Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Rose im Winter

Eine Rose im Winter

Titel: Eine Rose im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
Vom Netzwerk:
freigaben.
    Unter einem Vorwand legte er einen Arm um ihre Hüfte und veränderte ihren Sitz. Er war mit dem Ergebnis sehr zufrieden, denn sie bot ihm jetzt einen noch besseren Ausblick und zeigte verführerische dunkle Halbmonde.
    Erienne war über ihre Unfähigkeit, sich den Griffen dieses brünstigen Liebhabers entziehen zu können, so wütend, daß sie nicht auf ihre Kleidung achtete. Er schien sich in ihrer Nähe ausgesprochen wohl zu fühlen. So konnte keine noch so große Anstrengung ihn aus ihrem Bewußtsein verdrängen. Sie näherten sich Saxton Hall, als sie wieder zu sprechen begann.
    »Ich habe mein Kleid im Stall gelassen«, gestand sie ihm. »Ich muß noch einmal dorthin zurück, um mich umzuziehen.«
    »Ich werde Ihre Sachen holen«, bot er an. »Sie brauchen mir nur zu sagen, wo sie sind.«
    Erienne hatte eigentlich keinen Grund, sich darüber mit ihm zu streiten, und erklärte ihm genau, wo sie ihre Kleider verborgen hatte. »Lassen Sie sie im Gang, ich hole sie mir dann später.«
    Es dauerte nicht lange, da war sie wieder in ihrem Zimmer und genoß es, in einer Wanne mit warmem, wohltuendem Wasser zu sitzen. Aggie hatte Tessie schon entlassen und dem jungen Mädchen für den Abend freigegeben, während sie noch geblieben war, um die Bettdecken zurückzuschlagen, ein Nachthemd herauszulegen und ihrer jungen Herrin behilflich zu sein. Die Haushälterin ließ zwei Eimer mit frischem Wasser neben der Wanne stehen. Sie wollte noch einige Handtücher holen und zurück sein, wenn Erienne mit der Haarwäsche begann.
    Erienne hörte, wie sich die Tür hinter der Frau schloß und dann fast wie ein Echo aus der Ferne die Schläge der Standuhr, die die zwölfte Stunde schlugen. Sie setzte sich überrascht auf. Ihr schien, als ob der Abend wie im Fluge vergangen war. Lord Saxton konnte jeden Augenblick zurückkommen, und wie sollte sie ihm dieses späte Bad erklären? Sollte sie Christopher erwähnen? Doch sie fürchtete, daß ihm ihre Augen die Faszination, die dieser Mann für sie hatte, verraten würden.
    Sie begann sich zu beeilen, indem sie ihr Haar nass machte und die wohlriechende Seife einrieb. Ihre Augen brannten von einigen Seifentropfen, die über ihre Brauen gelaufen waren. Sie spritzte sich Wasser ins Gesicht, um das ätzende Brennen zu lindern. Die Augen fest zugepresst, suchte sie am Rande der Wanne nach dem vollen Eimer, als sie hörte, wie sich die Tür öffnete und wieder schloß.
    »Aggie, komm her und hilf mir, bitte«, rief sie. »Ich habe Seife in die Augen bekommen und kann den Eimer zum Spülen meiner Haare nicht finden.«
    Der große Teppich in ihrem Schlafzimmer dämpfte das Geräusch herankommender Schritte, und sie spürte, wie jemand neben die Wanne trat. Der Eimer wurde aufgehoben, und sie beugte sich nach vorn und wartete, daß ihr das warme Wasser durch die Haare lief. Als es kam, breitete sie die eingeseiften Locken in der reinigenden Flut aus. Sie schüttete noch einen Eimer darüber, bevor sie sich ein Handtuch reichen ließ. Nachdem sie das Wasser aus ihren Haaren gedrückt hatte, stand sie auf und ließ sich ein Leinentuch reichen, das sie sich um den Kopf legte. Mit einem Seufzer warf sie den Kopf zurück und öffnete schließlich die Augen, um in das amüsiert grinsende Gesicht von Christopher Seton zu blicken.
    »Christopher!« Ihr Schreck verwandelte sich in kopflose Panik, als sie mit einem Arm ihren Busen verbarg und mit der anderen Hand ihre Scham zu verdecken versuchte. »Scheren Sie sich weg! Gehen Sie!«
    Er griff nach ihrem Morgenmantel. »Es klang so, als ob Sie in einer Notlage seien, meine Dame, und ich dachte, Sie würden Hilfe brauchen.« Wie selbstverständlich hielt er den Mantel in der Hand. »Brauchen Sie das hier?«
    Obwohl sie einen weiteren Blick auf ihre Blöße preisgeben mußte, riß Erienne es ihm weg und hielt es vor ihren Busen. Aus ihren Augen sprühten Blitze, als sie einen Arm zur Tür hin ausstreckte. »Hinaus! Weg! Jetzt!«
    »Aber Aggie ist im Gang«, versuchte er zu erwidern und wagte ein Lächeln. Der Spiegel vermittelte ihm ein außerordentlich verführerisches Bild eines außerordentlich wohlgeformten Rückens. »Ich brachte Ihre Kleider, als sie die Treppe heraufkam und ich mich hier verstecken mußte, um nicht gesehen zu werden.«
    »Ich hatte Ihnen doch gesagt, sie im Gang zu lassen!« stieß sie zwischen den Zähnen hervor.
    »Doch da gibt es Ratten und anderes Ungeziefer, Madam.« Seine Augen blitzten belustigt, als er auf ihren

Weitere Kostenlose Bücher