest! Lassen Sie mich los!« Zornig versuchte sie gegen ihn anzukämpfen, ohne ihn jedoch nur in geringster Weise zu beeindrucken.
    Seine Zähne leuchteten im Dunkeln, als sich sein Gesicht zu einem breiten Lächeln verzog. »Ganz sicher nicht, Madam. Sicher so lange nicht, bis Sie mir schwören, Ihre Leidenschaften im Zaum zu halten. Ich fürchte, daß sonst mein Aussehen unter Ihrer übereifrigen Aufmerksamkeit leiden könnte.«
    »Das können Sie sich hinter die Ohren schreiben, Sir!« bellte sie zurück.
    Seine Erwiderung kam mit einem übertriebenen Seufzer der Enttäuschung. »Ich habe die kleine Szene durchaus genossen.«
    »Das habe ich gemerkt!« gab sie schnippisch und ohne weiter nachzudenken zurück. Sie biss sich auf die Zunge und hoffte, daß er ihre Bemerkung falsch verstehen würde.
    Diesen Gefallen tat er ihr nicht. Er war sich durchaus bewußt, wie ihr leicht bekleideter Körper auf ihn gewirkt hatte und antwortete lachend: »Wenn Sie auch keinen Gebrauch von meinen Begierden machen, Madam, so läßt es sich doch nicht leugnen, daß sie nur zu schnell geweckt wurden.«
    »Ganz richtig!« stimmte sie höhnisch zu. »Von jedem wehenden Rock, der vorbeispringt!«
    »Ich könnte schwören, daß es im Augenblick kein Rock ist, der mich verführt.« Er hielt ihre Gelenke mit einer Hand, fuhr mit der anderen an ihrer Seite herunter und erwiderte mit nachdenklicher Stimme: »Es kommt mir eher vor wie die Kniehosen eines jungen. Das kann doch nicht möglich sein? Sollte mein Überfall mir einen Stalljungen eingebracht haben?«
    Die Tatsache, daß Christopher sie mit einer Selbstverständlichkeit befühlte, als ob er dazu ein Recht hätte, gab Eriennes Zorn neue Nahrung. »Gehen Sie runter, Sie … Sie … Esel!« Das war das schlimmste Schimpfwort, das ihr im Augenblick einfiel. »Lassen Sie mich los!«
    »Esel, sagen Sie?« fragte er spöttisch. »Madam, gestatten Sie mir die Bemerkung, daß Esel zum Reiten da sind, und im Moment sind Sie es, auf der mein Gewicht ruht. Nun weiß ich natürlich, daß Frauen zum Tragen geschaffen sind – meistens ihrer Ehemänner oder deren Samen – doch würde ich mir nicht anmaßen zu behaupten, daß Sie auch nur im entferntesten die Gestalt oder das Aussehen eines Esels haben.«
    Sie knirschte mit den Zähnen und ärgerte sich voller Unwillen über seine Gewohnheit, auch die einfachste ihrer Bemerkungen zum Anlass zu nehmen, mit seinem Witz zu brillieren. Nicht eine Sekunde länger konnte sie die dreiste Art ertragen, mit der er auf ihr saß. »Werden Sie mich endlich aufstehen lassen?!«
    »Aber gewiß doch, meine Liebe.« Er gehorchte, als wäre ihr Wunsch ihm Befehl, half ihr auf und klopfte ihr fürsorglich den Staub vom Rücken.
    »Genug!« schrie sie. Der Stoff der Kniehosen hatte durch Alter und Gebrauch schon so viel an Substanz verloren, daß er vor der Zudringlichkeit seiner Hand nur noch wenig Schutz bot.
    Er richtete sich auf, sah ihr jedoch nicht in die Augen. Sein Blick war vielmehr etwas tiefer gerichtet, und sie bemerkte sehr schnell, daß das offen stehende Hemd ihren weißen und bloßen Busen zum Anblick freigab. Sie hielt erschrocken den Atem an, zog die weit offen stehende Jacke um ihren Körper und versuchte sie zu schließen. Sein Blick wanderte noch weiter nach unten, und er starrte betroffen und erstaunt auf die untere Hälfte ihres Körpers.
    »Und jetzt verraten Sie mir doch bitte, warum Sie in dieser seltsamen Kostümierung durch die Gegend ziehen?«
    Erienne trat gereizt zurück und fuhr fort, sich zu säubern, nachdem sie

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